Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge

News: Hausdurchsuchung bei Piratenpartei

Existenzbeweis für Bayern-Trojaner

Redaktion / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Erst jetzt wurde es bekannt: am vergangenen Freitag haben bayerische Polizisten eine Hausdurchsuchung bei Ralph Hunderlach, Pressespecher der "Piratenpartei Deutschland", durchgeführt. Die Piratenpartei kämpft unter anderem vor allem gegen die Einführung des "Bundestrojaners", mit dem deutsche Behörden heimlich PCs ausspionieren will.

Die Hausdurchsuchung in Bayern hat einen brisanten Hintergrund. Im Januar veröffentlichte die Piratenpartei ein zugespieltes Dokument des bayerischen Justizministeriums. Daraus geht angeblich hervor, dass in Bayern bereits eine Version des Bundestrojaners existiert die verwendet wird, um Internet-Telefonate abzuhören. Der Einsatz so einer Schnüffelsoftware ist in Deutschland bislang illegal, da es noch keine endgültige Gesetzesgrundlage für heimliche Online-Durchsuchungen gibt.

Angeblich ging es bei der Hausdurchsuchung nur darum rauszufinden, wo die undichte Stelle in den Behörden steckt, wer der Piratenpartei das Dokument zugespielt hat. Und angeblich haben die Polizeibeamten Ralph Hunderlach damit gedroht, sämtliche seiner Zimmer auszuräumen wenn er nicht auspackt, wer im die Informationen geliefert hat.

Die Piratenpartei betrachtet die Poliziaktion auf jeden Fall als Bestätigung für die Echtheit des zugespielten Dokuments, das nach wie vor hier abgerufen werden kann: PDF-Dokument.

Andreas Popp, Vorsitzender der Piratenpartei Bayern dazu: "Da hat sich ein mutiger Mensch hingestellt und der Piratenpartei Dokumente zukommen lassen, um ein verfassungsrechtlich höchst bedenkliches Vorgehen der bayrischen Landesregierung an die Öffentlichkeit zu bringen. Nun wird dieser gejagt wie ein Verbrecher. Wohnungen von Parteimitgliedern werden durchsucht, Server beschlagnahmt. Der Person, die uns diese Dokumente hat zukommen lassen, möchte ich auf diesem Wege mitteilen, dass Sorge getragen wurde, jedwede Informationen, die sie identifizieren könnte, vor ungewolltem Zugriff zu schützen."

Quelle: Piratenpartei.de

bei Antwort benachrichtigen
Tuxus Redaktion „Existenzbeweis für Bayern-Trojaner“
Optionen

Da fiel mir als erstes auf, dass Skype offenbar nicht so einfach abgehört werden kann, wenn es eines Trojaners bedarf, der die Nachricht vor der Verschlüsselung abgreift und weiterleitet.
Ob die Sache in den USA anders oder einfacher aussieht, weiß ich natürlich auch nicht. Ich vermute aber, dass nach 9/11 mit den USA in Sachen verschlüsselter Kommunikation verständlicherweise nicht mehr zu spaßen ist. So meine ich mal gelesen zu haben, dass die NSA sowohl bei Skype (gehört Ebay), als auch Microsoft und als auch Novell (stellt u.a. Suse Linux her) vorstellig wurde.

Ich muss sagen, dass ich nachdem ich das Buch von Wright über die Vorgeschichte und Hintergründe zu 9/11 und Al-Quaida gelesen habe ("Der Tod wird Euch finden"), das Überwachen und Abhören, trotz meiner demokratischer Bedenken, zwiespältig sehe.

Was mir bisher bei der Diskussion nämlich zu kurz kam, ist, dass der islamisch-fanatische Terrorismus auch die westliche Demokratie direkt angreift und wir alle als Ungläubige zurecht Opfer von Anschlägen seien.
Ziel ist es den Säkularismus (die Trennung von Staat und Kirche) aufzuheben und die Scharia (islamisches Recht aus der Religion abgeleitet) als einzig gültiges Gesetz einzusetzen.

Das bedeutet nichts anderes, als Aufhebung der Demokratie und unbedingter islamischer Gottesglauben in allen Lebensbereichen. Also auch die Aufhebung der Religionsfreiheit. Diese Menschen nutzen also unsere historischen Errungenschaften der Demokratie und Religionsfreiheit, um genau diese wieder abzuschaffen.

Natürlich können sie das niemals mit vereinzelten brutalen und feigen Anschlägen schaffen. Aber der Staat muss seine Bürger davor schützen und was bleibt ihm übrig, als zu ermitteln? Also herauszubekommen, wer mal in einem Ausbildungscamp war, mit wem dieser telefoniert und chattet, welchen Geldfluss es gibt. Das Problem ist doch, dass diese Menschen im Rahmen des Gesetzes leben - bis auf nur einen entscheidenden Tag. Sie leben nicht im Untergrund, sie geben sich keine Erkennung und kein Symbol, sie treten nicht öffentlich für ihre Sache ein. Sie planen den entscheidenden Tag ihres Selbstmordes, bei dem sie sich möglichst mit vielen völlig normalen und unnormalen Menschen in die Luft sprengen.

Ich finde das feige. Wenn man etwas erreichen will, muss man offen dafür kämpfen. Davor habe ich keinen Achtung, ehrlich nicht. Verblendete feige Fanatiker, die uns unsere Freiheiten zunichte machen wollen.

Gruß, tuxus

bei Antwort benachrichtigen