Den Schaltplan für ein kleineres Projekt habe ich fertig und einen Lageplan der Bauteile und den Stromlaufplan 1:1 auf Millimeterpapier. Nun gehts darum, die Bauteile mit dem Silberdraht auf den Kupferpunkten zu verlöten. Wie geht man bei sowas am besten vor ?
(extra eine Platine ätzen lohnt sich da nicht wegen der paar Bauteile)
Dass man eine Lötstelle nicht nachträglich zwischen zwei bereits vorhandene setzen kann hab ich nun auch gemerkt *lol*
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Bin kein Lötmeister (Energietechnik ist eher mein Ding), aber ich würde keine Punktrasterplatine nehmen, sondern eine mit Leiterbahnen, die man wegraffeln kann. Gibt auch solche, die haben schon ein prima Raster für OP-Amps/ICs.
Ja da haste schon recht, Lötstreifenplatine wäre einfacher habe aber nur die Punktrasterplatine herumliegen und der Elektronikladen hier hat Betriebsferien, da will ich nicht noch extra 50 km fahren wegen sowas.
Habe aber in so einem Film mal gesehen, die Industrie-Elektroniker bauen ja auch mit den Punktrasterplatinen, wenn als Beispiel mal eine Steuerplatine abraucht und schnell Ersatz her muss.
1: alle Bauteile ihre Anschlußdrähte zurechtbiegen und auf Platine nach Vorlage stecken.
2: wieder alles raus und mit den flachesten Teilen anfangen einzulöten.
3: sofort die üblangen Anschlüsse über dem Lötauge abkneifen. Mache nicht den Fehler diese als Leiterzug direkt verwenden zu wollen.
4: Nun die Leiterzüge nach Vorlage zurechtbiegen und einlöten.
Tipp: Wiederstände die flach eingelötet werden, hab ich immer in einem Rutsch gelötet. Einfach mit Klebeband festkleben, löten, Klebeband entfernen, Drähte kürzen.
Noch Fragen?
Prima, jo so klappts. Die Anschlussdrähte als Leiterbahn nehmen ist sowieso nicht gut, das Bauteil kann ja mal defekt sein und wer das dann austauschen muss freut sich sicher *g*
In der Garage im Werkzeug habe ich vorhin noch 2 lange Kreuzpinzetten gefunden, also selbstklemmende damit kann man ja das Bauteil und den Silberdraht fixieren und in einem Durchgang löten, bei den paar Bauteilen jedenfalls klappts prima so.
Die Europlatinen mit Raster sind schon ideal.
Diese Platinen haben ein Rstermass von 2,5mm.
Am besten verwendest du Silberdraht (ist letztendlich auch nur Kupferdraht) von mittler stärke.
Beim Löten ist auf folgendes zu achten:
SAUBERKEIT
Löttemperatur für das Handlöten sollte 325°C nicht übersteigen.
Nicht zu lange löten. Nicht zu viel Lot.
Saubere Bauteile und Leiterplatten (mit Isopropanol gehts am besten!)
Hartnäckige Verunreinigungen bekommt man mit aggressiverem Flussmittel auch weg.
Elektroniklot (mit Flussmittel)Sn60PbCu2 / F-SW26 hat ganz gute Löteigenschaften.
Den Silberdraht NICHT "strecken", wodurch er seine Elastizität behält.
Silberdraht NICHT "vorbiegen", sondern Löten (evtl. Lötpunkt zur Stabilisierung setzen) und bei Bedarf biegen (nicht knicken).
Bauteilanschlüsse nicht direkt am Bauteil abbiegen!
Bauteile NUR von der Bestückungsseite bestücken!
Viel Spaß.
Ach ja, der korrektheit halber: nachdem eine Lötstelle hergestellt wurde, nichts mehr abschneiden (d.h. Bauteilanschlüsse VOR dem Verlöten auf Länge schneiden (am besten mit flachem Elektronikseitenschneider. Genau genommen darf eine Lötstelle nicht mehr mechanisch belastet werden...
Für den Gelegenheitselektronikbastler (und auch für den Profi) sind die Programme von Abacom genau richtig. Es sind jeweils Demoversionen der Programme verfügbar.
Das Leiterplatten-Layout-Progamm Sprint Layout hat seit der Version 4.0 sogar einen Autorouter integriert. Ich finde, daß 40€ für ein Programm mit diesem Leistungsumfang fast geschenkt ist. Außerdem ist die Einarbeitungszeit sehr kurz, da es sehr intuitiv in der Bedienung ist.
Offensichtlich ist Sprint Layout auch im professionellen Bereich sehr verbreitet, da mittlerweile praktisch alle Leiterplattenhersteller das Ausgabeformat von Sprint unterstützen.
