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Telebid vs EBay

Mdl / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Bin gestern auf eine (für mich) neue Auktionsplattform 'Telebid' (über eine Spam-Mail) aufmerksam gemacht worden:

Da soll man super-günstig alle mögliche Neuware von Telebid selbst ersteigern können.

So wurde während ich das gerade schreibe eine Sony-Playstation (BlueRay), die ich bei EBay-Sofortkauf-Angeboten so um die 700EUR gefunden habe für nur 108EUR verkauft. Wer wollte da für 108EUR nicht zugreifen!?

Der Preis startet generell bei 0,00EUR und geht mit jedem Gebot um 0,10EUR hoch.

Habe mir jetzt mal die Spielregeln angesehen:

Für jedes Gebot von 0,10EUR fallen 0,50EUR Gebühren an.

D.h. doch im Klartext, dass die oben beschriebene Playstation den Gewinner 108EUR kostet und alle Bieter insgesamt 1080 (=Anzahl der Gebote) x 0,50EUR (Kosten je Gebot).

Insgesamt bekommt Telebid für das Gebot also 648EUR (108EUR+540EUR).

Und ohne da was unterstellen zu wollen: Aber wer stellt eigentlich sicher, dass die Firma da nicht selbst mitbietet, da sie ja in erster Linie (zu 90%) den Gewinn über die Anzahl der Gebote und nicht über den Verkaufpreis macht?

Letztlich ist aber doch interessant, dass sich die Preise anscheinend so einpendeln, dass der Gesamtgewinn der Firma in etwa dem eines normalen Verkaufs gleicht...

Meinen Nerven ist da - glaub ich - EBay letztlich bekömmlicher...

So, mein erster Diskussions-Anstoß. Mal sehen was draus wird..

Mdl

Es gibt keinen Schluß. peterson
REPI peterson „Es gibt keinen Schluß.“
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Es gibt keinen Schluß

Doch, scheint es zu geben : http://www.telebid.de/auktion/sony-vaio-vgn-ar51e/49948.html
Diese Auktion endete spätestens am 17.03.2008 um 20:30 Uhr !

Es ist nach meinem Eindruck aber trotzdem ein windiges Geschäftsmodell um die Leute abzukassieren.
Wer da mitmacht, ist in meinen Augen naiv und sollte hinterher nicht Jammern, wenn die Kohle weg ist.

Das Teil in meinem Link wird beworben als kürzlich versteigert für 278,90 €. Bei 10 ct Schritten waren dazu also 2789 Bietvorgänge notwendig.
Da je Bietvorgang 50 ct bezahlt werden müssen, hat der Veranstalter also damit schon mal 1394,50 € eingenommen plus den Verkaufspreis von 278,90 € macht gesamt 1643,40 €. Wer waren also die Deppen, die 1394,50 bezahlt haben, um dem Gewinner (wenn es denn wirklich überhaupt einen gibt) die Kiste zu sponsern. Sicherlich hat der Gewinner auch seinen Anteil "Bietgeld" dort mit drinn. Theoretisch könnten es 697,20 € sein, falls er sich ein Wettbieten mit nur noch einer zweiten Person geliefert hat. In dem Fall hätte ihm das Teil 976,15 € gekostet und der zweite Gegenbieter hätte 697,20 in den Sand gesetzt.

Die Aussage "kürzlich versteigert" verstösst schon gegen die eigenen AGB von Telebid, denn dort wird folgendes geschrieben :
Bei den von TeleBid angebotenen Auktionen handelt es sich um nicht um eine Versteigerung i.S.d. § 156 BGB, sondern um einen Verkauf gegen Höchstgebot.
Das ist der Originaltext, mit Rechtschreibfehlern !
Also Abmahnanwälte dieser Welt vereinigt Euch !

Geht lieber in eine Laden und kauft Euch dort was benötigt wird.

Aber Hut ab vor dem Erfinder dieser Geschäftsidee. Clever wie hier die Leute abgezockt werden und die das noch genial finden und das Modell auch noch viele Manipulationsmöglichkeiten bietet.
Da wirken die Gebr. Schmidtlein + Co mit ihren "Geschäftsmodellen" ja armseelig dagegen.


P.S. Übrigens das Notebook in meinem Link kostet gute 1000 € im Laden.
http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/845350_-vaio-vgn-ar51e-sony.html