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Die Zeit

cpuquäler / 27 Antworten / Flachansicht Nickles

Ist die Zeit unendlich? Wenn ja müsste ja alles immer wieder passieren. Da aber in einer unendlichen Zeit alles mal (bzw. unendlich mal) geschieht müsste sie doch auch mal Enden...

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out-freyn cpuquäler „Naja, wenn man aber davon ausgeht, dass die Zeit unendlich ist, dann muss nach...“
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dann muss nach Wahrscheinlichkeit jedes Ereignis eintreffen und zwar unendlich oft.

Das gälte nur, wenn nicht nur die Zeit sondern auch alles andere unendlich wäre. Für Dich konkret bedeutet das, dass es im Hinblick auf ein bestimmtes Ereignis für Dich zwei verschiendene Zustände gibt: "Ereignis tritt ein" und "Ereignis tritt nicht ein". Selbst wenn bekannt ist, dass ein bestimmtes Ereignis alle 4,6 x 1012 Sekunden statt findet, hast Du eventuell nicht viel davon, weil Dein Leben nur so um die 2,5 x 109 Sekunden lang ist.
Das ist eben das dumme an Wahrscheinlichkeiten.
Lustig wird das immer, wenn im Radio davon die Rede ist, die Niederschlagswahrscheinlichkeit sei 55%. Was heißt das? Wenn hundert Mal der heutige Tag ist, werde ich vermutlich 55 Mal nass. Leider - oder, je nach Temperament, "Gott sei Dank" - ist aber nur ein Mal der heutige Tag, und ich will wissen, ob ich die Regenklamotten brauche oder nicht...!

Übrigens ist die Zeit ja nichts absolutes (vgl. Einsteins Relativitätstheorie), sondern vom Beobachter und seiner Bewegung im Raum abhängig. Zeit und Raum sind untrennbar miteinander verbunden, so dass das Schicksal der Zeit an das Schicksal des Universums gekoppelt ist: Ist das Universum unendlich, so ist es auch die Zeit. Ist es dagegen endlich (d.h., die Expansion des Universums kehrt sich irgendwann in eine Kontraktion mit einem singulären Zustand am Ende um), so endet auch die Zeit mit dem Universum.
Man kann noch diskutieren, ob der Zeitpfeil sich bei der Kontraktion evtl. umdreht (vgl. 2. Hauptsatz der Thermodynamik (Entropie)), aber soweit will ich hier nun nicht gehen :-).
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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