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Mein Plan: Ein Ratgeber für Otto-Normal-User

Achim20 / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen.

In letzter Zeit werde ich wieder häufig von Verwandten und Freunden um Hilfe bei PC-Problemen gebeten. Es geht meistens um Abstürze oder um Performanceeinbrüche des Rechners, so weit, so unspektakulär. Was mir aber auffällt ist, dass die Ursache fast immer (!) mit Malware zu tun hat, also Viren, Würmer, Spyware etc., die sich auf dem Rechner breitgemacht hat, ohne dass der User/die Userin etwas gemerkt hat. Es hat fast nie mit defekter Hardware o.Ä. zu tun. Interessanterweise haben die meisten eine Firewall und einen Virenscanner im Einsatz, was einmal mehr beweist, dass man sich nicht ausschließlich auf Security-Software verlassen darf.

Also, wie kam es zur Infektion? Genau: Durch Unwissen und durch Unvorsichtigkeit. Da kann die beste Software nix gegen machen. Und genau hier möchte ich ansetzen, denn selbst der beste Virenscanner und der beste Spywareremover kann nicht garantieren, dass das System sicher ist und dass es nach der 'Reinigung' wieder vertrauenswürdig ist. Nur der sozusagen mündige User kann für ein sauberes System sorgen, aber keine Firewall und kein Scanner.

Nun gibt es ja im Netz einige Seiten, die einem Tipps geben, wie man sicherer surfen kann etc., aber bisher habe ich noch nirgendwo eine Art Handbuch für den Otto-Normal-User gefunden. Ich denke dabei an einen kleiner Ratgeber für den 08/15-User, der seinen PC bei Aldi gekauft hat, aber keine Lust hat, sich näher mit Hardware oder den Innereien des Betriebssystems zu beschäftigen, was ja nichts Schlimmes ist. Ich z.B. habe von Autos keine Ahnung, aber ich möchte schon wissen, was ich zu tun habe, damit ich mit dem Auto lange und sicher fahren kann. Dazu muss ich über den Bau des Motors nicht Bescheid wissen. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine, eine Art kurze Fahrschule für den richtigen Umgang mit Computern, Software und dem Internet.

Dieser 'Ratgeber' (vielleicht als PDF oder als Website, mal sehen...) darf nicht zu lang werden, damit man nicht schon beim Öffnen die Lust verliert, aber auch nicht zu oberflächlich, um der Materie einigermaßen gerecht zu werden. Ein Beispiel: Viele benutzen ja den Internet Explorer und kennen sich mit den Sicherheitseinstellungen nicht aus. Standardmäßig ist der Download und das Ausführen von ActiveX-Steuerelementen erlaubt, und viele fangen sich auf diese Weise Malware ein, sobald sie bedenkenlos auf 'Ja' klicken, wenn sich das Steuerelement installieren will. Genau solche Dinge möchte ich erklären, aber ohne super-detailliert zu beschreiben, was ActiveX genau ist.

Ein paar weitere Ideen:


  • Wie richtig partitionieren, XP installieren, Updates einspielen...

  • Internet Explorer und Outlook Express absichern, oder Alternativprogramme

  • Vielleicht auf XP beschränken, denn das haben die meisten ('Aldi'-Rechner)

  • Gefahr: E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern

  • Nicht alles Starten, was man runterlädt oder zugeschickt bekommt

  • Dienste abschalten (SVC2KXP für die, die's nicht von Hand machen wollen/können)

  • Was sind Viren? Was ist Spyware?

  • Was kann mir im Internet passieren? Was sind Märchen?

  • .........



Also eigentlich eine Sammlung all dieser vielen verstreuten Tipps, die man im Netz findet und die im Forum immer wieder gegeben werden. Vielleicht kann ich mir die Arbeit aber auch sparen und so etwas gibt es bereits und ich habe es nur nicht gefunden. Kennt jemand sowas? Habt ihr noch Vorschläge? Wie findet ihr die Idee? Was würdet Ihr unbedingt in so einen Ratgeber aufnehmen, was auf keinen Fall?

