Hallo zusammen!
Mal eine ganz grundsätzliche Frage, die sich mir im Laufe der Zeit schon öfter gestellt hat... In den zahlreichen, zum großen Teil lebhaft geführten Debatten über das Für und Wider von Intel- oder AMD-Systemen wurde als Argument pro AMD immer die Treue zum "Sockel A" bzw. contra Intel der relativ häufige Wechsel des Sockeltyps angeführt. Aber ist das wirklich ein so gravierendes Argument?
Vor ein paar Tagen hatte ich in diesem Thread gefragt, ob sich die Aufrüstung meines 2 Jahre alten Asus P4B/266 noch lohnt - die Antworten ergaben genau das was ich auch erwartet hatte: Das Board ist zu alt, es würde aktuelle CPUs bremsen, selbst wenn sie sich noch auf den 478-er Sockel installieren lassen.
Also müsste ich sinnvollerweise in jedem Fall ein neueres Board mit aktuellerem Chipsatz kaufen - dann aber kann es mir gleichgültig sein, ob der Sockeltyp wieder ein 478er oder etwas Neues ist. Genau so gut könnte ich die Gelegenheit nutzen, auf ein AMD-System umzusteigen, da die bekannten Contra-Argumente (hohe Betriebstemperaturen, instabile Chipsätze, z.T. Kompatibilitätsprobleme) heutzutage nicht mehr ziehen.
Jetzt interessieren mich mal eure Erfahrungen auf diesem Gebiet. Bei wem von euch - speziell von den Intel-Usern - ist schon mal eine CPU Aufrüstung an der "Sockelfrage" gescheitert? Und hätte es sich, ganz abgesehen davon, überhaupt gelohnt, eine neue CPU auf das evtl. schon veraltete Mainboard zu setzen? Habt ihr in solchen Fällen auf die Aufrüstung verzichtet oder aber in den sauren Apfel gebissen und gleich ein neues Board (evtl. sogar plus neuem RAM) mit angeschafft?
Danke im voraus für eure Erfahrungen!
CU
Olaf
Mainboards, BIOS, Prozessoren, RAM 27.292 Themen, 124.075 Beiträge
Hi Olaf !
Für einen neuen Prozzi muß das Mainboard mindestens 3 Voraussetzungen erfüllen :
1. Einen kompatiblen Sockel-Typus besitzen.
2. Eine passende VCore-Spannung anbieten können.
3. Ein Biosupdate mit den entsprechenden Microcodes für die neue CPU haben.
Mit dem 'Sockelchaos' bei Intel meinen die AMD-User wohl die 3 Varianten des Sockels 370 sowie beim P4 den Sprung vom Sockel 423 auf Sockel 478. Hmmm, auf dem ersten Blick scheint das wirklich ein gewaltiges Argument zu sein, aber für Intels gibt es diverse Adapter-Lösungen, die bei AMD nicht vorhanden sind. Wie viele Leute haben sich denn damals ein Brett mit dem zukunftsicheren SlotA gekauft und nachher feststellen müssen, daß es keinen SockelA-> SlotA-Adapter gibt ? Solange die Vorrausssetzungen bzgl. Microcode und VCore gegeben sind, kann man mit dem passenden SlotAdapter jeden Intel-Sockel aufrüsten, aber der AMD-User mit dem SlotA-Board wurde dagegen richtig bös' in den Ar*** gekniffen.... ;-))
Bei den z.Zt. aktuellen Brettern sieht die Sache schon etwas anders aus, denn hier ist weniger der Sockel-Typ, sondern eher der Chipsatz, die VCore und das Speicherinterface die aufrüsttechnisch limitierenden Faktoren. Die modernen Prozzis leben vor allem von höheren FSBs und der damit verbundenen größeren Speicherbandbreite der neueren Mainboards, hier ist und wird es immer weniger sinnvoll, wie in den Zeiten des seligen HX oder des guten alten BX üblich einen neuen, schnelleren Prozzi auf ein altes Board draufzustopfen. Die Innovationszyklen werden immer schneller, die ständig ach so hochgelobte Zukunftssicherheit immer geringer, die Preise immer niedriger, der Trend geht halt immer mehr dazu über, sich bei einem neuen Prozzi auch gleich neuen RAM und ein neues Board zu holen. Daher nutze die alte Hardware so lange wie es geht, rüste nur auf, wenn Deine Anwendungen nach mehr Prozzileistung schreien, und wenn das vorhandene System definitv zu langsam geworden und der neue Krempel halbwegs ausgereift ist, dann verklopp' die alte Kiste für teuer Geld bei Ebay und hol Dir nach einer angemessenen Reifezeit was Neues im BTX-Standard mit S-ATA, PCI-Express, usw...
MfG
DarkForce