Von Wem? Na, von dem Vertreter der Arbeiterklasse, Herrn Schröder!
Meldung der Zeitung von heute:
"Künftig müssen Arbeitslose jegliche Stelle annehmen, soweit sie körperlich und geistig dazu in der Lage sind!"
Also auf, Ihr notleidenden Unternehmer, Ihr wolltet doch schon immer ein paar Milliönchen mehr haben. Also flugs, ein paar Arbeitsplätze geschaffen mit extrem niedriger Bezahlung! Tarife? Eh, das ist was für Kommunisten! Bei uns ist Leistung angesagt! Von Bezahlung war da keine Rede.
Da muß von dem dann Erwirtschafteten doch sicher was abfallen für notleidende Minister, überbeanspruchte Beamte und Manager!
Ein herrliches Gefühl, seinen Staat zu lieben!
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Hallo Heinz Malcher,
da hast Du eine Menge ausgeblendet.
Der Job kann saumies bezahlt sein und es ist absehbar, dass die Arbeitskrafte spätestens nach 3 Monaten nicht mehr gebraucht wird. Da musste der Arbeitslose ev. den Wohnort wechseln oder weil er aus Not das Auto abgeschafft hat, schleunigst auf Kredit ne Schrottkarrare besorgen, mit der er nicht mal zuverlässig pünktlich auf der Arbeit erscheinen kann. Nach den erneuten Kündigung erhält er noch weniger Arbeitslosengeld.
Es kann Arbeit sein, sagen wir mal Kreditvermittlung, wo er die Kunden übern Tisch zu ziehen hat. Wenn er so einen Job annehmen muss und nicht so verfährt, wie´s der Chef aufgetragen hat, was meinst Du, was er da in seinem Zeugnis wiederfindet?
Es kann eine Arbeit sein, bei der sämtliche Sicherheits- und Gesundheitsschutzasspekte ignoriert wurden. Ich habe mal vor dem Studium gejobt, Salzsäcke (max. 50 kg, heiß) verladen, vom Förderband auf Paletten stapeln, auch paar Meter laufen. Auf LKW-Ladeflächen, Plane blieb aus Zeitgründen drauf, Sonne knallte drauf, damit die Säcke nicht runterrutschten wurde mit hochgefährlichen Kleber rumgepinselt, der nicht für geschlossene Räume zugelassen war. Sicherheitsschuhe? nix. Beleuchtung? Morgens war es dunkel auf der Ladefläche? - nix. Nachdem ich mir die Wirbelsäule geklemmt habe (falscher Tritt aus Angst zwischen den Paletten eingeklemmt zu werden) habe ich gekündigt, mein Rücken war mir wichtiger. Der Arzt hat mich mal gerade 3 Tage krankgeschrieben und mir gesagt, ich solle mir einen anderen Job suchen.
Ich kenne einen LKW-Fahrer, dem sind 2 Firmen nacheinander pleitegegangen. Da rennt er hinter dem Geld her. Die Jobs hat er auch nur angenommen, um nicht arbeitslos zu sein. Die Fahrer wissen natürlich untereinander, wo man besser nicht anheuert. Nach dem 2-ten Mal und Riesenschulden, haben die ihm wohl etwas mehr Zeit gelassen sich ne bessere Firma zu suchen.
Es ist ne Schweinerei, dass das Arbeitsamt keine Firmen findet, wo doch angeblich Arbeit da ist und dass sie die Zustände in diesen Wunderunternehmen nicht kümmern.
Natürlich soll niemand was geschenkt bekommen, aber in der Regel haben die Leute in ne Versicherung eingezahlt und nun wird gesagt April, April. Und die Leute die ihm - von seinem Geld (!) - ne neue Stelle suchen sollen, sagen ok, dann werden wir Dir mal das Stöckchen höher halten. Von der Pflicht Drückerberger eindeutig zu identifizieren, woran sie früher im Prinzip auch niemand gehindert hat, drücken sie sich ihrerseits indem sie alle bis aufs Blut quälen.