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CUPS Printserver

maestrosys / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ein Bekannter von mir hat einen Printserver laufen unter SuSE 9.0 mit CUPS 1.1.19 sowie Samba. Dieser stellt WinXP Clients einen HP Laserjet 5 zur verfügung.

Nun tritt folgendes Problem auf:

Wenn man von einem WinXP Client aus Mozilla heraus eine Seite drucken will erscheint die Meldung: "Drucken am Beginn der Seite fehlgeschlagen." und es wird nichts gedruckt.
Versucht man die selbe Seite gleich nochmal zu drucken wird der Auftrag ohne Probleme ausgeführt und die Seite gedruckt. Versucht man denn wieder eine andere Seite zu drucken muss man den Auftrag wieder zweimal abschicken bis es funktioniert.
Druckt man aus einer anderen Anwendung heraus z.B. Acrobat Reader gibt es keine Probleme. Der Auftrag wird beim ersten Mal ausgeführt. Recherche im Internet ergab, dass es an den Temporären Dateien von WinXP liegen kann. Also hat er diese gelöscht und siehe da, das drucken aus Mozilla heraus funktionierte ohne Probleme. Allerdings schafft das nur kurzzeitig Abhilfe d.h. wenn man zwei oder drei Seiten gedruckt hat taucht die Fehlermeldung wieder auf.
Daraufhin hat er CUPS komplett deinstalliert und wieder installiert. Das brachte vielleicht zwei Wochen Abhilfe. Allerdings tauchte dann wieder die Meldung auf.

Außerdem hat er das Problem, wenn "große" PDFs (0,5-2MB) gedruckt werden sollen, dass es teilweise 5 Minuten dauert bis der Drucker beginnt zu drucken. Und dann lässt sich der Drucker zwischen den einzelnen Seiten desm PDF zwischen 30s und 1min Zeit bis er die nächste Seite druckt. Bei Textdateien tritt das Problem nicht auf. Wird der Drucker direkt an einen Client geklemmt druckt er diese sofort und ohne Verzögerung.

Wisst ihr woran das liegen könnte?

MFG

Thomas

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KarstenW maestrosys „Es geht hierbei nicht nur um die möglichst rationale Umsetzung sondern auch um...“
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Der Nachteil von samba in Verbindung mit cups sind eben die serverseitigen Treiber.
Das Drucksystem cups funktioniert nur mit Postscript als Druckformat. Deshalb müssen entweder auf dem Client oder dem Server entsprechende Treiber (das sind eigentlich Filter) instaliert werden.
Unter Unix wurde in den 80er jahren Postscript als Druckformat als Standard festgelegt. Die echten Postscriptdrucker haben ein Postscriptmodul eingebaut, welches als Postscriptinterpreter arbeitet. Bei normalen Druckern fehlt dieses Modul und man braucht deshalb Druckerfilter und den Postscriptinterpreter Ghostscript. Ghostscript wandelt das Postscriptformat, welches von einem Linux-oder Unixprogramm erzeugt wird, in ein passendes Format wie PCL um. HP Drucker verwenden sehr oft PCL als Druckformat.
Wenn diese Filter nicht fehlerfrei programmiert wurden, kommt es immer wieder zu Qualitätsverlusten beim Druckbild. Außderdem wird die CPU entweder auf dem Client oder auf dem Server sehr stark belastet. Ghostscript muß das Postscriptformat erst noch umwandeln, bevor es ausgedruckt werden kann.
Damit kann man auch die langen Druckzeiten erklären , wie es bei dir der Fall ist.


Linux kann man eigentlich nur als Printserver verwenden, wenn man einen echten Postscriptdrucker verwendet.
Dann müssen die Druckdaten nicht erst noch gefiltert werden.
Bie dieser Filterung entstehen immer wieder Qualitätseinbusen beim Druckbild, wenn der Filter nicht fehlerfrei programmiert wurde.

HP ist auch mit die einzige Firma die gute Druckerfilter programmiert:

http://hplip.sourceforge.net/


Viele von diesen Druckertreibern oder -filtern , die man von http://www.linuxprinting.org/ bekommt arbeiten eben nicht fehlerfrei. Dadurch kommt es immer wieder zu Qualitätseinbusen beim Druckbild.
Bei Verwendung eines Postscriptdruckers, fällt diese Wandlung weg und man hat das beste Druckbild, welches man überhaupt bekommen kann.
Postscript wird unter Windows nur von speziellen Programmen (Desktoppublishing) verwendet. Die meisten Windowsanwendnungen erzeugen ihre Druckdaten in einem "billigen" oder einfachen Bitmapformat.
Postscript ist eine vektororientierte Rastergrafik und geräteunabhängig. Postscript ist technisch dem Bitmapformat, wie es unter Windows verwendet wird, überlegen. Nur leider sind die Postscriptdrucker sehr teuer. Diese Druckerfilter sind sozusagen nur eine Notlösung für Anwender die sich keinen echten Poscriptdrucker leisten können oder auch wollen.


PS:

Bei http://www.computeruniverse.de gibt es mittlerweile schon recht preiswerte Postscriptdrucker.
Du kannst mal die Suchfunktion aktivieren und Postscriptmodul als Auswahlkriterium anklicken.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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