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Festplatte verschlüsseln aber was ist mit Fehlerhaften Blöcken

Oli17 / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich hatte einige Zeit meine ganze Festplatte Verschlüsselt (20gb gross) da ich private Projektarbeiten, Zertifikate und Briefe auf meiner festplatte hatte : /. Ich dachte wenn ich gleich die ganze Festlatte verschlüsseln kann wieso nicht. Das ganze hat auch wunderbar funktioniert, bis ich den Laufwerkinhalt kompremiert habe, über die internen Windows Anwendungen gibts ja die option Laufwerk kompremieren um speicherplatz zu sparen (kann in diesem fall von diesem button nur abraten). Ich konnte danach das laufwerk nicht mehr mounten. Die Daten konnte ich vergessen (war zwar kein Weltuntergang aber denoch ärgerlich. Googeln hat nichts gebracht keiner hatte ähnliche Erfahrungen gemacht noch sind derartige Probleme aufgetreten. Nach weiteren 7 Jahren ist wieder einiges an sensiblen Daten zusammengekommen. Aber ich stehe diesen diegen etwas skeptisch gegenüber. Ich hatte damals pgp eingesetzt, und spiele nun mit dem gedanken Drivecrypt zu verwenden was einen wesentlich höheren Verschlüsselungsrhytmus einsetzt. Ich frage mich jetzt was passiert wenn ich die gesamte Festplatte verschlüssele, und dann eine irgendwann vielleicht ein defekter Datenblock entsteht oder gar mehrere vielleicht 100 oder 200 stück, wäre es dann noch möglich die platte wieder zu entschlüsseln? Ich besitze diesmal allerdings eine etwas grössere festplatte von 200gb kapazität. Grosse Preisfrage denke ich! Ich habe persönlich sehr viel mit Computern zu tun, was auch mit meinem Beruf zusammenhängt, aber hier bin ich total überfragt. Ich kann mir aber nicht vorstellen das die entwickler solcher Programme soetwas nicht mit einbeziehen? Was mich aber doch durch die sache mit der Kompression bedenklich stimmt!

Bin sehr dankbar für hinweise auf weitere mögliche Komplikationen mit verschlüsselungen, und einen grossen
Schokoladenkeks für den der mir eine Antwort geben kann.


Mfg Oli

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Fake? ChrE
nemesis² Oli17 „Festplatte verschlüsseln aber was ist mit Fehlerhaften Blöcken“
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Momentan experimentiere ich mit TrueCrypt und erforsche somit diese Probleme und deren Auswirkungen.

Ich habe mich aus diversen Gründen für TrueCrypt "entschieden", deshalb gehe ich auch nur darauf ein.

Es ist damit u.a. möglich, komplette Festplatten (Partitionen) zu verschlüsseln. Falls dies mit einem log. LW geschieht, sollte dieses versteckt werden, da Windows sonst anbieten würde, es zu formatieren => GAU, falls man versehentlich auf ok klickt.

Ganz wichtig ist das Backup des Volume Headers, zerbröselt der und man hat kein Backup => Alles weg!

Bei einem einzelnen Fehler ist ansonsten nur ein Block veloren (128 Bit) => bei einer Datei ein Cluster (32 kByte angenommen, da FAT32 und große Partition) und somit nur eine Datei fehlerhaft. Das ist durchaus positiv und zeigt wie clever die ganze Sache durchdacht ist - die Entwickler habe ihre Hausaufgaben gemacht.
Trifft ein Fehler das Dateisystem ist das weitaus schwerwiegender und hier müssen die Tools des OS den Fehler beheben (nach dem Backup!).

Trotzdem ist das Risiko des (teilweisen) Datenverlustes etwas größer, bei der Verschlüsselung und beim Schreiben könnten mehr Fehler entstehen. Dies sei erwähnt, weil ich erst kürzlich so einen CRC-Fehler beim Lesen einer Datei hatte. (beim Schreiben gab es aber schon ein "ungutes Gefühl" und andere Probleme, deren Ursache mir noch nicht ganz klar sind)

Ein Backupprogramm sollte die gesicherten Daten verifizieren, und damit würden einige Fehler vorher aufgezeigt. Beim reinen Kopieren (großer) Dateien merkt man die Fehler erst spät.

Unabhängig von der Verschlüsselung sollten sämtliche andren Fehlerquellen minimiert werde, z. B.:

- Marken-RAM, kein OC usw.
- Datenträger (Platten) verwenden, die fehlerfrei arbeiten - auch in Verbindung mit dem Controller
- "48-Bit-Problem" defintiv ausschließen können
- bei IDE-Platten ggf. den Übertragungsmodus auf U-DMA 66 verringern (falls es Kabelprobleme gibt und die erkennt man aus den SMART-Werten)

Von extra Komprimierung rate ich aber ab, Speicherplatz ist hier zu billig für dieses extra Risiko.

Was noch viel wichtiger ist, ist das Verteilen des Backups auf mehrere Datenträger. Hier empfehle ich durchaus drei Datenträger (mit dem gleichen Inhalt), die natürlich an verschiedenen Orten aufbewahrt werden. Somit sollte sich trotz Verschlüsselung das Risiko des Datenverlustes in engen Grenzen halten.

Ein *RTFM* zu TrueCrypt ist in jedem Fall empfehlenswert und beantwortet haufenweise Fragen.

Trotz allem sind meine ersten Erfahrungen durchaus positiv, selbst über USB-Gehäuse gemountet läuft die Platte, nur die Geschwindigkeit leidet generell doch deutlich (10-20 MB/s bleiben in etwa übrig).

PS: Gegen "Trojaner & Co." hilft Verschlüsseltung natürlich nicht oder nur bedingt in Verbindung mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept.

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