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Ich bin mit mir selbst unzufrieden.

hexagon / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Gemeinde,

also ich bin ein Maschinenbaukonstrukteur der Gießereimaschinenbranche. Die Anforderungen die an mich gestellt werden sind meist Konstruktionen im Prototypenbau. Die Konstruktion von Prototypen erfordert ein Höchtmaß meiner Konzentration insofern, dass ich so gut wie keine Fehler machen darf. Denn schließlich handelt es sich hierbei um Maschinen mit einem Verkaufswert von ca. 850.000 €.
Jedoch kann ich mich auf der Maloche nach einem firmeninternen Umzug nicht mehr konzentrieren, da permanent den ganzen Tag wenigstens 3 Matrixdrucker und 2 Klapperschreibmaschinen laufen. Alle 10 Sekunden bimmelt da ein Telefon. Und dann noch die Hühnerstall-Atmosphäre, da die Weiber mit denen ich zusammen arbeiten muss, sich ständig und lautstark irgendwas zu erzählen haben.
Mein Ziel ist es nach wie vor Maschinen zu bauen die konstruktiv sehr wenig mit Fehlern behaftet sind. Denn auch ich bin nur ein Mensch aus Fleisch und Blut. Trotzem mache ich Fehler. Meine Fehler könnten aber weniger werden, indem ich meine Ruhe habe.
Aufgrund der Tatsache habe ich unseren Geschäftsführer angesprochen, ob ich vielleicht ein eigenes Büro bekommen könnte. Eine Antwort seitens der Geschäftsleitung ist bisher nicht erfolgt.
Meine Frage.... Wie soll ich mich verhalten? Ich weiss keinen Rat.

MfG. Hexagon

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Olaf19 hexagon „Ich bin mit mir selbst unzufrieden.“
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Hi Hexagon,

finde ich mutig, dass du das hier so offen ansprichst... also: ich würde hartnäckig bleiben und der Geschäftsführung ggfs. auch mal "auf den Wecker" fallen. Mache deutlich, dass es dir nicht um einen Ego-Trip geht - "dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz" - sondern dass du dir um die Qualität deiner Arbeitsergebnisse ernsthafte und wohlbegründete Sorgen machst. Dafür sollte jeder Verständnis haben, wenn es sich so verhält wie du schilderst. Das ist letztlich auch ein Zeichen von persönlichem Engagement.

Parallel dazu würde ich aber auch die Kolleg(inn)en darauf ansprechen. Greife dabei zunächst einmal niemanden an, bringe in einem zunächst ganz unverbindlichen Gespräch zum Ausdruck, dass du nicht mehr so gut arbeiten kannst wie früher, weil das Arbeitsumfeld neuerdings so unruhig geworden ist. Frage die Kolleg(inn)en um Rat... und lasse dann eher nebenbei mit einfließen, dass auch die angeregten / überschwenglich heiteren Unterhaltungen deine Konzentration stören. Formuliere es so diplomatisch wie es geht, dass sich niemand persönlich angegriffen fühlt. Sonst wird alles noch schlimmer, so sind Menschen leider.

Ich drücke dir die Daumen und hoffe, mein Beitrag hat ein wenig weiter geholfen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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