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Camcorder und Capturen

getit / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi,
ich habe mal zwei allgemeine Fragen:

Was ist besser, eine digitale oder analoge Videokamera?
Diese Frage mag zwar auf dem ersten Blick recht simpel sein, aber dazu folgendes:
In der EDV sagt man, dass der Unterschied zwischen analog und digital der seie, dass analoge Daten kontinuierliche Werte mit beliebigen Zwischenstufen liefern können. Digitale Daten können aber nur eine endliche Anzahl von Werten liefern. Ein Beispiel: Analoge Schallwellen werden als Kurven im Diagramm dargestellt. Wenn man diese analogen Schallwellen z.B. mit 10 kHz digitalisieren möchte, sind im Diagramm keine Kurven mehr, sondern eckige Balken, in diesem Falle sind 10.000 Werte pro Sekunde genommen worden. Es fand also ein Informationsverlust statt.
So nun meine Frage:
Wie lässt sich dies analog-digital Prinzip, wie ich es gerade beschrieben habe, auf Videokamera übertragen?

Nun meine zweite Frage:
Was versteht man eigentlich unter Capturen?

MFG

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pco getit „Camcorder und Capturen“
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Huups,

also hier wills eine theopraktisch wissen!

In der Tat findet beim Digitalisieren eine Art "Runden" statt. Nur vergisst Du eines: Bei der Aufzeichnung auf Magnetband geht auch eine Unmenge an Information flöten.

Im Verhältnis zur Digitalaufnahme ist dieser erheblich grösser denn eine Digi-Cam ist weniger eine reine Optik (natürlich wird ein Objektiv gebraucht, das ist aber auch schon alles, was die Prinzipien miteinander verbindet), als vielmeher "Messtechnik". Die CCDs messen Farbe und deren Intensität in den 3 Grundfarben (RGB). Somit sieht ein CCD ungefär so aus:

RGBRGBRGB
GRGBRGBRG
BGRGBRGNR

Das ganze ist also ähnlich den Bildern in einer Zeitung, die auch nur aus 3 Farben bestehen. Man macht sich die niedrige Auflösung und Trägheit des Menschlichen Auges zu Nutze.
Die gemessenen Intensitäten lassen sich nun wieder als Zahlen darstellen, diese in einem Bereich einer 2er-Potenz.
In den meisten Fällen kommen 24 Bit zu Tragen. Das macht 8 Bit je Farbe und 2 hoch 8 sind 256. Somit sind in jedem Farbton 256 Nuancen möglich. Insgesamt 2 hoch 24 Farben - also rund 16,7 Millionen. Das sind mehr, als das menschliche Auge wahrnimmt. Somit ist der optische Bildverlust minimal und vom Auge kaum zu entdecken!
Ander sähe das bei meinetwegen 8 Bit aus. Hier sind nur 256 Farben möglich. Das Ergebnis sind klare Kanten an den Farbverläufen - ergebnis des Erwähnten "Treppcheneffekts".
Ein Bild lässt sich aber auch nicht einfach als "Kurve" interpretieren (auf kompliziertem Wege wiederum könnte man die Farbspektren wieder als Kurve nehmen, aber wie ich veranschaulichen wollte, ist das gar nicht nötig).
Somit ist ein Digitalbild um einiges detailreicher als ein Analog aufgezeichnietes.

Ähnliches beim Ton. Wichtig ist hier das Hertz-Spektrum (meist von 0 bis 48 Kilohertz), die Bitrate bei unkomprimierter Speicherung und die BPS (Bit Per Sample) sowie die Samplerate (anzahl der "Punkte" auf unserer Kurve in einer Sekunde).

Warum brauchen wir 16 Bit bei 48 KHz?
Ganz einfach:
2^15 = 32.768 Werte -> Das ist zu ungenau, wir müssten runden
2^16 = 65.536 Werte -> Das ist mehr als wir benötigen, wir können jedes Hertz speichern.
Dabei bleibt zu unterscheiden zwischen der "Frequenz des Tones" und der "Abtastrate" (Sampling-Rate).
Somit ist eine Hertz-Genaue Bestimmung/Speicherung jedes Tones möglich.
Und das in Bereichen, in denen der Mensch schon lange nix mehr hört.

Achso, und
Capturen (engl. to Capture = erbeuten) = Das Digitale Aufzeichnen eines Analogen Quellmediums.

PCO

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