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Cache Größe entscheidend??

Bergbamber / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Wie entscheidend ist bei einer Festplatte die Cachgröße von 2 bzw. 8 MB auf die Zugriffszeit?

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UselessUser Bergbamber „Cache Größe entscheidend??“
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Hallo Leute!

Darf ich einmal meinen Senf mit einem Zitat dazugeben:

1. LESEN
"Das Cache-System besteht aus dem eigentlichen Cache-Speicher und dem Cache-Programm. Das Cache-Programm erhält vom Prozessor die Anforderung nach einem Datenblock auf der Festplatte. Es überprüft dann, ob sich die gewünschten Daten bereits im Cache befinden und ob sie noch gültig sind. Ist das der Fall, (Cache-Hit), leitet es die Daten an den Prozessor weiter. Sind die Daten nicht vorhanden (Cache-Miss), gibt es die Anforderung an die Festplatte weiter. Sobald die Daten eintreffen, speichert es sie für weitere Zugriffe im Cache-Speicher. [...]
Bei jedem Cache-Miss speichert das Cache-Programm die von der Platte gelesenen Daten in den Cache-Speicher. Dafür steht ihm aber nur ein begrenzter Speicherbereich zur Verfügung. Es muß also irgendwann entscheiden, welche alten Einträge es durch neue ersetzt. Hierzu wählt es den Eintrag aus, der in der letzten Zeit am wenigsten benutzt wurde. Die Strategie heißt daher Least-Recently-Used-Strategie (LRU). Für diese Entscheidung benötigt der Cache Informationen, die er in Form einer Zugriffsstatistik mitprotokollieren muß."

Hiddenpeak sprach von "wiederkehrenden Dateioperationen"; beim Lesen von ständig gleichen Festplatteninhalten könnte sich in diesem Falle also der Cache bemerkbar machen. Das gilt aber nur, wenn er nicht ohnehin im Arbeitsspeicher geladen ist.

2. SCHREIBEN
Beim Schreiben gibt es zwei Strategien. "Das Write-Through-Verfahren prüft bei Schreibzugriffen, ob der betroffene Datenblock bereits im Cache vorhanden ist (Write-Hit). In diesem Fall schreibt es die Daten zunächst in den Cache und anschließend auf die Platte. Blöcke, die noch nicht im Cache stehen (Write-Miss), schreibt es nur auf die Festplatte.
Write-Back-Caches schreiben die Daten zunächst nur in den Cache. So befindet sich jeder gerade modifizierte Cluster schon einmal im Cache und kann schnell wieder abgerufen werden. Da das Cache-Programm die Daten erst dann auf die Platte zurückschreibt, wenn es sie aus dem Cache entfernt, wird das Festplattenlaufwerk stark entlastet.
Ein reines Write-Back-Verfahren eignet sich aber nicht für Festplatten. Das Risiko eines Datenverlustes, etwa bei einem Stromausfall, ist einfach zu groß."

Schreiboperationen werden demnach reduziert und die Schreibzugriffe im Durchschnitt beschleunigt. Aber ob diese Verbesserung der Performance schließlich beim User ankommt, ist die Frage. Ein genügend großer RAM-Speicher auf dem Mainboard ist für die Gesamtleistung sicherlich wesentlich entscheidender.
Wenn ich den Text richtig verstanden habe, hat die Differenz zwischen 2 MB und 8 MB Cache auf das Capturen von Videos (wo ein Strom von ständig neuen Datenblöcken geschrieben wird) so gut wie keine spürbare Wirkung auf die Systemleistung.

MfG

UselessUser

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