Für Lochrasterplatinen gibt es LochMaster 3.0. Ob für Lochrasterplatinen ein ExtraProgramm sinnvoll ist, sei dahingestellt.
Neben dem Schaltplan-Editor sPlan 5.0 ist noch AudioWave 2.0 ganz interessant. Mit AudioWave wird ein PC mit Soundkarte zum komfortablen Tongeneratur.
Wenn Du den nachfolgenden Prozess mit Belichten, Entwickeln, Ätzen usw. nicht scheust, würde ich gleich eine richtige Platine z. B. mit Sprint Layout erstellen. Du kannst übrigens einen Entwurf oder eine Vorlage auf Papier einscannen und dem Sprint-Programm als importiertes Bild hinterlegen und "richtig" nachzeichnen! Aus einem alten Scanner kann man sich übrigens ein exzellentes Belichtungsgerät bauen.
Es gibt auch Leute, die mit CorelDRAW das Layout zeichnen. Ich habe schon mit einem CAD-Programm (MegaCAD) Platinen entworfen. Der Vorteil einens "richtigen" Layoutprogramms sind die bereits vorhandenen Bibliotheken. Für die Abacom-Programme kann man weitere Bibliotheken runterladen.
Zum Thema Platinenherstellung gibt es sehr viele gute Anleitungen im Internet:
Herstellen von Platinen - eine Anleitung
Die geätzte Schaltung -ein "Rezept"-
Leiterplatten-Herstellung
Leiterplattenherstellung für Einsteiger
Schon mal ne Leiterplatte geätzt?
Platinen herstellen
Die Herstellung einer Platine
Platinenätzen
Platinenherstellung
Studienarbeit: Platinenherstellung
Ätzen von Leiterplatten
Hier noch ein interessantes Forum zur Platinenherstellung.
rill
Da haste recht mit deiner Software-Empfehlung, ich selber benutze auch die Programme von Abacom ausser AudioWave, einfach super, besonders Digitrace ist einfach unschlagbar für den Preis ;-)
Ansonsten zum Thema ist noch zu sagen, wie schon beschrieben ist es nicht zulässig, die Drähte der Bauteile als Leiterbahn zu verwenden, ich würde mich dann auch bedanken wenn ich dann das Bauteil ersetzen müsste...
Manche Firmen bestehen auch dringend darauf, dass die Anschlussdrähte vorher auf richtige Länge abgetrennt werden damit nachher keinerlei mechanische Kräfte beim Abschneiden wirken und vor allem, dass die Drahtenden mit Lötzinn zugedeckt sind.
Für die flachen Bauteile wie Dioden und Widerstände empfiehlt sich, irgend ein Brettchen in Europlatinengrösse mit einer Gummi- oder Silikonmatte zu bekleben, die Platine mit den Widerständen zu bestücken und die Platine irgendwie mit Gummiband oder Klemmvorichtung da drauf zu spannen somit kann man super einfach löten.
Ne "zulässig" ist das nicht was ich vorschlage, aber bewährt. Reparieren ist eher selten und dann werden die Bauteile mit dem Seitenschneider abgenippst, die Anschlussdrähte bleiben drinnen.
Manchmal dienen die Anschlussdrähte als Wärmeabfuhr (Z-Dioden) und dann ist es gut die Drähte dran zu lassen. Auch beim Löten ist es so, dass die kurzen Beinchen (Transistoren) nur tolerabel sind, wenn maschinell oder ziemlich professionell verlötet wird. Beim normalen Basteln würde der Transi mit kurzen Drähtchen zu heiß.
An Dr. Hook
Er hat ja Recht, für ihn ist das genau der richtige Weg. Aber ein Anfänger produziert zunächst reihenweise kalte Lötstellen. Ich habe nicht übersehen, dass Lightning1 schon ne normale Platine mit Kupfer drauf besorgt hat; ich würde im empfehlen die NICHT zu benutzen...es sei denn er will gleich alles auf die harte Tour lernen. Lötstopplack ist lästig, Fehlersuche Erfahrungssache.
Alles zu umständlich...aber andere Dinge gehören ausführlich erwähnt.
Du brauchst eine Lochrasterplatine, die nur aus Presspappe besteht. Alles was irgendwie aus Pertinax, modernem Plastik usw. aufgebaut ist, hat zwar bessere Isolationseigenschaften (die man praktisch nicht braucht), aber es ist sogenannter Lötstopplack drauf. Der behindert das Löten wenn er heiß wird und zerfließt, bis hin auf die Kupferbahnen. Du brauchst also den billigsten Typ Lochrasterplatine von Conrad, da kostet ne große Platine echt wenig Geld. Katalog S. 1138, "Unbeschichtetes Basismaterial", HP (Hartpapier). Best. Nr. 528226-95 (oder ne andere Nummer). Du kannst auf der Conrad-Internet-Seite die Best.-Nr. in die Suche eingeben. Du musst allerdings Cookies voll erlauben (Sitzungscookies reicht nicht) und den Werbefilter abstellen (so vorhanden).
