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Amoklauf - Killerspiele sind Schuld !!

Fake23 / 81 Antworten / Flachansicht Nickles

Na das wäre doch gelacht, wenn wir nach Internetzensur, Scheinminderjährigkeit und anderen Einschnitten in Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten, nicht auch noch die "Killerspiele" verboten kriegen. Menschen die nach dem Genuss solcher Spiele vom völlig gesunden, hin zum psychotischen Amokläufer mutiert sind, gibt es ja beileibe schon genug.

Da finde ich es auch wichtig das mit reisserischen Schlagzeilen auf die Problematik aufmerksam gemacht wird. Wie nun wieder bei Gmx.de oder Web.de geschehen.
Folgenden Beitrag kann man dort heute finden:

"Amokläufer von Winnenden besaß Killerspiele

Der Amokläufer von Winnenden hat mehrere so genannte Killerspiele besessen. In seinem Zimmer seien Spiele wie "Counterstrike" gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher in Waiblingen.

Es seien zudem Softair-Waffen entdeckt worden. Bei der Untersuchung seines Computers seien auch Hinweise auf mögliche Motive gefunden worden. Der 17-jährige Tim K. hatte am Mittwoch an seiner früheren Realschule neun Schüler und drei Lehrerinnen erschossen. Auf seiner Flucht tötete Tim K. drei weitere Menschen, bevor er sich offenbar selbst tötete.

Der für die Ermittlungen zuständige Polizeichef von Waiblingen, Ralf Michelfelder, sagte im ZDF-Morgenmagazin, es sei die ganze Nacht das Umfeld des Täters ausgeleuchtet worden. Die beiden während des Amoklaufs verletzten Polizisten sowie neun verletzte Schüler seien außer Lebensgefahr. Sieben Schüler befänden sich jedoch noch mit teils schweren Verletzungen wie Bauchschüssen im Krankenhaus.

Der 17-Jährige habe mindestens 60 Schüsse in der Schule abgegeben, sagte Michelfelder. Das zeige, wie "massiv" der Täter vorgegangen sei. Tim K. schoss seinen Opfern nach Angaben von Landesinnenminister Heribert Rech (CDU) gezielt in den Kopf. Da die Tatwaffe aus dem Besitz des Vaters stamme, würden strafrechtliche Maßnahmen gegen den Vater des Jugendlichen geprüft, sagte der Polizeichef. Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Pistole, hatte der Jugendliche aus seinem Elternhaus. Der Vater besaß laut Rech als Mitglied eines Schützenvereins legal 15 Waffen."

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Irgendwie hat der ganze Artikel nicht viel mit der Überschrift zu tun, aber die Menschen müssen ja unbedingt vor diesen vernunftzerstörenden "Killerspielen" gewarnt werden. Zumal andere Gründe für so einen Amoklauf ja fast auszuschliessen sind, nachdem man CS beim Täter gefunden hat.


Gruss, Kai

Wenn du lachst, dann lacht die ganze Welt mit dir. Doch wenn du weinst, dann weinst du allein.
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Auch so ein Blödsinn peterson
Doch, das tun sie wohl! i.mer
Fetzen hulk 8150 „ Du bezeichnest also Counterstrike immer noch allen Ernstes als realistisches...“
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Mal ab von der Polemik, so ein pickeliger Pennäler war immerhin gefährlich genug, um 15 Leute abzuknallen und davon 3, als er bereits von einem Polizeigroßaufgebot inkl. Hubschrauber verfolgt wurde. Ein SEKler wird schließlich nicht darauf trainiert Amok zu laufen, sondern da stehen noch ein paar geringfügig andere Aspekte auf dem Programm.

Laut meinen letzten Infos aus dem Videotext war er genau 2x unter Aufsicht auf dem Schießstand des Schützenvereins, so abgebrüht zu töten muss er sich offensichtlich anderweitig angeeignet haben. Niemand hat hier behauptet, dass allein das Zocken Schuld an der Wahnsinnstat war. Ego Shooter waren lediglich ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Amokläufer und im Sinne der Opfer und der Hinterbliebenen darf sicher die Frage gestellt werden, wie groß es war.

Ich habe kein Problem mit Ego Shootern, mir stellt sich lediglich die Frage, wie explizit muss die Gewalt dargestellt werden. Müssen es Aktionen, wie Kehle durchschneiden sein, müssen Körperteile fliegen, oder riesige Blutlachen sein, flehen um das Leben, usw.? Muss die fotorealistische Darstellung der Gewalt sein, kombiniert mit abfälligen Sprüchen? Es geht nicht um die große Masse, bei der die Konditionierung erfolgreich war, sondern um eine mögliche Hilfestellung, die solche Spiele einem kranken Täter liefern um sich auf die Bilder, die sich ihm bieten werden vorzubereiten.

Ein wesentlich grösserer Anteil liegt sicher bei den Eltern und unserem Wertesystem. Wer weiß wie viele Jahre diese Jugendlichen schon in ihre Rachefantasien schon am PC ausgelebt haben, weil es Eltern heutzutage immer noch gleichgültig ist, was auf den Computern ihrer Sprösslinge abgeht. Der Filius nervt nicht, also wird schon alles OK sein. Zeit für Kinder ist ohnehin keine mehr vorhanden und Jugendtreffs werden als erstes dicht gemacht, wenn kein Geld mehr da ist. Wenn ich noch dazu an diese 'Mutter' in Winnenden denke, dann wird mir anders. Ihre Tochter sitzt völlig traumatisiert daheim und die Kuh steht vor der Kamera vor der Schule und lamentiert! Wo bitte sollten Eltern zu dem Zeitpunkt sein?! Gaffen und sich profilieren sind sicher wichtiger.

Absolute Sicherheit wird es nie geben und Berserker sind schon in alten Heldensagen besungen worden. Hinzu kommt diese unheimlich verlockende Medienresonanz und dadurch quasi unsterblich zu werden. Vielleicht bin ich ja der Nächste, dessen Bilder als Bonus in einem Computerspiel freigeschaltet werden.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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