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Razzia lässt Tauschbörsen-Nutzer kalt

Redaktion / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Am 23.5.2006 fand die bislang größte Razzia gegen deutsche EMule-Teilnehmer statt, rund 3.500 Nutzer wurde identifiziert und müssen mit Anzeigen rechnen (siehe Nickles-News Größte deutsche Polizeiaktion gegen Emule-Nutzer).

Die Medienindustrie feiert solche Aktionen immer als grandiosen Schlag. Das Internet-Analyse-Unternehmen Ipoque hat jetzt eine Studie des Datenaufkommens der vergangenen drei Wochen veröffentlicht. Dabei wurde festgestellt, dass die große Razzia keinen sonderlich großen Abschreckungseffekt hatte. Zwar ging die Tauschbörsen-Nutzung in Deutschland unmittelbar nach der Polizeiaktion um 15 Prozent zurück, hat inzwischen aber wieder ihr Ursprungsniveau erreicht.

Laut Ipoque machen P2P-Tauschbörsen in Deutschland tagsüber rund 50 Prozent des Internet-Datenverkehrs aus, nachts bis zu 80 Prozent. Emule und Bittorrent liegen dabei gleichauf, andere Tauschbörsen spielen keine nennenswerte Rolle.

Ipoques Zukunftsprognose dürfte der Medienindustrie nicht gefallen: man geht davon aus, dass sich am aktuellen Trend nichts ändern wird. Zudem befinden sich neue Tauschbörsen-Systeme in Entwicklung, die anonymer und schwerer überwachbar sind als die bisherigen.

Die komplette Studio von Ipoques findet sich hier: Massive Aktion gegen P2P-Nutzer zeigt nahezu keine Auswirkungen.

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Auch wenn diese Studie der Medienindustrie nicht gefallen wird, es ist wichtig, dass sie durch solche Zahlen entweder kaputt geht oder endlich begreift und umdenkt und zu vertretbaren Preisen ihre Produkte anbietet. Und es geht eben nicht, dass sich einige den Arsch voll verdienen und die Kleinen bluten lassen. Erst wenn dieses Denken zu Grabe getragen worden ist, wird es für diese Branche wieder aufwärts gehen. Wenn nicht, wird sie eben selber zu Grabe getragen, dann hat sie es nämlich auch nicht anders verdient. Ist meine persönliche Meinung, aber ich denke, dass ich damit gewiss nicht allein bin. Was diese Geldgeier uns in den letzten zwei, drei Jahrzehnten abgezockt haben spottet jeder Beschreibung. Die CD, die ja so preiswert und Musik endlich bezahlbar machen sollte, was für eine Verarschung.

Jetzt könnte man ja mit dem Henne-Ei-Problem kommen, von wegen, wer hat denn jetzt den Teufelskreis in Gang gesetzt usw. ABER, liebe Medienindustrie, beim Henne-Ei-Problem geht es um Fortführung um Erneuerung und Fortbestand, du aber stehst vor dem Grab, da wird es bald keine Eier mehr geben und die Hühner werden auch verschwinden. Gelle?!

Wenn schon online Musik anbieten dann aber richtig und nicht in der gleichen Abzockerform wie oben. So geht es wohl nicht, das beweisen solche Studien eindeutig. Schon scheiße, wenn diese räudige Meute, die sich da Käuferschicht nennt, auf so infame Art und Weise für deine viel zu lange Abzockerei aber auch sowas von grausam rächt. Aber nur weiter so, in den Geschichtsbüchern wird es schon ein eindeutiges Urteil geben und das wird nicht allzu positiv ausfallen. So oder so.

Übrigens, dasselbe Desaster wird demnächst den Fußball und alle daran Beteiligten heimsuchen. Mit dem Niedergang von Premiere wurde erst der Anfang eingeläutet. Seit Tagen sieht man nur dieselbe Schrott-Einheitswerbung von ganz wenigen Firmen. Ok, hat den Vorteil, dass man sich die sehr leicht merken kann, damit man von denen keine Produkte mehr kauft. Für mich ist denn auch Bitburger im privaten Bereich ein Thema der absoluten Vergangenheit. Ich besaufe mich dann doch lieber mit einer Marke, die ihr Geld besser verteilt, vielleicht sogar in die Gehälter zufriedener Mitarbeiter (die Hoffnung stirbt halt zuletzt).

Tod allen Abzockern und Stellenstreichern!

Auch und gerade deshalb mal wieder:

Armes Deutschland!
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