Bei Klaus Ender ist schon die Arbeitsweise interessant gewesen. Während die gängige Methode selbst zu Analogzeiten bei den Profis das Verschiessen von Film war, um dann aus den Reihen das beste Bild zu nehmen, hat er kaum mehr als eine Handvoll Aufnahmen gemacht pro Motiv. meistens sogar wirklich nur eine Einzige, die aber dann vorher im Kopf entstanden ist und dann beim Auslösen stimmen musste.
So gesehen ist die "Ausbeute" an guten Aufnahmen erst recht unglaublich, vor allem wenn man das mal mit der Flut an Fotos vergleicht, die einem heute auf die Glüsen stürzen. Da mag ich gar nicht wissen, wieviele "versaute" Fotos dazu gehören. Mit Film war das für einen Amateur gar nicht möglich.
Umgekehrt gibt es natürlich Situationen beim Fotografieren, die von einem möglichen Versuch bis zum Serienbild von x Aufnahmen, um dann wirklich das Foto zu haben. Das liegt aber dann auch ausserhalb jeder Urlaubsknipserei oder selbst fortgeschrittener Hobbyarbeit.
Da sind wirklich ein paar ganz tolle Bilder dabei, das schreibe ich natürlich als absoluter Laie.
Das reine Beurteilen eines Bildes ist gar nicht so schwer.
Grundsätzlich muss das Motiv einmal als solches klar zu erkennen sein.
Dann kommt dazu das Einhalten des goldenen Schnitts, weil wir Menschen nun einmal beim Gucken so geprägt sind. Dreieckige Formen werde auch als angenehm empfunden beim Betrachten und daher auch die Drittelteilung von Suchern. Motiv in Bildmitte - auslösen - fertig ist maximal langweilig und sollte nur gemacht werden, wenn es sonst nicht anders geht.
Teilt man dann die Bildebenen sauber in Vordergrund, Motivebene, Hintergrund und lässt bis auf das Motiv alles andere absaufen, ist es auch nicht schlecht.
Und wenn dann die Schärfe noch da liegt, wo sie hin soll, hat man auch nicht alles falsch gemacht.
Mit diesen Grundsätzen kann man auch als Laie quasi jedes Bild oder Foto ganz gut beurteilen und das hat absolut nichts damit zu tun, ob man sich nun an dem Dargestellten recht begeistern kann, denn das ist über das Eigentliche hinaus bereits Geschmack und der ist bekanntlich bei jedem verschieden.
Fängt man dann noch an, Linien, Formen, wasweissich gezielt für das Führen des Auges zu nutzen und/oder die obigen Regeln bewusst zu brechen, kann selbst das langweiligste Motiv spannend werden und ganz am Ende völleischt sogar Kunst daraus werden. Aber dafür gibt es dann wieder andere, die das beurteilen, und manches ist ja erst Kunst geworden, als es eigentlich schon gar keine mehr war;-)
Und mir will schon wieder einen Anfall von tl;dr haben, daher schon wieder ein Dankeschön an die, welche bis hierhin mitgelesen haben!