Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Telekom-Iritationen oder gewollte externe Callcenterpraxis

Beladon / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ich erlebe z.Z. eine seltsame und auch sehr ärgerliche Praxis eines aufgezwungenen Tarifwechsels.

Ich habe bei T-online einen 6000-DSL Anschluss. Letzte Woche rief nun ein
Mitarbeiter, wahrscheinlich eines externen Callcenters, bei mir an und pries mir die Vorteile eines neuen Vertrages an. Höhere Bandbreite, neue Hardware und zu dem noch 5€ billiger als mein bisheriger Vertrag. Nur die Vertragslaufzeit würde sich damit auf die gängigen 2 Jahre belaufen.
Das Angebot lehnte ich aus mehreren Gründen ab und dachte damit wäre es erledigt. Am Montag darauf bekam ich den zweiten Anruf mit derselben Offerte, welches ich wiederum ablehnte. Und als wäre es nicht schon genug, bekam am Dienstag wieder einen Anruf mit gleichen Angebot..

Nun nahm ich mir etwas mehr Zeit und erklärte völlig unnötigerweise warum ich auf gar keinen Fall den besagten Tarifwechel wolle. War eigentlich ganz nett das Gespräch, doch leider wiederum absolut fruchtlos. Denn zwei Tage später, am Donnerstag erhielt ich eine Auftragsbestätigung für das zuvor dreimal abgelehnte Angebot!?!

Ok.. Also rief ich bei der Servicenummer an und habe abermals klar zustellen versucht, dass ich den Auftrag nicht erteilt habe und das Angebot nicht angenommen habe.
Meines Wissens kommt in Deutschland nur ein Vertrag zu Stande wenn sich 2 Parteien in den wesentlichen Teilen einig sind. Weit gefehlt, nicht bei denen.

Denn ein Freund von mir, der in einer Technikabteilung bei T-online arbeitet, sagte mir nun das der Tarifwechsel zum 19.07. veranlasst wurde. - wie bitte? - Irgendwie werde ich langsam sauer, was natürlich völlig nutzlos ist. Wen soll man denn da verantwortlich machen? Niemand ist da persönlich erreichbar, auch wenn man einen Namen hat, ist das relativ aussichtslos da irgendwas versuchen zu wollen. Einen Anwalt einschalten? Bei dem Streitwert auch irrelevant. Vielleicht zur Polizei gehen und wegen Nötigung anzeigen. :D - Ja klar, das Müde lächeln möchte ich mir auch ersparen.

Was aber wirklich übel ist, ist die Tatsache das das im großen Stil betrieben wird und kalkulierte Methode hat.

Also, zum anderen Anbieter wechseln? Auch eine super Idee, weil andere Anbieter Netzkapazitäten von der Telekom kaufen nur mit dem Unterschied, daß bei denen nicht innerhalb von 24 Stunden eine Störung behoben ist, sondern vielleicht in 3-5 Tagen.

Wie man es auch dreht und wendet, entweder friss oder stirb wie wir (T-offline) es wollen. Am Ende wird mir wahrscheinlich noch der Internetzugang abgeklemmt, weil ich das ja nicht anders wollte..

Gruß und ein schönes Wochende


Geil :-) Olaf19
Crusty_der_Clown Olaf19 „Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen:“
Optionen
Ich habe mein Leben lang noch keinen solchen Anruf bekommen.
Privat auch nicht, ich stehe in keinem Telefonbuch, keinem sonstigen Telefonauskunftsdienst, achte bei Vertragsänderungen (die Telekom betreffend) peinlich darauf, alle Datenschutzmöglichkeiten auszunutzen.

Aber man hat auch einen Beruf, und bei uns bin ich innerbetrieblich zum Vertreter- und Call-Center-Mitarbeiter-Abwimmler ernannt worden. Wenn ich für jeden Anruf von Tele2, Arcor und von Telekommunikationsanbietern, von denen ich noch nie was gehört habe, einen Euro bekommen würde, bräuchte ich auf mein nächstes Auto nicht mehr sparen.

In dem Zusammenhang kotzt mich folgendes Urteil ja noch mehr an (hatte ich gestern schon mal in einen anderen Thread genannt: http://www.heise.de/newsticker/meldung/92345
Da hat man dann schon einen Anbieter, der von sich aus die Daten seiner Kunden für schützenswert hält, dann bekommt er gleich dafür noch einen auf den Deckel.

Also, ich bin nach wie vor bei der Telekom, ich habe auch schon überlegt, auf die neuen Tarife zu wechseln, allerdings störten mich bisher die 24 Monate Mindestlaufzeit. Wenn ich dieses Theater der letzten Tage aber in meine Überlegungen mit einbeziehe, ergibt sich für mich ein etwas anderes Bild. Ich warte jetzt erstmal ab, ob und was die Telekom jetzt unternehmen wird, um die Sache aufzuklären.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Methoden wirklich von ganz oben abgesegnet und in Kauf genommen werden (oder sogar so angeordnet wurden), allerdings sind das eben die Nebenwirkungen, wenn man insbesondere Fremdunternehmen auf Erfolgsprovisionsbasis für sich arbeiten läßt, wobei der Trend auch auch innerhalb der Telekom zu wenig Grundlohn und mehr Provision geht. Nicht jeder, der auf Provisionsbasis arbeitet, ist ein schwarzes Schaf, aber insbesondere am Telefon fällt es einem leichter, die Leute über's Ohr zu hauen, vor allem dann, wenn man ohnehin weiß, das man das Rentenalter nicht in dem Job erreichen wird und natürlich auch bedingt, durch die Anonymität. Da nimmt man doch als Call-Center-Mitarbeiter vermutlich mit, was man kriegen kann, getreu dem Motto "Nach mir die Sintflut".

Trotz allem möchte ich aber die Zustände der guten alten "Deutschen Bundespost" auch nicht wieder zurückhaben.

Gruß
Jürgen