Off Topic 20.335 Themen, 225.770 Beiträge

Punktrasterplatine löten ?

Lightning1 / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Den Schaltplan für ein kleineres Projekt habe ich fertig und einen Lageplan der Bauteile und den Stromlaufplan 1:1 auf Millimeterpapier. Nun gehts darum, die Bauteile mit dem Silberdraht auf den Kupferpunkten zu verlöten. Wie geht man bei sowas am besten vor ?
(extra eine Platine ätzen lohnt sich da nicht wegen der paar Bauteile)
Dass man eine Lötstelle nicht nachträglich zwischen zwei bereits vorhandene setzen kann hab ich nun auch gemerkt *lol*

bei Antwort benachrichtigen
Wege zur rill
Wege zur Emily22
Wege zur Tilo Nachdenklich
Tilo Nachdenklich Lightning1 „Punktrasterplatine löten ?“
Optionen

Alles zu umständlich...aber andere Dinge gehören ausführlich erwähnt.

Du brauchst eine Lochrasterplatine, die nur aus Presspappe besteht. Alles was irgendwie aus Pertinax, modernem Plastik usw. aufgebaut ist, hat zwar bessere Isolationseigenschaften (die man praktisch nicht braucht), aber es ist sogenannter Lötstopplack drauf. Der behindert das Löten wenn er heiß wird und zerfließt, bis hin auf die Kupferbahnen. Du brauchst also den billigsten Typ Lochrasterplatine von Conrad, da kostet ne große Platine echt wenig Geld. Katalog S. 1138, "Unbeschichtetes Basismaterial", HP (Hartpapier). Best. Nr. 528226-95 (oder ne andere Nummer). Du kannst auf der Conrad-Internet-Seite die Best.-Nr. in die Suche eingeben. Du musst allerdings Cookies voll erlauben (Sitzungscookies reicht nicht) und den Werbefilter abstellen (so vorhanden).
Ich würde zur Not eher auf einen Holzbrettchen bauen (mit kleine Nägelchen als Kontaktpunkten), als auf diesen Pertinax-, PVC- usw. Machwerken, die nur für Profis taugen.

Für die Verdrahtung auf der Platine nimmst Du die Anschlussdrähte der Bauteile, die kannst Du durch die Löcher fädeln und als Ergänzung Schaltdraht. Leider hat Conrad keinen günstigen Schaltdraht mehr...aber letztlich kriegst Du sowas auch bei Reichelt (vermutlich) oder beim Elektronikladen in der nächsten größeren Stadt. Zur Not findest Du auch im Baumarkt isolierten Draht (keine Litze nehmen) von dem Du die Isolierung abmachen kannst. Aber schau mal wie Schaltdraht idealer Weise aussieht. Bei Conrad S. 940, Best.-Nr. 605646-95. Mit hohem Versilberungsgrad, möglichst dick (!), dann lassen sich die Bauteile leichter anlöten.

Löten wird nur was mit einem anständigen Lötkolben mit genügend Leistung, den man schön heiß hält. Solide Bauteile und Drähte führen extrem viel Wärme ab, dadurch verlängert sich der Lötvorgang und die winzigen Bauteile überhitzen. Viel Wärme gleich weniger Bauteilbelastung! Ich nehme eine Ersa-Sprint mit Ersadur-Dauerlötspitze, die nimmt Lötzinn vernünftig an. Die Lötspitze hat eine großfläche abgeschrägte Spitze (zugekauft), die mit der Fläche gut die Wärme überträgt. Damit kann ich auch die feinsten ICs löten (oder dicke Lautsprecherkabel verzinnen). Die Ersa-Sprint sieht aus wie eine Lötpistole, ist aber keine. Es ist ein innenbeheizter (hole Lötspitze) Lötkolben mit 75 Watt, den man von Zeit zu Zeit mittels Pistolentaster drücken aufheizt.
Für heikle Lötaktionen an empfindlichen ICs wie in der Computertechnik gebräuchlich, ist eher ein billige Lötstation geeigent. Feldeffekt-Bausteine habe einen extrem hohen Isolationswiderstand an den Eingängen (kennen wir von der Elektrostatikempfindlichkeit) und auch ein gut isolierter Lötkolbenheizköper kann einen winzigen Strom mit hoher Spannung übertragen. Es gibt dann einen Spannungsteiler aus Lötkolbenisolierung und Bauteileeingang, der Eingang verträgt ev. nur 15 Volt oder weniger. Das ganze an 230 Volt Wechselspannung...keine gute Idee. Lötstatitionen arbeiten mit Trafo und heizen den Lötkolben mit wesentlich geringeren Spannungen.

bei Antwort benachrichtigen