Off Topic 20.481 Themen, 227.563 Beiträge

Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?

SmallAl / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Heute hat mich eine Schlagzeile betreffend Glyphosat Fund in Speiseeis beschäftigt.

Also es wurden bis zu 1,23 nanogramm gefunden - das wäre laut des Wissenschaftlers bei regelmäßigem Verzehr vermutlich gesundheitlich bedenklich.

Wow - recht viele Einschränkungen für eine Schlagzeile - also mal was zum Wissenschaftler recherchiert - recht umstrittener Heini - legt sich seit vielen Jahren mit Pflanzenschutzmittelhersteller bzw. deren Zulassungsregularien an. Hatte eine sehr fragwürdige Studie (anhand Krebsempfänglicher Ratten die in 10er Gruppen untersucht wurden Thesen abgeleitet welche nicht wirklich wissenschaftlich anerkannt wurden da normalerweise 20er Gruppen genutzt werden und die Rahmenbedingungen nur unzureichend dokumentiert sind ...). Naja, könnte ja dennoch was dran sein - also mal die Grenzwerte herausfinden - laut des Zeitungsartikels/Wissenschaftlers sei bereits 1/10 der zugelassenen Werte bei regelmäßiger Einnahme bedenklich.

Wieviel zugelassen ist wurde nicht erwähnt.

Glyphosat im Trinkwasser hat einen Grenzwert von 1 mikrogramm (µg) pro Liter - davon ein Zehntel wäre also 100 nanogramm (ng) pro Liter.

Gefunden wurde 1,23 ng in ... tja einem Eis ? - Oh ne laut Zeitung pro milliliter - also 1,23 µg pro Liter - aber das ist ja sogar mehr als der Grenzwert ? Tatsächlich in der Textbox einer anderen Nachrichtenquelle stehen verschieden Werte und für Wasser ist der Grenzwert 0,1 ng pro Mililiter - aber wie kann das unter dem Grenzwert sein ?
Lösung: Eis ist kein Wasser (!) zum Bsp. bei Pilzen ist die Grenze bei 50 mg/KG - nochmal rechnen - 50 mg/KG sind 50 µg/Gramm. 100 ml wiegen etwa 86 Gramm also wären bis zu 43 µg pro Milliliter in Ordnung (Wenn man Pilze und Eis gleichsetzt) - davon 1/10 würde bedeuten da bereits 4 µg echt kacke wäre - gefunden wurden 1,23 ng = 0,00123 µg ->

Ah ja das ist natürlich eine echte Schlagzeile - etwa ein 3.000stel der kritsischen Giftmenge auf Basis von Pilzen ist im Eis - was bei regelmässigem Verzehr krebserregend sein könnte - Oh Mann selbst eine Bild-Schlagzeile hat da mehr Substanz.

Die Stellungnahme des betreffenden Eis-Hersteller hat es schön auf den Punkt gebracht:

"Ein 34 Kilogramm wiegendes Kind müsste also 24.101 Pints oder 120.500 Portionen á 100ml am Tag essen, um diese Grenzwerte zu erreichen."

Unter Berücksichtigung der Aussage dass dieser Grenzwert mindesten um den Faktor 10 zu hoch ist bin ich jetzt mal ganz drastisch und sage der Grenzwert ist 1.000 Mal zu unterschreiten - also wenn mein 34 KG Kind weniger als 12 Liter Eis am Tag isst bin ich auf der sicheren Seite - naja dauert wohl nicht lange bis es etwas übergewichtig werden würde ...

Ich darf also regelmässig bis zu 25 Liter Eis essen ohne mir Sorgen machen zu müssen.

remember: Today is the first day of the rest of your life !
bei Antwort benachrichtigen
De_prodigo_Filio SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
Optionen

Hallo small Al

Vor 100 Jahren war unser Speiseeis noch rein und frei von Schadstoffen...oder konnte man es nur noch nicht feststellen?

Es ist nicht das eine Nanogramm im Eis, es sind die vielen kleinen Mengen an schädlichen Zutaten in so vielen Lebensmitteln, die uns langsam wach rütteln sollten, die uns Angst vor den Lebensmittelchemikern machen sollten.
Das eine Eis wird dich nicht töten, viel Eis kann das auf Dauer dann doch...denk nur an die Polarforscher die nicht wieder zurück kamen :-))

Jürgen

Als Kinder mussten wir immer auf harten Holzb?nken in der Schule sitzen, nur der Stuhl der Lehrerin war weich und warm...
bei Antwort benachrichtigen
hatterchen1 SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
Optionen
Ich darf also regelmässig bis zu 25 Liter Eis essen ohne mir Sorgen machen zu müssen.

Ab 5l/Tag muss du dir schon Sorgen machen um den Nachschub an Toilettenpapier...

Ja ich gebe Dir vollkommen Recht, heute basiert vieles auf der Panikmache selbsternannter Weltverbesserer.
Vieles ist erfunden, ermittelt, berechnet und veröffentlicht. Um aber bekannt zu werden muss ein "Wissenschaftler" etwas veröffentlichen.
Des weiteren werden die Messmethoden, gerade in neuerer Zeit, immer genauer oder gar erst möglich. Man sollte solche Ergebnisse zur Kenntnis nehmen, sich aber nicht verrückt machen lassen, alles was man heute findet gibt es schon seit über 4Milliarden Jahren auf der Erde.

Entgegen der Umweltgift-Theorie werden die Menschen heute wesentlich älter, als vor der Theorie.Cool

"Was uns nicht umbringt, macht uns stark."
Nein, das ist nicht auf deren Mist gewachsen, das ist Evolution.

