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DVD/CD/ODD-Laufwerksschublade klemmt/geht nicht mehr auf/öffnet nicht mehr......FINAL Fazit

demolog / 96 Antworten / Flachansicht Nickles

DVD/CD/ODD-Laufwerksschublade klemmt/geht nicht mehr auf...

PC, XBox, Playstation, ... andere Geräte mit Laufwerken für CD, DVD, BD oder andere handelsübliche Datenträger der Kategorie Optische Datenträger.

Wenn ODD-Laufwerke alt werden, kann folgendes passieren:

Mit oder ohne eingelegtem Datenträger (CD/DVD) lässt sich die Schublade durch den Druck auf den dazu bestimmten Knopf nicht öffnen.

Es dreht der dafür zuständige Motor und es mag sein, dass da auch noch eine Mechanik ein bischen zu höhren ist, aber die Schublade geht nicht auf.

Man hört (und sieht es, wenn man das Laufwerk aufschraubt und soweit zerlegt), das der Motor erst "normal" schnell dreht und wenn der versuch nicht erfolgreich war, iniziiert die Elektronik einen zweiten Versuch, der mit höherer Drehzahl versucht, die Mechanik zu betreiben. Schlägt auch der fehl, stellt die Elektronik seine Aufgabe erstmal ein, bis man erneut auf den Auswurfknopf drückt und alles von vorne losgeht.



Das Problem ist folgendes:
Im oberen Gehäusedeckel über dem Antriebsmotor für den Datenträger ist eine Scheibe mit Magneten, die den Datenträger auf dem Motor fixieren soll, indem sie, wenn der Motor bei eingefahrener Schublade nach oben schwenkt, den Datenträger von unten erfasst und durch den Magneten, der auf den Motor schnappt, den Datenträger auf dem Motor fixiert.

Das Prinzip gilt in seinen grundlagen für alle optischen Datenträgerlaufwerke, wie sie handelsüblich in allen Geräten verbaut sind.

Und nach einiger Zeit des Betriebes (oder auch ganz ohne Betrieb wäre es denkbar) geschieht es, dass der Riemen, der an dem anderen Motor für die Mechanik der Schublade und des Bauteils, wo der Datenträgerantriebsmotor drauf sitzt, anscheinend an "Vorspannung" verliert, und dann die Mechanik nicht mehr zu betreiben vermag.

Vor allem aber schafft es dieser Riemenantrieb nicht mehr, den Antriebsmotor des Datenträgers über die Mechanik vom Magneten zu trennen. Die Konstruktion wird am Magneten fesgehalten und kann sich nicht abwärts bewegen, damit die Schublade ausfahren kann.


Lösungen:

1:
Reimen austauschen.

Problem: Es gibt kaum Angebote. Und wenn, dann für falsche Riemendurchmesser. Sortimente zu kaufen heisst: möglicherweise einen Riemen passend zu haben, aber dafür den Rest des Sortiments nie zu brauchen, weil diese alle die falschen Maße haben.  

Irgendwo habe ich gelesen, dass einer im Kaufland/hof einen Satz "Riemen" kaufte. Ich gehe davon aus, dass es sich um handelsübliche Gummidichtungen handelte, die demnach in der Abteilung für Haushaltsbedarf oder Klemtnerrei zu finden sind.  

2:
Riemen Entfetten.

Könnte funktionieren, wenn der Riemen irgendwie mit Schmiermittel in Kontakt kam. Aber wenn es sich um einen Verlust von Vorspannung handelt, dann funktioniert das nicht.

3:
Riemen ausbauen und "kochen".

Hä? wie soll das denn das Problem lösen?

Na, indem durch die Hitzeaussetzung in Kochendwasser das Gummi schrumpft. Und so die Vorspannung wieder erhöht wird.
Das man beim Kochen auch Fette/Öle entfernt, spielt dabei wohl eher eine Nebenrolle. Ist aber auch relevant, wenn denn zuviel Schmiermittel am Riemen ist.

Es ist aber zu erwarten, dass durch die Aussetzung der Hitze das Gummi Schaden erleidet, sodass dieser seine Vorspannung bald wieder verliert. Ist also Bastlerlösung mit erwartbar zweifelhaften erfolg.

Aber... es ist im Normalfall die einzigste Lösung, die vorrübergehend Erfolg bei entsprechenden "Vorspannungsproblemen" verspricht.


.....


Und nun noch was zur "geplanten Obsoleszenz":

Ich habe aufgrund des Problems an einem meiner Laufwerke in meinem "Lager" mal einige alte Laufwerke rausgesucht und aufgeschraubt und festgestellt, dass es eine Veränderung der Umsetzung des allgemeinen Prinzips dieser Technik gab. Und zwar waren alle alten Laufwerke (CD-LW bis 52x Geschwindigkeit) so aufgebaut, dass der Motor, der die Mechanik bewegt/antreibt, nicht mit Riemen mit der Mechanik verbunden wurde, sondern mit einem Zahnrad.

Und alle Laufwerke, die mit Zahnrad ausgestattet waren, haben keinerlei Probleme mit der Schubladenmechanik. Sie funktionieren allesamt einwandfrei.

Moderne Laufwerke haben alle (alle, die ich aufschraubte) einen über einen Riemen angetriebene Mechanik und die versagt auf absehbare Zeit, weil der Gummi eben Zersetzungsprozessen ausgesetzt ist und etwa auch die Vorspannung verliert.

Würde man die Laufwerke alle mit Zahnrad ausstatten, dann würden wohl viele Laufwerksdefekte nie auftreten, weil die "Sollbruchstelle" gar nicht existiert.

Den Schluß, den man daraus ziehen muß, geht eindeutig Richtung Einbau einer "Sollbruchstelle", damit die Geräte weniger lang einwandfrei funktionieren.        

Ergo gibt es eine 4. Möglichkeit, solchen "Defekten" zukünftig aus dem Weg zu gehen oder solchen nie ausgesetzt zu sein. Und zwar:
Die Hersteller dazu auffordern, gescheite Hardware zu bauen, damit man sich mit solchen Fehlbarkeiten der Geräte nicht wieder rumschlagen muß.

                     

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demolog hatterchen1 „Natürlich steckt da System dahinter. Deswegen frage ich Dich jetzt mal, wo mit verdienst Du dein Geld? Du hast 2 ...“
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Es ist was dran, wenn man zu gute Produkte herstellt oder zu hochwertige Geräte und Anlagen herstellt, dass man auf unabsehbare Zeit weniger Arbeit haben wird.

Ich kenne das aus dem Elektrohandwerk. Dort ist die Qualität der Installationen aber auch durch haufenweise Sicherheitsvorschriften systematisch hochgehalten.

Solche Szenerien lassen sich nur dann weiterhin rentabel betreiben, wenn die Ansprüche immer weiter steigen (also immer mehr Mindestanforderungen an Qualitäten zum Standart werden).

Wenn man diese Szenerien so sieht, wie es bei manchen Leuten hier im Kommentarbereich durchscheint, dann gibt es keine Weiterentwicklung, wie sie ansonsten immer erwünscht sei.

D.h., man widerspricht sich selbst, wenn man einerseits Qualität durchaus erwartet, aber parallel dazu "Verständnis" für Mangelhaftigkeit/Stagnation oder gar Rückentwicklung  hat - egal, mit welcher Begründung.

Die "geplante Obseoleszenz" im Zusammenhang mit Menschen zu verwenden, hat so einige Beigeschmäcker. Die Lebensspanne der Menschen ist begrenzt. Allerdings sollte dessen Ende kein "Plan" sein.

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Wo? hatterchen1