Off Topic 20.193 Themen, 224.139 Beiträge

Ihr Kontakt an stoiber.de

Kolti / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Sehr geehrter Herr Kolti,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 11. Juli. Leider kann Ihnen Dr. Stoiber
aufgrund der Vielzahl der Schreiben, die ihn täglich erreichen, nicht
persönlich antworten. Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.

Sie sprechen darin das Thema Mehrwertsteuererhöhung an. Erlauben Sie mir
bitte hierzu noch ein paar Anmerkungen: Wir sagen den Menschen vor der
Wahl, was sie nach der Wahl erwartet. Wir wollen die Lohnkosten senken, um
mehr Wachstum und Arbeit möglich zu machen. Bereits zum 1. Januar 2006
werden wir deshalb die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von 6,5
Prozent auf 4,5 Prozent senken. Die einprozentige Entlastung bezogen auf
den Bruttolohn bedeutet, dass der durchschnittlich verdienende
Arbeitnehmer ab 01.01.2006 etwa 1,6 Prozent mehr netto in der Tasche hat.
Die andere Hälfte der Entlastung senkt die Lohnkosten des Arbeitgebers und
erleichtert es ihm, bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu
schaffen. Darüber hinaus führen wir strukturelle Veränderungen in der
Bundesagentur für Arbeit mit entsprechenden Einsparungen durch.

Um dies solide zu finanzieren, werden wir den Mehrwertsteuersatz ebenfalls
zum 1. Januar 2006 um zwei Prozentpunkte anheben. Wichtig ist, dass der
reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent unverändert bleibt.
Lebensmittel, der öffentliche Personennahverkehr oder zum Beispiel Bücher
und Zeitungen sind bereits heute nicht vom vollen Mehrwertsteuersatz
betroffen, sondern werden lediglich mit dem reduzierten Satz von sieben
Prozent besteuert. Mieten für Privatpersonen sind gänzlich von der
Mehrwertsteuer befreit. -Das ist sozial gerecht, und das wird von CDU und
CSU deshalb verteidigt.

Die Mehrwertsteuererhöhung belastet die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft nicht, zumal fast alle anderen europäischen Länder höhere
Mehrwertsteuersätze haben, die vielfach bei 20 Prozentpunkten und mehr
liegen. Dies bestätigen auch die Wirtschaftsexperten. Die mit der Erhöhung
einhergehende Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung steigert
hingegen deutlich die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Arbeitsplätze,
die weltweit unter den höchsten Abgabenlasten leiden. Der wirtschaftliche
Aufschwung in Deutschland wird also unter dem Strich gefördert, nicht
geschwächt.

Wir senken die Lohnzusatzkosten und finanzieren das seriös mit einer
leicht erhöhten Umsatzsteuer. Für Arbeitslose werden dadurch die Chancen
erhöht, Arbeit zu finden. Rentner profitieren, wenn es wieder mehr
Einzahler in die Rentenkasse gibt.

Wir haben immer gesagt: Eine Steuererhöhung ohne ein Gesamtkonzept für
Wachstum und Beschäftigung ist schädlich. Wir aber nutzen die Einnahmen
aus einer höheren Mehrwertsteuer für die Senkung der Abgabenlast bei
Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Das ist sozial und gerecht.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin unterstützen würden und
verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Susanne Pfaffeneder
Servicecenter
CSU-Landesleitung
Politik und Parteiarbeit
_______________________
Franz Josef Strauß-Haus
Nymphenburger Straße 64 * 80335 München
Telefon: (089) 1243-350 * Telefax: (089) 1243-360
E-Mail: Servicecenter@csu-bayern.de
Internet: www.csu.de; www.mitgliedwerden.de; www.stoiber.de

bei Antwort benachrichtigen
out-freyn Kolti „Sehr geehrte Frau Pfaffeneder, vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Das...“
Optionen
Arbeit wird nicht durch billige Lohnkosten geschaffen, sondern durch Arbeit.
Wenn keine Arbeit da ist, können die Arbeitskräfte kostenlos sein, es geht nicht.


Kann es sein, dass Du die Funktionsweise eines Marktes nicht verstanden hast? Es gibt derzeit ein Überangebot an Arbeit. Dies sieht man an der Arbeitslosenstatistik.
Es gäbe eine genügend große Nachfrage nach Arbeitsleistungen, wenn die Kosten dafür geringer wären.

Mal ein Beispiel:
Person A hat einen Garten, aber berufsbedingt wenig Zeit, um sich darum zu kümmern. Am liebsten würde er jemanden engagieren, der ihm den Garten pflegt (z.B. den Rasen mäht).
Durch Mindestlöhne, Sozialabgaben etc. kostet ihn diese Dienstleistung zurzeit 50 EUR pro Stunde. Dies ist A zuviel.
Nach diversen Reformen kostet ihn die Beschäftigung dieser Person nur noch 25 EUR pro Stunde. Dies kann sich A leisten und stellt Person B für die Pflege seines Gartens ein.


Jetzt kann man sich natürlich ausrechnen, welche Folgen die Einführung von Mindestlöhnen haben wird. Mal übertragen auf einen anderen Markt:
Wir bieten Tomaten an, das Kilo derzeit zu 4 EUR. Irgendwie verkaufen wir aber nicht viel davon, jedenfalls bleibt uns jeden Tag viel Ware übrig. Wir sollten für Tomaten einen gesetzlichen Mindestpreis von 5 EUR pro kg einführen!

Frage:
Wird die Nachfrage nach Tomaten dadurch
[ ]a) steigen
[ ]b) stagnieren
[ ]c) sinken
[ ]d) mir doch egal, ich bin Berufspolitiker, meine Zukunft ist abgesichert.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
bei Antwort benachrichtigen
Ist OK......... Kolti
Ist OK......... Massafagga
FAKT IST: Kolti