Gestottertes Wissen ist besser als eloquente Dummheit. Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v.Chr.Rom) Staatsmann und Philosoph
bei Antwort benachrichtigen
Alpha13 SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
Optionen

https://de.wikipedia.org/wiki/Glykolwein-Skandal

und das waren ganz ganz andere Konzentrationen eines absolut ähnlich toxischen Stoffes...

bei Antwort benachrichtigen
hatterchen1 Alpha13 „https://de.wikipedia.org/wiki/Glykolwein-Skandal und das waren ganz ganz andere Konzentrationen eines absolut ähnlich ...“
Optionen
Glykolwein

Eine Flasche davon intus und du frierst im Winter, beim Ablecken der Straßenlaterne, nicht mehr fest.Unschuldig

Gestottertes Wissen ist besser als eloquente Dummheit. Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v.Chr.Rom) Staatsmann und Philosoph
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_189916 SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
Optionen

Das Zeug ist komplett harmlos und kann sogar pur getrunken werden. Es wirkt definitiv nur gegen andere Unkräuter und sonst gar nichts.

Ausserdem wäre das ja nun wirklich das allererste Mal, dass ein Konzern unter Zuhilfenahme von gekauften Wissenschaftlern, Studien und Lobbyisten in den Ministerien sein Produkt als harmlos präsentieren lässt, um einem Verbot oder dem Nichteinführen auf neuen Märkten zu entgehen, so wie es gerade mal wieder passiert. Das behaupten doch nur so ein paar Spinner, um ihre niederen Instinkte auf diesem Wege gegen die grossen Konzerne auszuleben und deren berechtigten Profit zu schmälern. Konzernbashing ist doch etwas feines.

Selbstverständlich ist künstliche Aufblähen von Risiken auf Hausfrauenniveau nur Effekthascherei. Angesichts dessen, dass speziell dieses Zeug giftig gegen Unkräuter ist und viele der erwähnten Krankheiten und Probleme in den Gebieten aufgetreten sind, nachdem das Zeug versprüht wurde, ist ein Zusammenhang doch sehr wahrscheinlich. Dann kommt ja noch hinzu, dass eben nicht nur das Zeug auf uns einwirkt, sondern neben den üblichen Sachen wie Abgasen usw. auch noch andere Chemikalien, die in Lebensmitteln und unserer Umgebung stecken. Was das in Summe und Kombination auslöst, kann erst recht keiner sagen.
Schon aus dieser Sicht muss man eigentlich sagen, grundsätzlich erst einmal verzichten und im Zweifel nur soviel wie nötig. Nimmt man dann dazu, dass bei diesem gelumpe der Einsatz immer höher wird durch Resistenzen und dann noch das spezielle Saatgut nötig ist, welches rein zufällig auch von Monsanto kommt, hängt für die Jungs eine ganze Menge dran und die haben gute Gründe, Glyphosat so harmlos wie möglich zu machen. Und was bei der Wahl zwischen Profit und Gesundheit Prio hat für die Firmen, muss man ja niemandem erklären.

So aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass irgendwann mal herauskommt, was das wirklich für ein Dreck ist und dann steht halt die Frage, wieviele Geschädigte dann noch leben und/oder nachweisen können, dass es tatsächlich die Folge von Glyphosat ist.

Ein ähnlich interessanter Beitrag über Vertuschen und Verharmlosen von Konzernen lief kürzlich und wird noch wiederholt. Evtl. ist der danach auch in der Mediathek zu sehen:

http://programm.ard.de/?sendung=28486331869121&first=1

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-10/glyphosat-monsanto-wissenschaftler-bestechung-eu-kommission

bei Antwort benachrichtigen
hatterchen1 gelöscht_189916 „Das Zeug ist komplett harmlos und kann sogar pur getrunken werden. Es wirkt definitiv nur gegen andere Unkräuter und sonst ...“
Optionen
Gestottertes Wissen ist besser als eloquente Dummheit. Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v.Chr.Rom) Staatsmann und Philosoph
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_189916 hatterchen1 „Ganz aktuell dazu: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-10/glyphosat-monsanto-wissenschaftler-bestechung-eu-kommission“
Optionen

Joho - den Link hatte ich nachträglich noch drunter geklatscht;-)

Aber schon beeindruckend, was so abgeht in dieser Hinsicht, aber da sind wir wieder beim ollen Marx, der dieses Zitat publik machte:

https://www.facebook.com/karlmarxjahr/posts/140345716129851?_fb_noscript=1

bei Antwort benachrichtigen
hatterchen1 gelöscht_189916 „Joho - den Link hatte ich nachträglich noch drunter geklatscht - Aber schon beeindruckend, was so abgeht in dieser ...“
Optionen

Angeblich hat ja jeder seinen Preis (bei dem er schwach wird), unbekannte "Wissenschaftler" sind da sicher "preiswert" zu haben.
Man muss nicht einmal lügen, es reicht schon nicht alles zu schreiben.

Gestottertes Wissen ist besser als eloquente Dummheit. Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v.Chr.Rom) Staatsmann und Philosoph
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_189916 SmallAl „Glyphosat - Panikmache oder Risiko ?“
Optionen

Weil es so schön ist, gleich noch ein paar Bolzen hinterher:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-audi-zulassungen-101.html

http://www.tagesschau.de/ausland/basf-matratzen-101.html

Passierte natürlich alles nur aus Versehen, genau wie die ganzen anderen *skandale.

* bitte einsetzen für Lebensmittel-, Banken-, Feinstaub- und weiss der Geier was noch für Skandale. Ist halt alles so passiert - ne...

bei Antwort benachrichtigen