Schon mal Danke im Voraus für Eure Ideen
Euer Achim
P.S.: Meine neue Signatur funktioniert leider nur mit aktiviertem Javascript, aber ich finde sie so lustig, die musste ich nehmen...
FUMANCHU4EVER
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Dem stimme ich 100% zu... Olaf19
@pco ;-)) Olaf19
Sovereign Sylvia gelöscht_152402 „@Sylvia, Stimme Dir weitesgehend zu. Genau deswegen versuche ich immer Hilfe zur...“
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Hi zucchero,

wahrscheinlich bringt man die Leute nur dann zum Hilf-dir-selbst, wenn man ihnen ein paar Suchmöglichkeiten nennt und ansonsten sagt: "Probier das mal aus, und dann sehen wir weiter." Resultat: Der Hilfesuchende sucht sich andere Leute zum Helfen (siehe auch Olaf's Fisch-Beispiel). Dieser Versuch wird solange daneben gehen, wie der Hiflesuchende nicht allein auf einer Insel und somit zur Selbsthilfe gezwungen ist, wenn er denn überlebenen will. Ist auch irgendwie nachvollziehbar zu sagen: "Bevor ich jetzt stunden- bzw. tagelang Quellen wälze und tausend Sachen erzählt bekomme, die ich ausprobieren soll, und dann beim Ausprobieren Fehler mache/erzeuge, wo ich dann wieder Stunden bzw. Tage mit Fehlerbehebung zubringen muss - da frage ich doch erst mal jemanden. Wenn zwei Personen, die des Fragens und Antwortens fähig und in akustischer Reichweite sind, kann man schneller zum Ziel kommen." Am besten sind immer die Leute, denen man Tipps und Hilfestellung gibt, und die dann sagen: "Thanks, I take it from here." Auf die Weise bin ich in die Computertechnologie hineingewachsen: Vor über 15 Jahren hatte ich gerade meinen 286er, und an einem Wochenende hat ein Programm beim Schlieszen die HDD so mit Daten zerfleddert, dass ich nicht mal mehr booten konnte. Das Schlimmste aber: es war ein Wochenende, ich hatte keine Ahnung und konnte mir somit nicht selbst helfen. Und genau das sollte mir nie wieder passieren. Nachdem ich mit Hilfe von Arbeitskollegen die Maschine wieder zum Laufen bekommen hatte, habe ich mich seit dem intensiver mit der Materie befasst und bin heute verdammt froh darüber.
Vielleicht muss man beim Hilfegeben mehr vermitteln, welch tolles Gefühl der Erfolg der eigenen Bemühungen mit sich bringt. Man muss deutlich machen, dass sich solche Erfolge mit zunehmendem Wissen immer schneller und öfter einstellen. Wer zur Selbsthilfe nicht die nötige Geduld aufbringt, für den ist ein PC so unsinnig wie ein Fahrrad für einen Fisch (um mal an Olaf's Beitrag anzuknüpfen).

Die anderen Ratgeber wie z.B. Soundkarte xy auf System z etc. gibt es wohl deswegen nicht, weil diejenigen, die Erfahrung damit haben, keine Bücher oder Zeitungsbeiträge schreiben. Die anderen Erfahrenen können keine Ratgeber geben, weil sie inzwischen so erfahren und kundig sind, dass sie sich nicht mehr vorstellen können, welche Fehler ein Anfänger machen könnte. Solche Erfahrenen würden in den Ratgebern kaum noch Dinge erwähnen, die für sie so selbstverständlich geworden sind, dass sie sich nicht vorstellen können, dass man an dieser oder jener Stelle überhaupt was falsch machen kann.

Die Materie ist inzwischen auch so komplex geworden, und Kombinationen von Hardwarekomponenten mit Softwarevielfalt und der daraus resultierenden Einstellungsmöglichkeiten sind so gigantisch, dass ein Ratgeber um so oberflächlicher und allgemeiner gehalten werden muss, je breiter das Publikum sein soll. Und schon klaffen riesige Informationslücken. Und warum sollen die Verleger in spezielle Ratgebern investieren, die dann doch keiner kauft, weil doch das Internet voll ist davon?

Ein vernünftiger Leitfaden für Hilfe zur Selbsthilfe ist nur schwer zu finden, dafür sind wir alle auch zu sehr Individuum. Zur Selbsthilfe gehört, mit Informationen richtig umgehen zu können. Damit haben sogar Studenten und Forscher zum Teil Schwierigkeiten, wo das doch Voraussetzung für die ist. Viele können auch ein Problem nicht präzise genug beschreiben (sieh dir die Foren an, und du weiszt, was ich meine), denn das erfordert gewisse didaktische Qualitäten und führt zur Antwort auf die Frage: "Wie beschreibe ich mein Problem so, dass so wenig Rückfragen wie möglich kommen und ich trotzdem eine Antwort bekomme, die der richtigen Lösung so nah wie möglich kommt?"
Schätze, dass Problem wird immer ein philosophisches und psychologisches bleiben.

HAND
Sylvia

Mein sz streikt heute wieder ------ Nobody is perfect, and we prove it every day.
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