WLAn sind Funkwellen und Wellen breiten sich in der Regel gleichmäßig im Raum aus. Treffen Wellen auf ein Hindernis, so kommt es auf die Art und Beschaffenheit des Hindernisses an. Ein Hindernis kann Wellen vollständig reflektieren, teilweise reflektieren und teilweise absorbieren, komplett absorbieren, teilweise relektieren und teilweise passieren lassen, teilweise absorbieren und teilweise durchlassen oder alles zusammen. In der Praxis passiert fast immer von allem ein bißchen.
Hast Du also eine Wand, so kommt es auf die Beschaffenheit der Wand an, wie groß die einzelnen Anteile sind. In der Regel wird die Wand einen Teil der Wellen reflektieren, ein Großteil wird absorbiert und ein geringerer Teil wird durchgelassen. Der Teil der durchgelassen wird nutzt dir in deinem Fall aber wahrscheinlich wenig, da nach sechs Wänden wohl nicht mehr viel an Direktstrahlung übrig ist, schauen wir uns also den Teil an, welcher reflektiert wird.
Werden Wellen nur an einer einzelnen Fläche reflektiert und wird nur dieser Wellenanteil aufgefangen, so ändert sich an der Welle erst einmal nichts (außer daß sie durch den absorbierten Anteil und den durchgelassenen schwächer wird). Dies ist aber praktisch nie der Fall, die Wellen werden an verschiedenen Flächen reflektiert und überlagern sich. Bei einer Überlagerung können sich Wellen verstärken, sie können sich teilweise auslöschen oder sie können sich komplett auslöschen, auf jeden fall wird das Signal aber durch Phasenverschiebungen unsauber, die Wellenflanken verwischen, es entsteht ein höherer "Noise". Dieser Effekt trifft unabhängig davon auf, wie stark Du sendest, im Gegenteil, stärkeres Senden sorgt sogar für noch mehr Noise, da das Ausgangssignal des Gerätes mit steigender Leistung meistunsauberer wird und da mehr reflektierte Wellen aufinander treffen. Das Ganze kanns Du recht billig nachstellen, indem Du es mit Schall testest. Stell dich in den einen Raum und rufe. Ein geringer Teil des Schalles ist direkt durch die Wände zu hören, der Großteil kommt über Reflexionen an, aber klingt nicht mehr sauber, so als würde man sich gegenüberstehen.
Es hat also erst mal wenig Sinn mit größerer Sendeleistung zu arbeiten, wenn keine freie Sichtverbindung besteht und dies unabhängig ob man eine Richtantenne, eine Sektorantenne oder einen Rundstrahler nutzt. Außerdem ist die Sendeleistung i 2.4-GHz-Frequenzban in Deutschland gesetzlich auf 100 mW beschränkt, diese Grenze überschreitet kein einziges auf dem deutschen Markt erhältliches Originalgerät (manche Geräte kann man mit modifizierter Firmware dazu bringen stärker zu Senden). Abzüglich des Gewinnes der eingebauten Geräteantennen, die meist zwischen 1 und 2 dBi Antennengewinn haben senden die Geräte am Antennenanschluß meist um die 14 bis 17.5 dBi (zusammen darf es nicht mehr als 20 dBi sein, was 100mW entspricht). Übrigens gibt es keine Antennenverstärkung, dieser Begriff hat sich fälschlich eingebürgert, es gibt nur einen Antennengewinn. Da eine Antenne ein passives Bauteil ist, das selbst keinerlei Strahlung erzeugt kann auch kein Verstärkung eintreten, das würde den Gesetzen der Thermodynamik widersprechen, der Antennengewinn kommt rein über eine Bündelung des Strahlungskegels zustande. Je höher der Antennengewinn, desto fokussierter ist die Abstrahlung. Gerade bei Verbindungen die hauptsächlich über Reflexionen arbeiten macht aber eine Bündelung des Sendestrahls kaum bis garkeinen Sinn.
Trotzdem ist eine bessere Antenne sinnvoll, dann aber auf beiden Seiten, aus einem einfachen Grund: Dem Empfang. Nochmal zurück zum Beispiel mit dem Schall. Jemand mit besseren Ohren (oder größeren) hört mehr von dem, was am anderen ende der Wohnung gesprochen wird und versteht es besser, bei einer Konversation müssen jedoch beide Seiten gut hören. Eine Antenne mit starkem gewinn auf einer Seite bringt also relativ wenig, da so die Verbindung zu einer Einbahnstraße wird.
Zudem ist bei "schlechten" Verbindungen wichtig, daß die verwendeten Geräte eine gute Signalualität haben und ein empfangenes Signal gut aufarbeiten können, also Noise vom sauberen Signal trennen. Viele Billiggeräte (gerade WLAN-Router) sind hier eine schlechte Wahl, da sie ein sehr unsauberes Signal besitzen. Kleine Anmerkung, gerade ältere geräte noch mit dem 802.11b-Standard sind oftmals besser was die Überbrückung größerer entfernungen angeht,als moderne Geräte nach dem G-Standards, zumal man bei schlechteren Verbindungen die maximale Übertragungsrate ohnehin kaum erreicht und die Geräte auf einen langsameren Modus zurück schalten.
Was Du übrigens mit neuer Generatio und größere Reichtweite wahrscheinlich meinst, sind die MiMo-Geräte (Multiple In Multiple Out), welche mit mehreren räumlich angeordeten Antennen arbeiten und so ein Signal räumlich erfassen und dadurch eine bessere "Auflösung" des Signals erreichen, stärler Senden tun (und dürfen) diese Geräte aber auch nicht. Trotzdem kannst Du mit solchen Geräten eine besere Verbindung erreichen, aber eben nicht aufgrund stärkeren Sendens. Deinen Chancen würden also wahrscheinlich am Besten aussehen, wenn Du für die Verbindung zwei Accesspoints mit MiMo-Technik und abnehmbaren externen Antennen nutzen würdest und beide eventuell mit Sektorantennen ausstattest und mit verschiedenen Positionierungen im Raum experimentierst. Eine Garantie für eine brauchbare Verbindung kann dir aber wirklich niemand geben.
PS: Von Linksys-Geräten würde ich dir im übrigen aufgrund diverser persönlicher erfahrungen abraten.
xafford
sealchor
