>Mir kommt der Vrdacht, daß Du von dem Fall recht wenig weißt.
Stimmt genau. Ich hab eigentlich nur die Berichterstattung der letzten Tage halbwegs verfolgt.
>Die Gerichtsprozesse ziehen sich jetzt schon über mehr als 7 Jahre, nur haben sich die Medien erst jetzt dafür interessiert.
Es ist doch belanglos, seit wann sich die Medien für diesen Fall interessieren. Fakt ist, dass mehr als 7 Jahre der Wille der Erkrankten ignoriert wurde. Also stellt sich für mich immer noch die Frage: Warum erst jetzt?
>Weil eben nun mal leider in den meisten Ländern die Gesetze so aussehen, daß dies dann Mord oder Totschlag wäre weil aktive Sterbehilfe dort verboten ist.
Vor fast 5 Jahren starb meine Mutter an einem Hirntumor und verbrachte die letzten Wochen ihres Lebens auch im Wachkoma. In ihren letzten Stunden bekam sie 2 Morphiumspritzen. Eine dritte wurde durch den Arzt in Aussicht gestellt, aber nur auf ausdrückliches Verlangen der Familie.
Sterbehilfe muß nicht unbedingt als Sterbehilfe tituliert werden.
>Woher weißt Du, daß die Frau nicht jeden Tag in ihrem Wachkoma Höllnqualen durchleidet?
Damals sagten uns die Ärzte, dass wir mit unserer Mutter ganz normal reden sollten, weil sie *wahrscheinlich* ihre Umgebung wahrnehmen kann. Nur weil ein Mensch nicht mehr die bekannten Reaktionen zeigt, muß er nicht unbedingt völlig abwesend sein.
Die Frage, ob man im Wachkoma Schmerzen, Hunger oder Durst wahrnimmt, kann wohl nicht einwandfrei beantwortet werden. Allein aus dieser Unsicherheit heraus muß meiner Meinung nach verhindert werden, dass Schiavo möglicherweise über 14 Tage regelrecht verreckt. Entweder man versorgt sie weiterhin oder man verabreicht Medikamente, die einen möglichst schmerzfreien Tod ermöglichen. Alles andere ist genauso menschenunwürdig.