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ChatGPT: Wer ist Michael Nickles?

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles
(Screenshot: mn)

Jetzt hab ich grad erstmals ChatGPT ausprobiert und mit einer simplen Frage angefangen:

Wer ist Michael Nickles?

Die Antwort: 

Michael Nickles ist ein deutscher Autor, Blogger und Journalist. Er wurde am 20. Oktober 1965 in Frankfurt am Main geboren.

Nickles ist vor allem bekannt für seine Arbeit als IT-Journalist und -Blogger. Er schreibt seit vielen Jahren über verschiedene Themen im Bereich der Informationstechnologie, darunter Software, Hardware, Netzwerke und IT-Sicherheit.

Nickles ist auch Autor von mehreren Büchern, darunter "Virengefahr: So schützen Sie sich vor Trojanern und Hackern" und "PC-Tuning: Mehr Power für Ihren Computer".

Darüber hinaus betreibt Nickles einen eigenen Blog, auf dem er regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der IT-Branche berichtet.

Geburtstag und Geburtsort sind komplett falsch. Ein Buch namens "Virengefahr: So schützen Sie sich vor Trojanern und Hackern"  habe ich (soweit ich mich entsinnen kann) niemals geschrieben. Ein Buch mit (exakt) dem Titel oder einem Untertitel "PC-Tuning: Mehr Power für Ihren Computer", gab es auch niemals von mir.

Kundige Leser wissen, dass bereits die Sprachform dieser Titel weit von meiner in den Büchern verwendeten abweicht. Ich habe in sämtlichen Büchern die Leser ausnahmslos mit "Du" angesprochen (was ganz bewusst so gewollt war) und ich glaube auch niemals das Wort "Computer" verwendet zu haben, sondern natürlich "PC". 

Der Rest ist "okay", auch wenn ich mich nicht unbedingt als "Blogger" betrachte.

Wie kommt ChatGPT also auf diese teils komplett falschen Aussagen?

Eigentlich hätte ChatGPT es leicht gehabt. Seit vielen Jahren gibt es über mich einen sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel, den irgendjemand (den ich nicht kenne) sehr gründlich führt und aktualisiert: Wikipedia-Artikel zu Michael Nickles. Dort steht alles korrekt drinnen, auch Geburtstag und Geburtsort und fast alle geschriebenen Bücher.

Nicht im Internet archiviert sind zig hunderte (oder tausende?) Artikel, die ich für alle erdenklichen Fachzeitschriften und Zeitungen verfasst habe. In denen wurde natürlich nach Verlagsvorgabe nicht "geduzt" - es wurde darauf bestanden den Leser mit "Sie" anzureden und das auch so oft wie irgendwie möglich.

Die Verlagschefs erhofften sich davon die "Leser-/Blatt-Bindung zu stärken, was natürlich Blödsinn ist. Persönliche Anrede des Lesers in einem Artikel ist immer sinnlose Wortfüllerei und macht Text nur schwerer lesbar ohne irgendeinen Informationsgehalt zu liefern. Leider verfassen auch heute noch viele "Autoren" ihre Texte mit persönlicher Anrede und entlarven sich damit, dass sie niemals eine journalistische Ausbildung hatten.

Sämtliche Texte, die ich als Autor für Fachzeitschriften abgeliefert habe, waren vollständig ohne persönliche Anrede verfasst. Die Redakteure waren verlagsseitig leider dazu gezwungen diese korrekten Texte mit "Sie"/"Ihr"/"Ihren" vollzubomben. Es hat mir immer den Magen umgedreht, wenn ich einen derart sprachlich vermurksten Text in einem Fachmagazin gelesen habe und ich als Autor drunter stand.

Dass ein Fachautor (in diesem Fall ich) seine Bücher bewusst in einer ganz speziellen Sprachform verfasst hat, da kommt eine künstliche Intelligenz aktuell wohl noch nicht drauf.

Vielleicht habt ihr Lust mal mitzurecherchieren, wie ChatGPT eigentlich auf die völlig falschen Geburtsangaben und die falschen Buchtitel gekommen ist. Irgendwo muss die KI ihr Wissen über mich schließlich zusammengekratzt haben... 

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Michael Nickles Nachtrag zu: „ChatGPT: Wer ist Michael Nickles?“
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Und weiter mit einer vierten Recherche über mich selbst. Ich habe ChatGPT gefragt

was weißt du über michael nickles und abenteuerspiele?

Michael Nickles ist ein bekannter deutscher Computerspiele-Journalist und Autor, der sich vor allem auf Abenteuerspiele spezialisiert hat. Er schreibt seit vielen Jahren über Computerspiele und hat zahlreiche Artikel und Bücher zu diesem Thema veröffentlicht.

