Schaut Euch mal den Leserbrief/die Kurzgeschichte im Heise-Politkforum an:
Wir schreiben das Jahr 2010
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Charlie, es geht doch nicht um den Status Quo, sondern darum was passiert, wenn weiter hemmungslos und unbedacht "neoliberal" alles frei gegeben und "durchrationalisiert" wird. Auch eine Berufsfeuerwehr muss sich heut zu Tage nicht mit einer Konkurenz um den Einsatz prügeln, noch prüfen, ob das Brandopfer ausreichend versichert ist. Aber in den USA ist das Geprügel bei Krankenwagen schon kino- und fernsehfähig
Es ist heute schon bei uns so, dass Krankenhäuser Notfallpatienten abwimmeln, der Rettungshubschrauber weiß nicht wo der landen soll. Das liegt daran, dass die McKinseys und Konsorten ganz nach dem neoliberalen Ideal die Finanzaustattung der Krankenhäuser durchrationalisiert haben...selbstredend ohne dass sich der Krankenkassenbeitrag dadurch verringert hat.
Ich habe es 1960 erlebt, dass kein Arzt zu meinem grippekranken Großvater kam. Der war von Berlin-Ost (dort zu Besuch) mit der S-Bahn nach Berlin-West gefahren, weil dort sein Tochter (meine Mutter), von Beruf Krankenschwester, lebte. Es war kein Arzt ranzukriegen, weil er im Westen nicht versichert war. Als er dann am nächsten Tag tot war, war kein Arzt ranzukriegen für den Totenschein. Eine Kinderärztin hat ausgeholfen, dafür musste ich und meine Schwester ein paar Mal bei der antanzen, obwohl kaum was anlag.
Wenn der neoliberale Schwung so fortgesetzt wird, haben wir 2010 wirklich satirereife Zustände. Einige Leute denken offenkundig, wenn sie anständig nach unten treten, dann ist der Weg nach oben noch frei. Das nach unten treten richtet sich intuitiv gegen die Linke, die nachgeschobenen rationalen (?) Gründe werden mächtig an den Haaren herbeigezogen.