Ich würde zur Not eher auf einen Holzbrettchen bauen (mit kleine Nägelchen als Kontaktpunkten), als auf diesen Pertinax-, PVC- usw. Machwerken, die nur für Profis taugen.
Für die Verdrahtung auf der Platine nimmst Du die Anschlussdrähte der Bauteile, die kannst Du durch die Löcher fädeln und als Ergänzung Schaltdraht. Leider hat Conrad keinen günstigen Schaltdraht mehr...aber letztlich kriegst Du sowas auch bei Reichelt (vermutlich) oder beim Elektronikladen in der nächsten größeren Stadt. Zur Not findest Du auch im Baumarkt isolierten Draht (keine Litze nehmen) von dem Du die Isolierung abmachen kannst. Aber schau mal wie Schaltdraht idealer Weise aussieht. Bei Conrad S. 940, Best.-Nr. 605646-95. Mit hohem Versilberungsgrad, möglichst dick (!), dann lassen sich die Bauteile leichter anlöten.
Löten wird nur was mit einem anständigen Lötkolben mit genügend Leistung, den man schön heiß hält. Solide Bauteile und Drähte führen extrem viel Wärme ab, dadurch verlängert sich der Lötvorgang und die winzigen Bauteile überhitzen. Viel Wärme gleich weniger Bauteilbelastung! Ich nehme eine Ersa-Sprint mit Ersadur-Dauerlötspitze, die nimmt Lötzinn vernünftig an. Die Lötspitze hat eine großfläche abgeschrägte Spitze (zugekauft), die mit der Fläche gut die Wärme überträgt. Damit kann ich auch die feinsten ICs löten (oder dicke Lautsprecherkabel verzinnen). Die Ersa-Sprint sieht aus wie eine Lötpistole, ist aber keine. Es ist ein innenbeheizter (hole Lötspitze) Lötkolben mit 75 Watt, den man von Zeit zu Zeit mittels Pistolentaster drücken aufheizt.
Für heikle Lötaktionen an empfindlichen ICs wie in der Computertechnik gebräuchlich, ist eher ein billige Lötstation geeigent. Feldeffekt-Bausteine habe einen extrem hohen Isolationswiderstand an den Eingängen (kennen wir von der Elektrostatikempfindlichkeit) und auch ein gut isolierter Lötkolbenheizköper kann einen winzigen Strom mit hoher Spannung übertragen. Es gibt dann einen Spannungsteiler aus Lötkolbenisolierung und Bauteileeingang, der Eingang verträgt ev. nur 15 Volt oder weniger. Das ganze an 230 Volt Wechselspannung...keine gute Idee. Lötstatitionen arbeiten mit Trafo und heizen den Lötkolben mit wesentlich geringeren Spannungen.
Hi,
ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht verschiedentlich das Thema etwas verfehlt wurde.
Ich bemühe mich deswegen, etwas mehr bei der Sache zu bleiben.
Es ging ja speziell um das Verbinden der Lötstützpunkte auf einer Punktrasterplatine. Heißt soviel wie, daß hier keine geraden Leiterzüge vorhanden sind, die streckenweise die Verdrahtungsfunktion übernehmen können. Die einfachste Lösung heißt in diesem Fall: Fädeltechnik. Mittels einem speziellen Fädeldraht werden hier die Verbindungen hergestellt. Der Draht selbst ist lackisoliert, sodaß man kreuz und quer Verbindungen herstellen kann, ohne Kurzschlüsse befürchten zu müssen. Nur, - hochspannungsfest ist diese Lackisolation natürlich nicht. Dies dürfte in Deinem Fall aber wohl auch kaum relevant sein. Die Lackisolation dieses Drahtes schmilzt bei der Lötkolbentemperatur (ca. 350°C) nach wenigen Sekunden. Man kann ihn sowohl vor dem Löten verzinnen und dann anlöten, - als ihn auch direkt auflöten. Bei wärmeempfindlichen Bauelementen empfiehlt sich allerdings die erstgenannte Methode. Da der Draht relativ dünn ist, eignet er sich nur für geringere Ströme bis zu einigen hundert Milliampère.
Diese Methode funktioniert in der Paxis sehr gut. Ich habe erst in dieser Woche eine Platine mit 315 Lötstellen nach dieser Art und Weise verdrahtet. Sonst hätte ich wegen der Komplexität einen vierfach Multilayer gebraucht. Ich will damit sagen, daß man sehr präzise mit der Methode des Fädelns arbeiten kann.
cu