Abenteuerspiele sind ein Genre von Computerspielen, bei denen es darum geht, eine Geschichte zu erleben und Rätsel zu lösen, um voranzukommen. Sie sind oft sehr atmosphärisch gestaltet und haben meist eine fesselnde Handlung, die den Spieler in eine virtuelle Welt eintauchen lässt.

Michael Nickles ist bekannt dafür, ein großer Fan von Abenteuerspielen zu sein und hat viele Spiele aus diesem Genre rezensiert. In seinen Artikeln und Büchern geht er detailliert auf die verschiedenen Aspekte von Abenteuerspielen ein, wie z.B. die Handlung, die Grafik, das Gameplay und den Soundtrack. Er hat auch selbst einige Abenteuerspiele entwickelt und veröffentlicht, wie z.B. "Inseln im Nebel" und "Die Händler der Hanse".

Insgesamt ist Michael Nickles eine wichtige Persönlichkeit im Bereich der Computerspiele-Journalistik und hat einen großen Einfluss auf die Abenteuerspiel-Community.

Auf ersten Blick passt das recht gut, auf zweiten Blick ist es ziemlich falsch.

Jetzt hält mich ChatGPT plötzlich für "einen Computerspiele-Journalist und Autor", der sich vor allem auf Abenteuerspiele spezialisiert hat. Das ist falsch. Ich habe zwar auch Artikel über Computerspiele verfasst, auch Spiele getestet, "vor allem", also hauptsächlich, ist das aber nicht passiert und das liegt auch schon weit über 30 Jahre zurück.

Die Beschreibung von ChatGPT erweckt den Eindruck, als würde ich heute noch vorwiegend über Computerspiele schreiben und dichtet mir auch an ich hätte zahlreiche Bücher über Computerspiele verfasst. Tatsächlich habe ich niemals ein derartiges Buch geschrieben. Ja, es gab zwei Sonderhefte der 64er über Abenteuerspiele-Programmierung von mir, zahlreich ist das aber nicht und Bücher waren das auch nicht. Zu meinen vermeintlich vielen Rezensionen von Abenteuerspielen (es waren eigentlich eher wenige) orakelt sich ChatGPT sogar in Details, meint ich sei "detailliert" auf Abenteuerspiel-Aspekte wie Grafik und Soundtrack eingegangen. Textadventures (mein damaliges Steckenpferd) haben eigentlich keinen Soundtrack.

Immerhin richtig erkannt hat ChatGPT, dass ich auch selbst Abenteuerspiele entwickelt und veröffentlicht habe. Konkret waren das "Gordon Saga" (war im Handel erhällich) und "Der kleine Hobbit" sowie "Cohan's Land" (beide als Listing in 64er erschienen). Die Spiele für die ChatGPT mich als Autor nennt - "Inseln im Nebel" und "Die Händler der Hanse" habe ich nicht programmiert, nie darüber berichtet, kenne ich nicht mal.

Dass ich einen großen Einfluss auf die Abenteuerspiele-Community hatte, stimmt durchaus. Mit den 64er Sonderheften konnte ich damals viele für dieses Spielegenre begeistern und auch Entwickler motivieren. Dabei ging es nicht nur um Programmierung, sondern auch um Richtlinien, wie eine Story entwickelt, eine virtuelle Welt so gestaltet und der Spieler so gelenkt wird, dass er eine größtmögliche Handlungsfreiheit zu haben glaubt, auch wenn es die gar nicht gab. 

Indirekt hatte ich durchaus einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschsprachigen Adventure-Entwicklungsszene. Als ich 1987 nach einer langen Partynacht  am Stadtrand von München im Morgengrauen eher im Straßengraben lag als an der Straße zu stehen, kam nach einer Ewigkeit ein Taxi vorbei. Der Fahrer hieß "Harry". Er erzählte mir, dass er eigentlich lieber Geschichten schreiben möchte. Ich weckte sein Interesse an Abenteuerspielen und Harry legte los.

Es entstand das vielleicht beste deutsche Abenteuerspiel, das es jemals gab: Das Stundenglas. Da mir die Zeit fehlte das Spiel zu programmieren übernahm das mein damaliger WG-Kollege "Andy". Harry verfasst weitere Adventures die Andy programmierte. Auch die zählen zum vielleicht besten, was es an deutschen Spielen dieser Art jemals gegeben hat. Aus Harry wurde schließlich ein begnadeter Fantasy-Autor, der viele dicke Bücher geschrieben hat, darunter die "Höhlenwelt-Saga" Harry, Harald Evers, war ein toller Typ mit großem Talent für tolle Storys. Ich vermisse ihn sehr.

Da sich das alles in der Zeit "vor dem Masseninternet" abgespielt hat und ich auch gerade das erste Mal drüber berichtet habe, kann ChatGPT darüber natürlich nichts wissen.

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