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fakiauso gelöscht_84526 „Dänemark schafft Rundfunkgebühren ab“
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Das ist dem Bericht nach jedoch auch nur ein Ringtausch. Statt der direkten Gebühr wird die Kohle eben aus dem Steuergeld entnommen und dafür werden Freibeträge gekürzt. Inwieweit das Fünftel weniger nicht schon "vorausschauend" abgerechnet wurde...

Übertragen auf deutsche Verhältnisse beteiligen sich dann die "Bezieher leistungsloser Einkommen" weiterhin nicht am Finanzieren, sondern werden m.E. dadurch sogar noch geschont, weil sie eben nicht einmal mehr den Beitrag zahlen müssen.

Ob bei einem Finanzieren direkt aus dem Steueraufkommen die Wege des Geldes tatsächlich besser nachvollzogen werden können? Besser wird es damit wahrscheinlich auch nicht.

Insofern halte ich das erstmal eher für einen Marketing-Gag der Dänen, um die vermeintliche Angriffsfläche etwas zu verringern.

Ebenfalls bezogen auf D wäre damit einem zentralisierten ÖR sogar noch Vorschub geleistet, weil wieder alles aus einer Hand kommt und dementsprechend auch einfach bestimmt werden kann, wieviel und wofür geblecht wird. Das nähme man dann mit einer Partei wie der AfD in einen schlüssigen Zusammenhang und dann sind wir wieder bei einer gelenkten Propagandamaschine.
Zumindest das hatte ja nach 45 schon seinen Grund, die ÖR auf föderaler Ebene auszurichten.

Was die Aussage gelenkten Journalismus´ betrifft: Wo und wem mache ich einen Vorwurf?

Dem "Bezahlschreiber", der damit seine Existenz zu sichern versucht oder dem Medium, welches weitestgehend unkritisch kritisch nach Gusto einer "höheren Instanz" arbeitet und sich dann über Reichweite noch dem Zwang der Werbeindustrie unterwirft und dementsprechend auf seine Mitarbeiter "einwirkt" bzw. redaktionell "filtert"? Von Zensur mag ich in diesem Zusammenhang  noch nicht reden, die Schere in den Köpfen ist allerdings schon präsent.

(Zensur wäre z.B. das Reduzieren einer Sendung wie "Die Anstalt" auf das Niveau eines Mario Barth oder Dieter Nuhr, das ist jedoch nicht der Fall.)

Genau dieser Anwurf trifft doch alle Medien, denn Medien sind immer auch Instrument. Dann spielen selbst da noch persönliche Sichten der Autoren und der Druck, möglichst schnell und viel herauszuquetschen - Business as usual und damit geht eben auch fix etwas in die Hecke, weil für Recherche keine Zeit bleibt.

In diesem Zusammenhang halte ich die Intentionen der macher hinter den Privatmedien trotzdem noch für um Einiges tiefer angesetzt als die der ÖR.

Nächstes Problem ist dann die Frage, wie und welcher Form wir häufig Medien konsumieren und was dabei als die eigentliche Information und deren Wahrheitsgehalt überhaupt erfasst wird?

Oft genug geht es doch nur noch darum, in irgendeiner Art Aufmerksamkeit zu erzielen und beim Verwerten der Information kommt man bis zur zweiten Titelzeile. Ein Lesen und tieferes Erfassen des Textes geschieht eher selten, unabhängig davon, ob das Wiedergegebene nun seriös ist oder nicht.

Darauf baut dann jedoch die weitere Kommunikation auf und dann wundern wir uns, wenn FB, Twitter und was es sonst noch so gibt, ähnlich wie die Ticker in den Nachrichtensendungen die Inhalte bestimmen, die dabei jedoch gar nicht übermittelt werden.

Auch das ist kein Alleinstellungsmerkmal der ÖR und da sehe ich bei den Privatmedien die grösseren Defizite.

Über den Rest des Finanzierens, des Verbandelns von Medien mit Politik und Wirtschaft und die damit verbundene versuchte und tatsächliche Einflussnahme und den Sinn oder Unsinn eines völligen Abschaffens der ÖR wurde im Grunde auch genug gesagt. Die völlig neutralen Medien gab es nicht, gibt es nicht und wird es nie geben.

Die einen bezahlen wir per Beitrag/Gebühr, der/die niedriger werden muss - die anderen mittels Werbemüll und einem meist deutlich niedrigeren Niveau, der/das oft genug die eigentliche Information überdeckt.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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