Ich denke, am besten fängt man bei sich selbst an:
* Wie gehe ich mit Geld um?
* Habe ich meinen Lebensstil an meine Einkünfte angepasst?
* Mache ich Schulden um mir Dinge zu leisten, die nur dem Prestige und dem Vergnügen dienen (und keine Investition sind)?
* Teile ich mir mein Geld so ein, dass mir am Monatsende noch ein wenig übrig bleibt für unvorhergesehen Fälle?
* Lasse ich mich verbindlich auf Ausgaben ein, die ich mir nur dann leisten kann, wenn sich meine Einkommenssituation nicht nennenswert verschlechtert (z. B. langfristige Ratenzahlungen für ein Eigenheim, was nur so lange gut geht, als ich meinen Arbeitsplatz nicht verliere)?
* Bin ich geneigt, mich für ein Freibier 2 Stunden anzustellen, weil es kostenlos ist (ein "Geschenk"), ohne dabei meine eigene Zeit, die ich für das Anstellen brauche, in Rechnung zu stellen? Habe ich mir die Frage gestellt, wo der, der mir das Freibier schenkt, das Geld dafür hernimmt bzw. wie er das letztlich finanziert?
* Gefällt mir das, wenn mir jemand "mehr" verspricht, und halte ich es nicht für notwendig, mir zu überlegen, woher der das nehmen wird, was er mir verspricht (gilt auch für Zinsen auf Sparkonten: Je mehr geboten wird, umso riskantere Investitionen muss die Bank tätigen, um die mir versprochenen Zinsen erwirtschaften zu können).
* Stehe ich auf dem Standpunkt, es ist mir egal, woher er etwas kommt, hauptsache ich kriege mehr, von mir aus soll es anderen weggenommen werden, das ist nicht mein Problem, sondern das Problem desjenigen, der mir mehr versprochen hat.
* Was für Vorstellungen habe ich, was "gerecht" ist? Womit legitimiere ich meine Auffassung, was "gerecht" ist, und ist meine Meinung dazu die einzig gerechtfertigte Auffassung zur Frage nach "gerecht"?
* Wenn Parteien die Interessen der Wähler vertreten sollen - wie kann es dann sein, dass man einer Partei "Populismus" vorwerfen kann, wenn sie genau das macht, was die "Stimme des Volkes" gerade will?
* Bin ich der Meinung, dass der Staat ist für mein Wohlergehen verantwortlich ist, und wenn es mir nicht so gut geht, wie ich will, dass es dann mein gutes Recht ist, vom Staat zu fordern, dass er das ändert?
* Halte ich mich selbst für irgend etwas verantwortlich oder bin ich der Meinung, die Schuld an der jeweiligen Situation liegt immer an den Umständen im weitesten Sinne, auf die ich keinen Einfluss habe? (übelwollende Lehrer, autoritäre Eltern, korrupte Politiker, ausbeuterische Wirtschaft, ...)
usw. halt.
Gruß, Gerhard