Hallo zusammen,
ich hab mal eine Frage, was ist für euch so reizvoll am CS spielen?
Warum muss es Gewalt sein und kann kein gewaltfreies Spiel sein?
Gruß
Nickles - Team Counterstrike 1.515 Themen, 5.962 Beiträge
ich habe doch nichts dagegen, dass jemand cs spielt, da hab ich mich falsch ausgedrückt.. und natürlich ist es jedermanns freie entscheidung, was er da spielt, und die will ich auch garnicht unterbinden, mich interessieren eben nur die motive, und da hast du ja einige genannt. du vergleichst cs mit pacman, aber ich denke der vergleich ist nicht sehr plausibel, da cs eben versucht die Realität zu imitieren, und möglichst real wirken will. Das will Pacman nicht, Pacman erfüllt seinen Zweck nur zur Unterhaltung, und dort wird auch gefressen, jedoch wird dort nicht in dem Rahmen Gewalt praktiziert, wie es bei CS der Fall ist. Ich persönlich halte es für einen großen Unterschied, zwischen vielen Waffen auszuwählen, und möglichst geschickt zu töten oder ein paar Punkte einzusammeln und dabei von einem Geist gefressen zu werden. Der Spieler hat hier ausserdem 2 völlig andere Aufgaben, einmal bei CS eben zu töten, das kann er bei Pacman jedoch garnicht, dort ist sein primäres Ziel, Punkte einzusammeln und sich dabei nicht erwischen zu lassen.
Dazu ein kleiner Text von mir bzgl. des trimodalen Wirkungsmodells:
Wenn bei dem trimodalen Wirkungsmodell das Medium ein Computerspiel ist, vermittelt durch visuelle und auditive Reize, muss man zunächst zwischen der Art des Spieles differenzieren, da oftmals die Aussage hiervon abhängt. Nimmt man z.B. ein Spiel des Types „Ego-Shooter“, in welchem der Spieler mit Waffen umherläuft und Menschen oder Lebewesen töten soll, als Beispiel, so findet man hier das Ziel bzw. die Aussage: „Töte deine Feinde!“. Nun nimmt der innere Kontext des Spielers (=des Rezipienten) Einfluss auf die Effektivität der Kommunikation, wo beispielsweise Fragen nach der Häufigkeit von beobachteten bzw. selbst erlebten Gewalterfahrungen, Einstellungen des Spielers zu Gewalt und Mord, etc. eine wichtige Rolle spielen, da hiervon abhängig ist, wie motiviert der Spieler in unserem Beispiel tötet. Aber es gibt auch noch eine externe Komponente, den externen Kontext, welcher z.B. durch die gegenwärtigen Situationsbedingungen, sozialen Werte und Normen unserer Gesellschaft, sowie anderen externen Einflüssen definiert wird. Hier heißt das für unser Beispiel konkret, dass der Spieler möglicherweise weniger zum töten neigt, wenn sich im Raum mehrere Leute aufhalten, die eine klare Position gegen den geforderten Mord in Computerspielen vertreten und der Spieler dies auch zur Kenntnis genommen hat, als wenn sich mehrere Freunde des Spielers in dem Raum aufhalten, die ihn evtl. noch zusätzlich animieren.
Desweiteren gibt es noch die sog. sozial-kognitive Lerntheorie nach Bandura, welche unter anderem besagt, dass solche Gewaltdarstellungen bzw. Gewalthandlungen einen enthemmenden Faktor haben, ausserdem gibt es Studien der Uni Karlsruhe, welche besagen, dass die vermehrte Beobachtung von Gewalt zur Verharmlosung und Gewöhnung führt. Bandura geht ausserdem auch von einem unbewussten Lernen aus, d.h. eine Gewaltbeobachtung im TV enthemmt schon (einen kleinen Teil).
Gruß