...wie ist eure Meinung zum Thema "Mindestlohn".
Wäre uns geholfen, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird?
Über alle Bereiche oder nur über bestimmte, beispielsweise Baugewerbe?
Wenn die Meinung dagegenspricht, warum?
Bitte um fach bzw. sachliche Antwort, um meinen Horizont zu erweitern ;)
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@ flashbonn
jemand deinen account gehackt? -.-
zum Thema:
Auf der einen Seite seh ichs ähnlich wie out-freyn, der Markt sollte sich eigentlich selber regulieren,
staatliche Eingriffe wären eher ein Rück- als Fortschritt.
Trotzdem zieht das Argument der Jobfluktuation nur bedingt.
Denn es geht beim Thema Mindestlohn weniger um den Bereich Produktion und Industrie,
als vielmehr den Dienstleistungsbereich. Und der ist im größten Umfang nur in Deutschland selber zu verrichten.
Natürlich gibt es hier Ausnahmen (Bsp grenznahes Gewerbe - um auf das Bsp zurückzukommen, Friseurbetrieb
nahe der polnischen Grenze - oder Dienstleistung an beweglichen Gütern - Bsp Textil- Be- und Verarbeitung)
aber der überwiegende Teil ist nunmal logischerweise ortsgebunden.
Schwieriger wird es dann bei der Differenzierung zwischen knapp kalkulierenden mittelständischen Betrieben
und großen Kapitalgesellschaften, die sich schlicht und ergreifend in unverantwortlichem Maß an ihrem
eigenen Personal bereichern und ohne weiteres das doppelt bis dreifache an Lohn bezahlen könnten.
Eine Regulierung der Löhne über Mindestlohn wäre demzufolge dann nur über variable staatliche Zuschüsse vereinbar.
Denn auch wenn durch höhere Gehälter die Kaufkraft zwar steigt, profitieren dadurch in erster Linie leider
eher letztgenannte Unternehmen.
Ich arbeite zz als Student in eben so einem "Halsabschneiderverein" als Aushilfskraft, Bezahlung nach Leistungslohn.
Eine Selbständigkeit habe ich schon hinter mir und ich kann mindestens ein Lied darüber singen, dass es verdammt viele Arbeitgeber schwerer haben als es der Volksmund in Form von
pauschalisierten Parolen "a la flashbonn" so gerne verlauten läßt.
Meine Meinung:
Im Jammern sind wir Deutschen verdammt gut. Nur hapert es dann meistens bei der Durchsetzung von Forderungen.
Aktuelles Beispiel Tarifverhandlungen, jedes Jahr dasselbe Jammerspiel... wen interessieren popelige Warnstreiks?
"Ich hab mein Schild, ich bin ja so was von sauer... und nächste Woche geh ich wieder arbeiten"... lächerlich!
Wovor wird denn gewarnt? Es passiert doch sowieso nichts, auch wenn die Löhne nur um 3 Prozent steigen.
Die Franzosen sind da zb konsequenter.
In unserem Laden genau dasselbe...
Ich bin der einzige (von 20 Mitarbeitern unserer Filiale), der den Vorgesetzten regelmäßig unverhohlen die Meinung geigt,
der einzige, der - wenn unbezahlter Leerlauf anfällt - nach Hause geht, der einzige, der auf die Bezahlung seines Urlaubs-
und Krankengeldes besteht uswusf.
Klar, mein Arbeitsvertrag wird wahrscheinlich nicht verlängert =)
Wayne?
Lieber so und nen neuen Job suchen, als diese ständige erbärmlich devote Duckmauserei, die die meisten Jammerer an den Tag legen.
Klar, fällt mir das als studentischer Aushilfsmitarbeiter leichter zu sagen, als jemand der Frau und Kind ernähren muss.
Aber in die Richtung muss der Tenor gehen, Eier auspacken und Kralle machen ]:-)
mfg