Durch Einführung neuer Techniken wie dem IMSI-Catcher oder der Videoüberwachung, genehmigt und gefordert durch die Gesetzgebung, wird mit der alten Tradition der Unschuldsvermutung gebrochen. Jeder ist solange schuldig, bis er seine Unschuld bewiesen hat, lautet die neue Devise.
Bisher galt immer: Die Schuld eines Täters muss zuerst bewiesen werden, bevor er verurteilt werden kann. Nun heißt es: Sie waren am Tatort, wie ihr Handy beweist. Nun beweisen Sie mal, dass Sie es nicht waren.
Wer weiß schon, wo er Dienstag vor einem Monat war? Und wie stehts mit Zeugen dafür? Was, keine? Tut uns leid, dann müssen Sie es wohl gewesen sein.
Solche und ähnliche Szenarien waren einmal Science Fiction, durch die (angestrebte) totale Überwachung heute aber längst Realität. Handys können von jedermann mit einem IMSI-Catcher geortet werden, das ist zwar illegal, aber wen störts.
Die angestrebte Vorratsdatenspeicherung haut in die gleiche Kerbe: Ohne Anfangsverdacht darf dann beliebig abgehört werden. Jeder ist immer verdächtig. Fernmeldegeheimnis? Privatsphäre? Pustekuchen!
Weitere Gedanken zum gläsernen Bürger: Berliner Umschau
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Lebenslänglich wird jeder Schritt überwacht
Florian Rötzer 10.11.2006
Mit großer Mehrheit haben die Kalifornier dafür gestimmt, dass zu Gefängnisstrafen verurteilte Sexualstraftäter nach ihrer Freilassung bis zu ihrem Tod unter permanenter Beobachtung durch ein GPS-System stehen
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23941/1.html
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Über diese Meldung würde in D bei vielen Jubel ausbrechen.
Aber ich sehe auch die Gefahr dieses Kommentares als überhaupt nicht abwegig.
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Neben den gated communities, die auch eine Art von geo-fencing darstellen, ist die Echtzeit-Überwachung und -Lokalisierung nicht nur von überführten Straftätern, sondern zukünftig auch von Verdächtigen anderer Art wohl der nächste Schritt. Sexualstraftäter sind gewissermaßen die Pioniere der Überwachungsgesellschaft.