Verstehen kann ich schon, wo Faki und du mich hin haben wollt...:-))
I wo und hin haben ohnehin nicht;-)
Das hüpfende Komma ist doch dabei, wie es shrek3 und Du selbst sagst:
Nur die 4 Mrd. der armen Afrikaner und Asiaten wollen über kurz oder lang auch ein Auto, jeden Tag ein Schnitzel und ein Marken T-Shirt.
Wollen die das wirklich oder sollen die das wollen?
Es ist ja so, dass ausgerechnet in den "entwickelteren" Regionen dieser Erde der Ressourcenverbrauch trotz sinkender Nachwuchsraten eklatant höher ist als in den Armenhäusern dieser Welt, wo eine grosse Zahl an Kindern nach wie vor alterssichernd ist.
Was das betrifft, so ist es trotz unglaublichen Überschusses an Nahrungsmitteln so, dass jeden Tag tausende Kinder in diesen Regionen Hungers sterben.
Klartext: Es wird bereits jetzt und schon lange ständig mehr produziert, als wir verbrauchen können und Nahrung wird Spekulationsobjekt an den Börsen, statt dem Ernähren zu dienen. Das hat auch nichts mit Dünger, Insektiziden und Pestiziden zu tun. Das dieser Weg ohnehin der falsche ist, sollte inzwischen ebenfalls jeder auf der Kette haben (genauso wie der Fimmel einer rein biologischen Landwirtschaft, die inzwischen auch eine Profitquelle ist).
Da sind wir wieder bei der Bedarf und Bedürfnis. Das eine dient dem Decken unserer lebensnotwendigen Dinge, das andere dem "Luxus". Ob jetzt tatsächlich jeder jetzt noch Arme wirklich die o.g. Dinge "will" oder wollen soll, wäre die Frage und ist so nicht bewiesen.
Momentan sehe ich eher, dass sie die Mindestrechte menschlichen Seins einfordern: Keinen Hunger und Durst, ein Dach über dem Kopf und ein Leben ohne ständige Angst vor dem nächsten Tag, der immer der letzte sein kann.
Siehst Du Dir einmal an, wofür tatsächlich Überschuss produziert wird, gehe bitte in den nächsten Laden, wo Dinge endlos auf Vorrat liegen, die für das Leben an sich niemand braucht, die aber bis zur letzten Rille in allem vorrätig sein müssen und lieber weggeworfen werden oder als Neuware wieder im E-Schrott landen, wenn sie nicht abgesetzt werden.
Dafür gehen viel mehr globale Ressourcen drauf beim Herstellern, Transpoertieren, Horten und Vernichten als für das "bisschen" Fresserei und Klamotten in der Dritten Welt nötig ist.
Ich will jetzt auch nicht mit den Gestzmässigkeiten dahinter wie dem tendenziellen Fall der Profitrate, Warenwirtschaftskreisläufen, Mehrwerttheorie usw. langweilen. Das wird sich der Interessierte selbst reinziehen.
Tatsache ist, dass innerhalb dieser Gesellschaftsordnung 3 Menschen auf der ganzen Welt leben könnten und diese würde trotzdem die Ressourcen irgendwann "übernutzen". Ebenso könnten innerhalb der jetzigen Gegebenheiten alle Menschen ihren "grünen Tick" entdecken und nur noch vegan, ohne Auto und Luxus leben und es änderte in Summe trotzdem nichts, ausser das vielleicht mangels Nachfrage der Laden irgendwann zusammenbräche und daher dann eine andere Gesellschaftsordnung daraus entstünde.
Auf der anderen Seite schau dir mal die Ballungszentren an, nur Chaos . Mord und Totschlag...Ich möchte nie wieder in einer Stadt leben.
Nimmst Du das als gefühlte Wahrheit so wahr oder ist dem so?
Letzten Endes kommt es einem "auf dem Lande" vielleicht ruhiger vor, aber auch da gibt es Einbrüche, Diebstähle, Morde, Vereinsamen usw. Das Milieu ist dort vielleicht ein anderes, ansonsten sind diese ganzen Dinge doch nur ein Spiegel unserer Gesellschaft. Das gegenseitige Verdrängen beim Strampeln "nach oben" ohne Rücksicht auf die darunter findet überall statt und in den Städten tritt das durch die höhere Siedungsdichte nur eher und auffälliger zutage. Zusätzlich getrieben wird das durch die irrsinnigen Mieten, die so schön neudeutsch gentrifizierte Luxusviertel werden lassen und andererseits immer mehr Arme in Slums, Ghettos oder Armenviertel zusammendrängen. Alles keine neue Entwicklung, im Berlin der zwanziger und dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts waren das dort die Mietskasernen, in Big Apple die Bronx, im Grossbritannien des Manchester-Kapitalismus stellten die Armen ihre Kinder mit Opium des Hungers wegen ruhig und damit die Frauen arbeiten gehen konnten, damit sie sich wenigstens nicht prostituieren müssen, in Frankreich gab und gibt es die berühmt-berüchtigen Banlieues.
Presst man Menschen derart zusammen, sind selbst ohne sozialen Druck alleine wegen des fehlenden persönlichen Freiraums Konflikte zwangsweise die Folge. Bei ethnischen, religiösen oder ideologischen Widersprüchen steigt das exponentiell.
Das ist auch der Unterschied zum ländlichen Raum. Dort sind die Schichten noch homogener, es hat der Einzelne (noch) mehr Raum und die Menschen noch eher miteinander verbandelt und daher ist dort auch weniger Konfliktpotential gegeben und der Zoff beschränkt sich meist auf den berühmten Streit über den Gartenzaun.
Lange Rede - kurzer Sinn:
Die reine Zahl der Menschen ist vielleicht ein kleiner Faktor innerhalb des Problems Umwelt, aber aktuell sicher nicht der entscheidende innerhalb dieser Kette und des Systems.