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Angeblich "essentielle" Cookies

Olaf19 / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Seit ein paar Jahren muss man ja beim Besuch von fast allen Webseiten abnicken, dass man mit Cookies einverstanden ist; seit ca. einem Jahr hat man darüber hinaus noch die oft üppige Auswahl, welche Cookies man zulassen will und welche nicht. Mir wird das auf die Dauer zu anstrengend, ich habe mir deswegen das Addon "I don't care about Cookies" für den Firefox installiert.

Auch wenn ich von diesem "Fragebogen-Ausfüllerei"-Spuk damit in Zukunft weitgehend verschont bleiben werde, eine Frage zum Thema Cookie-Auswahl beschäftigt mich doch:

Es gibt auf fast jeder Seite eine Gruppe von Cookies, die man nicht abwählen kann, weil sie angeblich "essentiell", "technisch notwendig" oder sonstwie "obligartorisch" seien. D.h. der An- und Abwahl-Schieberegler bleibt dann deaktiviert und steht permament auf "On".

Warum eigentlich? Wer oder was hindert mich daran, HTML 5 zu lernen, eine Webseite zu bauen und diese auf die Menschheit loszulassen? Wieso soll die Seite plötzlich nicht mehr funktionieren, nur weil keine Cookies auf den SSDs des Publikums zugelassen sind?

Wohlgemerkt, ich spreche hier nicht über Amazon, Booking.com, ebay oder andere Shopping-Seiten mit Einkaufskorb, Bestellhistorie, Zahlungsmöglichkeiten und allen Schikanen. Da ist mir schon klar, dass das ohne Cookies nicht wirklich Spaß macht.

Aber ganz gewöhnliche (Nachrichten-)Websites, auf denen ich nur Texte lesen und Bilder gucken möchte, wozu in aller Welt müssen die zwanghaft Cookies auf meine SSD kritzeln?

Vielleicht liest hier jemand mit, die oder der selbst Webseiten baut und da etwas mehr Einblick hat?

THX
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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fakiauso Olaf19 „Angeblich "essentielle" Cookies“
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Hier gibt es recht anschaulich erklärt die Unterschiede der verschiedenen Cookies.

Grundsätzlich sehe ich das auch so, dass für die meisten Seiten die Kekse überhaupt nicht nötig sind. So wie es auch im Link beschrieben ist, dienen viele dem Wiedererkennen und die aufgeschalteten von Drittanbietern meist nur Werbezwecken oder dem Erfassen von Meta-Daten.

Erstere können neben den notwendigen für Funktionen wie die eines Warenkorbes noch bedingt sinnvoll sein, wenn es um eigene Einstellungen auf einzelnen Seiten geht, die man nicht jedesmal machen möchte. Das sind aber schon ziemlich herbeiphilosophierte Sachen, wenn die Cookies sowieso jedesmal gelöscht werden und keine Ausnahme für die Seite erstellt wurde.

Die Abfrage selbst ist ja ein Ergebnis der DSGVO, wonach wegen des Datenschutzes Cookies nicht "wild" gesetzt und gespeichert werden dürfen, sondern der Nutzer die "Auswahl" hat, welche er "möchte".

Daraus entsteht dann diese dämliche Abfrage, welche die meisten mehr nervt als nützt und eher dazu führt, einfach blind auf alle annehmen zu klicken statt für jede Seite zu filtern. Und das ist der Nachteil solcher Addons, die genau das auch so tun, wenn man nicht an verschiedenen Schräubchen dreht.

Falls der Ansatz der Richtlinie und darüber der DSGVO gewesen sein sollte, speziell Drittanbieter- und Werbe-Cookies auszumerzen, hat das jedenfalls nicht funktioniert genauso wie die angeblichen so schlauen Werbe-Algorithmen. Trotz der Tatsache, dass die meisten Menschen beim Surfen kein Blinkiblinki sehen wollen, hat die vom eigentlich Inhalt nur ablenkende Werbung nicht abgenommen. Stattdessen darf man sich ausgerechnet auf den meisten grossen Portalen über Bezahlschranken oder per Abo von dieser Seuche "freikaufen".

Mir ist natürlich schon bewusst, dass der Betrieb von Webseiten kostet, aber diese Drückermethoden befürworte ich nicht. Speziell bei den Zeitungsverlagen trifft das zu, die einerseits über sinkende Zahlen im Papiergeschäft klagen und sich daher immer mehr Inhalte bei m.E. oft sinkender Qualität online bezahlen lassen. Für Abonnenten einer Papierzeitung gehört sich über maximal einen kleinen Aufpreis das Online-Angebot freigeschaltet.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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Thumbs up! winnigorny1