Hallo,
folgendes:
Habe vor Weihnachten mal wieder nach langer Zeit bei ebay etwas gekauft.
Eine Scart-Umschaltbox inkl. versichertem Versand für ingesamt 10,89€.
Für den versicherten Versand (der in der Auktion auch als solchen deklariert wurde) berechnete der Verkäufer 4,99€.
Das ganze Angebot kam um die hälfte billiger als bei dem einzigen Händler vor Ort.
Nun kommen wir zu des Pudels Kern:
Ich bekam die Box heute als Warensendung im Wert von 1,65€.
Meine recherchen ergaben, das diese Warensendung niemals versichert versandt werden, auch nicht mit zusätzlichen Kosten.
Ich habe dem Verkäufer meine Bedenken mitgeteilt und ihn um eine Stellungnahme gebeten, die auch prompt heute noch erfolgte:
Hallo,
gemäß der gesetzlichen Grundlage zum Fernabsatz im BGB trägt in jedem Fall
der gewerbliche Anbieter das Risiko des Versandes. In Zusammenhang mit dem
Wettbwerbsrecht ist gewerblichen Anbietern nicht gestattet unversicherten
Versand anzubieten, da es beim Kunden suggeriert, er müsste das
Versandrisiko tragen. Versicherter Versand bedeutet für den Kunden insoweit,
dass er nicht das Risiko des Versandes zu tragen hat, sondern ein Dritter,
in der Regel der Händler. Wäre Ihre Sendung verlorengegangen oder beschädigt
worden, wäre ich als gewerblicher Anbieter in der Haftung gewesen.
Gruß xxx
Hat er damit recht?
Ich will ihm nichts böses, im gegenteil, ich bin ja zufrieden, aber nichts desto trotz finde ich 4,99€ für einen Umschlaag ohne Luftpolsterung und 1,65€ für den Versand doch etwas viel für einen gewerblichen Händler.
Vielen Dank für eure Ratschläge und schonmal frohe Weihnachten von mir an alle.
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
Hat er damit recht?
Eindeutig: Ja.
Außerdem solltest du bei eBay IMMER Warenwert UND Versandkosten zusammen als Einheit und damit als Einkaufspreis des Artikels betrachten. Der Wettbewerbsdruck gibt es dort teilweise nunmal nur her, daß die eigentliche Ware zum Einkaufspreis verkauft wird und der klägliche Gewinn nur mit den Versandkosten erwirtschaftet wird. Ist eigentlich bescheuert, das ist auch einigen Händlern klar, aber wenn der Wettbewerber einen Artikel für EUR 4,99 verkauft, dann kann man nur schwer für den gleichen Artikel selbst EUR 6,99 verlangen, selbst wenn mit Versandkosten beides gleich viel kosten würde. Bei eBay kann man Massenware nur verkaufen, in dem man die Geiz-ist-geil-Fraktion auch bedient, und das geht nur mit einem niedrigeren eigentlichen Warenwert. Zumal sich die eBay-Provision auch danach berechnet, wenn man dort 6 Cent sparen kann, kann man eben diese 6 Cent wieder an den Kunden weitergeben und sich den nächsten Wettbewerbsvorteil schaffen.
Da kannst du dem einzelnen Händler heute keine Schuld dran geben, die Bekloppten sind diejenigen, die zuerst damit angefangen haben. Allerdings wirst du diese heute nicht mehr identifizieren können und außerdem hat eine nicht unerheblich große Kundengruppe die Händler dazu getrieben.
Daher wirklich der gutgemeinte Rat: Immer beides zusammen betrachten als Preis und dieses Ergebnis mit dem Preis eines Händlers vor Ort oder einem "normalen" Webshop vergleichen. Lohnt es sich, dann greif ruhig zu, lohnt es sich nicht, sollte man genauer vergleichen, womit man am besten fährt.
Gruß
Jürgen
Eindeutig: Ja.
Außerdem solltest du bei eBay IMMER Warenwert UND Versandkosten zusammen als Einheit und damit als Einkaufspreis des Artikels betrachten. Der Wettbewerbsdruck gibt es dort teilweise nunmal nur her, daß die eigentliche Ware zum Einkaufspreis verkauft wird und der klägliche Gewinn nur mit den Versandkosten erwirtschaftet wird. Ist eigentlich bescheuert, das ist auch einigen Händlern klar, aber wenn der Wettbewerber einen Artikel für EUR 4,99 verkauft, dann kann man nur schwer für den gleichen Artikel selbst EUR 6,99 verlangen, selbst wenn mit Versandkosten beides gleich viel kosten würde. Bei eBay kann man Massenware nur verkaufen, in dem man die Geiz-ist-geil-Fraktion auch bedient, und das geht nur mit einem niedrigeren eigentlichen Warenwert. Zumal sich die eBay-Provision auch danach berechnet, wenn man dort 6 Cent sparen kann, kann man eben diese 6 Cent wieder an den Kunden weitergeben und sich den nächsten Wettbewerbsvorteil schaffen.
Da kannst du dem einzelnen Händler heute keine Schuld dran geben, die Bekloppten sind diejenigen, die zuerst damit angefangen haben. Allerdings wirst du diese heute nicht mehr identifizieren können und außerdem hat eine nicht unerheblich große Kundengruppe die Händler dazu getrieben.
Daher wirklich der gutgemeinte Rat: Immer beides zusammen betrachten als Preis und dieses Ergebnis mit dem Preis eines Händlers vor Ort oder einem "normalen" Webshop vergleichen. Lohnt es sich, dann greif ruhig zu, lohnt es sich nicht, sollte man genauer vergleichen, womit man am besten fährt.
Gruß
Jürgen