Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge

ANTI-SPYWARE gegen INTERNET SECURITY SUITE

PC Conceptor / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

an dieser Stelle habe ich irgendwann einmal gelesen, dass sich eine Internet Security Suite (in meinem Fall Kaspersky 2009) sich nicht mit Anti-Spywareprogrammen wie Spybot Search and Destroy vertragen.

Gilt dies nur, wenn der sogenannte Guard (Wächter) eingeschaltet ist, oder kann man ein Programm wie den Spyware Terminator ruhig ab und zu laufen lassen, ohne dass er ständig im Hintergrund ist.

Ich hatte mal Adaware 2008, war davon aber nicht begeistert; wer kann mir hier einen Tip geben ?

Gruss
JJK

danke, mfg Lux
bei Antwort benachrichtigen
Quo vadis Internet... Olaf19
shrek3 pema1983 „ Sehe ich anders Garf, aber ich respektiere auch gerne eine andere Meinung. -...“
Optionen

Ich klinke mich mal an dieser Stelle ebenfalls in die Diskussion ein, wobei mein Einklinken genauso gut hinter jedem anderen Posting hätte stattfinden können.

Wie gut ein Ratschlag ist, hängt im nicht unerheblichen Ausmaß davon ab, wem dieser zuteil wird.

Hat man es mit einem unbedarften User zu tun oder wird ein Familien-Computer verwendet, kann die Antwort meiner Meinung nach eigentlich nur heißen, entsprechende Hilfsmittel zu einem Gesamtpaket zusammenzuschnüren.

Dabei ist auch zu berücksichtigen, welches Betriebssystem er verwendet (sprich: ob es überhaupt die Möglichkeit bietet, mit eingeschränkten Benutzerrechten zu surfen), ob er überhaupt dazu bereit ist, auf Adminrechte zu verzichten oder die Disziplin aufbringt, wirklich nicht mit Adminrechten im Netz unterwegs zu sein.

Auch hat die große breite Masse keine Ambitionen, den Computer zu "können".

Da läuft es eher nach diesen (kabarettistisch aufbereiteten) Erwartungen ab:
http://de.youtube.com/watch?v=xTorchdVl5c

Doch selbst, wenn dieser User im Prinzip dazu bereit ist, sich mit Sicherheitsfragen zu beschäftigen - bis er wirklich "sattelfest" ist, vergeht eine ganze Zeit. Und die Allermeisten sind nicht wie z.B. ich von Berufs wegen ohnehin damit befasst, haben auch noch Familie, Hobbies, usw.

Mit anderen Worten - das dauert...

Denn Internetgefahren springen einem nicht auf die gleiche Weise "ins Auge" wie gefährliche Verkehrssituationen.

Ein Autofahrer sieht das Unheil auf sich zukommen und kann oft noch rechtzeitig gegensteuern, bremsen usw.
Beim I-Net-Aufenthalt gilt das leider nicht gleichermaßen.

Und je unbedarfter der User, umso abenteuerlicher sogar (gar nicht so selten!) oft seine Vermutung über den Grund seiner Infektion - sofern er/sie überhaupt eine Aussage dazu machen kann.

Ich als alter Hase könnte es mir vielleicht sogar noch eine Weile erlauben, weitgehend auf Sicherheitsprogramme zu verzichten - doch ich sehe auch, dass die Schädlingsmafia immer professioneller wird und der Trend sichtbar wird, über gekaperte Webseiten ihre Schädlinge zu verbreiten.

Beispiel hier, wobei ich empfehle, den auf Englisch verfassten Google-Report im Eingangsposting mal genauer zu lesen - Stichwort: malicious software being downloaded and installed without user consent:
http://www.nickles.de/static_cache/538445555.html

Dieser Trend sprengt so manchen Sicherheits-Gedanken vergangener Tage.
Ich traue diesen Gangstern auch zu, Admins auf Webservern seriöser Seiten dazu zu zwingen, für sie als Handlanger tätig zu werden.

Und leider stelle ich angesichts der infizierten Kunden-Computer, die ich zu sehen bekomme, immer wieder fest, dass der Virenschutz längst nicht das ist, was er zu sein vorgibt.

Interessant aber ist diese Beobachtung:
AntiVir scheint mir wesentlich robuster zu sein als Norton.

Beim Norton sehe ich viel zu oft, dass er auf einem gekaperten System überhaupt keinen Mucks mehr von sich gibt.
Die Schädlinge tanzen ihm auf der Nase herum, ohne ihn auch nur zu geringsten Reaktion zu veranlassen.

AntiVir hingegen wird zwar auch nicht Herr der Lage, aber mir fällt auf, wie oft AntiVir wenigstens noch dazu in der Lage ist, eine Art Patt-Situation herzustellen.

Das läuft dann so ab:
Antivir meldet einen Schädling.
Doch egal, ob man ihn dann in Quarantäne schickt oder löscht - wenige Sekunden später meldet AntiVir diesen Schädling wieder.

So geht das endlos weiter, mit der Folge, dass der User eigentlich gar nichts mehr am Computer machen kann, entnervt aufgibt und seinen Computer endlich neu aufsetzen lässt.

(Das sind die "härtesten" User - sie melden sich erst dann, wenn rein gar nichts mehr geht.)

Norton hingegen ist zu schwach für diese Gegenwehr und deshalb gefährlicher, weil der User dann weitermacht.

Über andere Virenschutzprogramme kann ich kein vorläufiges Urteil abgeben, wie diese sich im Infektionsfall verhalten - dafür begegne ich ihnen zu selten.

Für mich ergibt sich aus den Beobachtungen aber eindeutig, dass bei der Frage, ob ein Virenschutz gut oder schlecht ist, auch dieses Verhalten in die Wertung einfließen müsste.

Hier ist eindeutig ein sehr wichtiges Testkriterium niemals mit eingeflossen - möglicherweise sogar noch niemals daran gedacht worden.

Bei der Beurteilung von Knautschzonen beim Auto, von Airbags u. dgl. macht man es - beim Virenschutz bis heute nicht.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
bei Antwort benachrichtigen