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Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?

SmallAl / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Heute hat mich eine Schlagzeile betreffend Glyphosat Fund in Speiseeis beschäftigt.

Also es wurden bis zu 1,23 nanogramm gefunden - das wäre laut des Wissenschaftlers bei regelmäßigem Verzehr vermutlich gesundheitlich bedenklich.

Wow - recht viele Einschränkungen für eine Schlagzeile - also mal was zum Wissenschaftler recherchiert - recht umstrittener Heini - legt sich seit vielen Jahren mit Pflanzenschutzmittelhersteller bzw. deren Zulassungsregularien an. Hatte eine sehr fragwürdige Studie (anhand Krebsempfänglicher Ratten die in 10er Gruppen untersucht wurden Thesen abgeleitet welche nicht wirklich wissenschaftlich anerkannt wurden da normalerweise 20er Gruppen genutzt werden und die Rahmenbedingungen nur unzureichend dokumentiert sind ...). Naja, könnte ja dennoch was dran sein - also mal die Grenzwerte herausfinden - laut des Zeitungsartikels/Wissenschaftlers sei bereits 1/10 der zugelassenen Werte bei regelmäßiger Einnahme bedenklich.

Wieviel zugelassen ist wurde nicht erwähnt.

Glyphosat im Trinkwasser hat einen Grenzwert von 1 mikrogramm (µg) pro Liter - davon ein Zehntel wäre also 100 nanogramm (ng) pro Liter.

Gefunden wurde 1,23 ng in ... tja einem Eis ? - Oh ne laut Zeitung pro milliliter - also 1,23 µg pro Liter - aber das ist ja sogar mehr als der Grenzwert ? Tatsächlich in der Textbox einer anderen Nachrichtenquelle stehen verschieden Werte und für Wasser ist der Grenzwert 0,1 ng pro Mililiter - aber wie kann das unter dem Grenzwert sein ?
Lösung: Eis ist kein Wasser (!) zum Bsp. bei Pilzen ist die Grenze bei 50 mg/KG - nochmal rechnen - 50 mg/KG sind 50 µg/Gramm. 100 ml wiegen etwa 86 Gramm also wären bis zu 43 µg pro Milliliter in Ordnung (Wenn man Pilze und Eis gleichsetzt) - davon 1/10 würde bedeuten da bereits 4 µg echt kacke wäre - gefunden wurden 1,23 ng = 0,00123 µg ->

Ah ja das ist natürlich eine echte Schlagzeile - etwa ein 3.000stel der kritsischen Giftmenge auf Basis von Pilzen ist im Eis - was bei regelmässigem Verzehr krebserregend sein könnte - Oh Mann selbst eine Bild-Schlagzeile hat da mehr Substanz.

Die Stellungnahme des betreffenden Eis-Hersteller hat es schön auf den Punkt gebracht:

"Ein 34 Kilogramm wiegendes Kind müsste also 24.101 Pints oder 120.500 Portionen á 100ml am Tag essen, um diese Grenzwerte zu erreichen."

Unter Berücksichtigung der Aussage dass dieser Grenzwert mindesten um den Faktor 10 zu hoch ist bin ich jetzt mal ganz drastisch und sage der Grenzwert ist 1.000 Mal zu unterschreiten - also wenn mein 34 KG Kind weniger als 12 Liter Eis am Tag isst bin ich auf der sicheren Seite - naja dauert wohl nicht lange bis es etwas übergewichtig werden würde ...

Ich darf also regelmässig bis zu 25 Liter Eis essen ohne mir Sorgen machen zu müssen.

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fakiauso SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
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Das Zeug ist komplett harmlos und kann sogar pur getrunken werden. Es wirkt definitiv nur gegen andere Unkräuter und sonst gar nichts.

Ausserdem wäre das ja nun wirklich das allererste Mal, dass ein Konzern unter Zuhilfenahme von gekauften Wissenschaftlern, Studien und Lobbyisten in den Ministerien sein Produkt als harmlos präsentieren lässt, um einem Verbot oder dem Nichteinführen auf neuen Märkten zu entgehen, so wie es gerade mal wieder passiert. Das behaupten doch nur so ein paar Spinner, um ihre niederen Instinkte auf diesem Wege gegen die grossen Konzerne auszuleben und deren berechtigten Profit zu schmälern. Konzernbashing ist doch etwas feines.

Selbstverständlich ist künstliche Aufblähen von Risiken auf Hausfrauenniveau nur Effekthascherei. Angesichts dessen, dass speziell dieses Zeug giftig gegen Unkräuter ist und viele der erwähnten Krankheiten und Probleme in den Gebieten aufgetreten sind, nachdem das Zeug versprüht wurde, ist ein Zusammenhang doch sehr wahrscheinlich. Dann kommt ja noch hinzu, dass eben nicht nur das Zeug auf uns einwirkt, sondern neben den üblichen Sachen wie Abgasen usw. auch noch andere Chemikalien, die in Lebensmitteln und unserer Umgebung stecken. Was das in Summe und Kombination auslöst, kann erst recht keiner sagen.
Schon aus dieser Sicht muss man eigentlich sagen, grundsätzlich erst einmal verzichten und im Zweifel nur soviel wie nötig. Nimmt man dann dazu, dass bei diesem gelumpe der Einsatz immer höher wird durch Resistenzen und dann noch das spezielle Saatgut nötig ist, welches rein zufällig auch von Monsanto kommt, hängt für die Jungs eine ganze Menge dran und die haben gute Gründe, Glyphosat so harmlos wie möglich zu machen. Und was bei der Wahl zwischen Profit und Gesundheit Prio hat für die Firmen, muss man ja niemandem erklären.

So aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass irgendwann mal herauskommt, was das wirklich für ein Dreck ist und dann steht halt die Frage, wieviele Geschädigte dann noch leben und/oder nachweisen können, dass es tatsächlich die Folge von Glyphosat ist.

Ein ähnlich interessanter Beitrag über Vertuschen und Verharmlosen von Konzernen lief kürzlich und wird noch wiederholt. Evtl. ist der danach auch in der Mediathek zu sehen:

http://programm.ard.de/?sendung=28486331869121&first=1

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-10/glyphosat-monsanto-wissenschaftler-bestechung-eu-kommission

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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