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News: Staatsanwälte in aussichtsloser Lage

Kaum Chancen gegen Raubkopierer

Redaktion / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit Inkrafttreten des neuen Urheberrechts spielen die Richter verrückt. Einerseits soll die neue Gesetzgebung die Rechte der Medienindustrie stärken, aber gleichzeitig "Kleinkriminelle" vor übertriebenen Abmahnungen und Forderungen schützen.

Totale Verwirrung bringt die Definition, dass nur Delikte in gewerblichem Ausmaß verfolgt werden sollen.

Wann ein Tauschbörsen-Teilnehmer gewerblich handelt, ist eine Auslegungssache der Gerichte. Und hier geht es bei den Urteilen kreuz und quer (siehe beispielsweise Tauschbörsen-Nutzer pauschal kriminalisiert).

Jetzt hat sich der Düsseldorfer Generalstaatsanwalt Gregor Seinforth in der Wirtschaftswoche zur Sache geäußert. Aus seiner Sicht kriegt die Justiz das Problem mit den "Raubkopierern" nicht in den Griff. Es hapert daran, dass einer Person meist nicht nachgewiesen werden kann, dass sie der Täter ist. Typischer Fall: in einer Familie tauscht einer in Emule und Co und wird ermittelt - aber niemand in der Familie gibt zu, es gewesen zu sein.

Aufgrund der fast aussichtlosen Ermittlungschance in solchen Fällen, hält Seinforth es für sinnlos, Ermittlungen ausufern zu lassen und Computer Verdächtiger monatelang zu beschlagnahmen.

Die Messlatte für eine begründete Ermittlung setzt Seinforth - zum Ärger der Medienindustrie - sehr hoch an. Erst wenn ein Raubkopierer mehr als 3000 Titel im Internet verbreitet, ist aus seiner sich ein Ermittlungsverfahren gerechtfertigt.

Quelle: Wirtschaftswoche

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Sicher? Olaf19
Olaf19 Redaktion „Kaum Chancen gegen Raubkopierer“
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Diese Grenzziehung bei 3000 Titeln finde ich interessant. Das ist endlich einmal eine konkrete Zahl, über die man diskutieren kann. Ob 3000 zu wenig, zu viel oder gerade angemessen ist, mag einmal dahingestellt sein.

Ich frage mich nur, auf welchen Zeitraum sich diese Anzahl bezieht - 3000 pro Jahr oder lebenslang? Wenn jemand seine 3000 innerhalb eines Monats oder gar einer Woche "verballert", wäre ich jedenfalls eher geneigt anzunehmen, dass ein gewerbliches Ausmaß vorliegt.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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