Moin!
Hab mir vor einigen Jahren ne ISA-Soundkarte für 1000 DM gekauft und suche nun nach einer Lösung, sie in ein neues System zu integrieren. Gibts nicht einfach nen ISA to PCI-Adapter oder was ähnliches?
Danke schonmal.
Mainboards, BIOS, Prozessoren, RAM 27.281 Themen, 123.902 Beiträge
Hi !
Schau mal bei den FAQs der c't vorbei, da kann man u.a. folgendes finden :
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- PCI-ISA-Bus-Adapter ?
Frage:
Ich möchte unbedingt meine alten ISA-Steckkarten weiter nutzen, finde aber im Handel kein vernünftiges Mainboard mit ISA-Steckplatz mehr. Gibt es Adapter, um ISA-Karten im PCI-Bus zu betreiben?
Antwort:
Zur Koppelung von PCI- und ISA-Bus ist eine so genannte PCI-to-ISA-Bridge nötig. Eine solche Funktionsgruppe war früher Bestandteil jedes Chipsatzes für PC-Mainboards; heute kommt der veraltete, langsame und Ressourcen fressende ISA-Bus auf gewöhnlichen Desktop-Mainboards aber kaum noch zum Einsatz.
Theoretisch ist es denkbar, eine vorhandene ISA-Karte über eine separate PCI-to-ISA-Bridge mit dem PCI-Bus zu verbinden. Doch es gibt eine Reihe von mechanischen und elektronischen Problemen, weshalb bislang kein universeller Adapter auf dem Markt ist.
Die ab etwa 90 US-Dollar teuren CVP71P-Steckkarten der taiwanischen Firma Costronic sind für Hardware-Entwickler gedacht. In einem normalen PC-Gehäuse lassen sich ISA-Karten mechanisch nicht auf diese PCI-Karten stecken. Costronic weist darauf hin, dass in vielen Fällen die Programmierung eigener Treiber nötig ist, wenn das Mainboard-BIOS die Winbond-PCI-to-ISA-Bridge nicht unterstützt oder die Interrupt-Verwendung der ISA-Karte angepasst werden muss.
Die hannoversche Firma IBP Instruments bietet die externe ISA-CardBox-Serie zum Betrieb von ein bis vier ISA-Steckkarten an Notebooks mit PC-Card- oder CardBus-Steckplatz an. Der Einsatz des mit einem Preis von 997 Euro eher für gewerbliche Kunden interessanten Gerätes funktioniert nur mit gewissen Einschränkungen in Bezug auf das Notebook-BIOS und die von den ISA-Karten verwendeten Interrupts und E/A-Bereiche. Über einen PCI-zu-PC-Card-Adapter lässt sich die CardBox auch an Desktop-PCs anschließen, dabei sollte das Mainboard-BIOS aber eine möglichst ausgefeilte PCI-Interrupt-Verwaltung mitbringen. Ein PCI-to-PC-Card-Adapter wie die PCI SwapBox kostet nochmals rund 220 Euro; (www.imaging-one.de).
Im Laufe des Jahres will IBP eine preiswertere und kompatiblere Lösung zur Verbindung von ISA-Karten in einer externen Box mit dem PCI-Bus von Standard-Desktops fertigstellen. Eine Alternative zu dieser Adapterlösung ist der Einsatz von Industrie-PCs mit passiven ‘Backplanes’ und einer Slot-CPU. Solche PCs im 4 HE hohen 19-Zoll-Einschubgehäuse sind ab etwa 1500 Euro zu haben (www.plug-in.de), darin lassen sich 14 ISA-Steckkarten und mehr unterbringen. Passende Slot-CPU-Steckkarten gibt es durchaus mit zeitgemäßen Prozessoren, etwa ein oder zwei Intel Pentium III.
Für Privatkunden ohne tiefgehende Hardware- und Programmierkenntnisse dürfte es meist die günstigste Lösung sein, die lieb gewonnene ISA-Karte einfach in dem alten PC zu belassen und diesen per Netzwerkkarte mit dem neuen Rechner zu verbinden. Sets aus zwei 100-MBit-PCI-Netzwerkkarten samt Kabel sind schon ab 50 Euro zu haben.
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- Mainboards mit ISA-Bus
Frage :
Gibt es denn für aktuelle Prozessoren kein vernünftiges Mainboard mit ISA- Steckplätzen?
Antwort :
Es gibt noch einige Sockel-A-Mainboards (für AMD Athlon und Duron) sowie Sockel-370-Platinen (für Intel Pentium III, Celeron und VIA C3) für PC133-SDRAM mit ISA-Slots.
Wer mehr Rechenleistung braucht und sich dennoch nicht von seinen alten ISA-Schätzchen trennen kann oder will, muss auf Spezialprodukte für Industrieanwendungen (Industrial PC, IPC) ausweichen. Doch nur wenige dieser Mainboards kommen im ATX-Format: Von Itox (www.alfanet.de) gibt es das GITOX3 mit 440BX-Chipsatz für den Pentium III mit sechs ISA-Slots, aber ohne Unterstützung für AGP und Tualatin-CPUs. Die Firma Spectra (www.spectra.de) vertreibt für etwa 385 Euro ein Pentium-4-Mainboard mit drei ISA-Slots (MB-800 von iBASE).
Viel flexibler sind 19-Zoll-IPC-Gehäuse mit passiven ‘Backplanes’, die sich mit bis zu 19 ISA-Steckkarten und einer ‘Slot-CPU’ ausrüsten lassen. Die Slot-CPUs sind in vielfältigen Ausführungen für alle Intel-Prozessoren (auch Dual-Bestückung) sowie mit Strom sparenden Embedded-x86-Prozessoren wie dem AMD K6-2, National Geode, Transmeta Crusoe, VIA Eden oder auch Notebook-Prozessoren von Intel zu haben.
Man sollte sich jedoch gut überlegen, ob die Investition in ein neues Mainboard für alte Hardware noch lohnt: Abgesehen davon, dass ältere Steckkarten ausfallen können und Ersatz wohl kaum zu beschaffen wäre, gibt es bei ISA-Hardware auch zahlreiche Stolperfallen bei der Konfiguration. Nur wer noch die Dokumentation seiner ISA-Karte zur Hand hat, kann IRQ-Leitungen und E/A-Bereiche passend einstellen.
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mfG
DarkForce