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Nachdem Herrmann sich mit Hilfe von Wasser, Seife und der Unterhose von Vorgestern halbwegs passabel hergerichtet hatte, machter sich über die Trümmer seiner Wohnung her. (nachdem er die Waschmaschine angeworfen hatte, versteht sich) Danach wühlte er sich durch etliche Warez- und Skriptseiten, bis er ein vielversprechendes Sammelsurium an kostenlosen Programmen zusammen hatte. Weil es darüber reichlich spät (wenn man 9 Uhr Morgens als spät bezeichnen will) geworden war fiel er schnell in einen unruhigen und wenig erholsamen Schlaf.
Nachmittags überlegte er ob er nicht seinen neuen Trenchcoat einweihen solle. Als ihm allerdings dämmerte, dass er inmitten von T-Shirts, Flip Flops und kurzen Hosen ein wenig deplatziert wirken könnte, ließ er ihn lieber im Schrank.
Er klemmte sich den unknackbaren Tresor unter den Rechnern, den Kaspersky 9900 VX unter den Arm und beschloss noch einen kurzen Umweg über den Platz des Heiligen Rollstuhlfahrers zu machen, um sich ein wenig spirituellen Beistand zu holen. Der riesige, in edler Bronze gegossene Rollstuhlfahrer thronte über dem ganz in Grau gehaltenen Platz und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wessen ungeheure geistige Größe dieses Jahrtausend beherrschte.
"Höchstes Wesen Sankt Trojan," psalmodierte Herrmann,"verschone meinen Computer, fall Andere an!
Dein sei die totale Überwachung und mir, deinem Werkzeug die Übeltäter!
Niemals will ich nutzen Software, deren Ergebnisse deinen getreuen Nachfolgern nicht offen stehen!
Dein sei das Reich, die totale Überwachung und das RFID Implantat in Ewigkeit!
Schäublowski!
Schäublowski!
Schäublowski!"
Danach brachte er noch eine antike Diskette als Opfer dar. Solchermaßen seelisch gestärkt verließ er diesen heiligen Ort, an dem der geistige Vater des Überwachungsstaates in einer Ölspur vor 200 Jahren sein Leben verlor, frohen Mutes in Richtung Lanparty.