Frau Pauli hat damals viel Sympathie für ihren Mut gewonnen, und ein Rütteln am verkalkten Landesfürsten war ja auch bitter nötig. Nun ist sie dabei, diese Sympathien wieder zu verspielen. Man bekommt den Eindruck, dass ihr die damalige Popularität zu Kopf gestiegen ist und sie nun aufgrund von Entzugserscheinungen eine neue Sau durchs Dorf treiben musste.
Dass eine kluge und intelligente und zudem ansehnliche Frau es nötig hat, nun quasi Populariät nach Eva-H.-Art anzustreben, gibt doch erheblich zu denken. Man kann zur Ehe stehen wie man will, aber sie ist nun mal nach Wesen und Tradition ein unbefristetes Versprechen. Wenn man das relativiert, entzieht man ihr die Wesensgrundlage. Dann soll man sie lieber gleich ganz abschaffen, das wäre immerhin ehrlicher.
Man könnte auch sagen: eine Kapitulation vor zunehmender Beziehungsunfähigkeit. Anstatt deren gesellschaftliche Gründe zu thematisieren, wie es besser zum bisherigen Image von Frau P. passen würde, plädiert sie für eine Aushöhlung von Traditionen - und das ausgerechnet in einer angeblich werteorientierten christlichen Partei.
Mit Verlaub, Frau Pauli, aber das ist nicht "modern" - das ist schlicht und einfach von vorn bis hinten nicht stimmig. Es verrät mehr über Frau Pauli und ihre Motive als dass es zum Sachthema beiträgt.
Gruß, Manfred