Nickles Blog 212 Themen, 8.716 Beiträge

Bundestagswahl 2017: Was ich morgen wählen werde...

Michael Nickles / 236 Antworten / Flachansicht Nickles
Mein Wahlomat-Ergebnis.

Ich bin verdammt froh, wenn morgen Abend endlich die Fakten auf dem Tisch liegen: ganz einfach, weil mich die endlosen Wahlanalysen restlos ankotzen. Die Umfrage-Freaks und Analysten wissen ja bereits seit Monaten wie die Wahl ausgeht.

Ab Montag werden dann eine Weile Diskussionen losgehen wie falsch oder daneben die Analysen und Prognosen waren, man wird in Frage stellen, ob sie überhaupt Sinn gemacht haben. Und bei den nächsten Bundestagswahlen wird man sich monatelang davor dann wieder blödanalysieren. So ist das halt.

Ich bin einer von denen, die die Analysten hassen. Weil ich mich erst in letzter Sekunde entscheiden werde. Grundsätzlich existiert aktuell keine einzige Partei von der ich völlig überzeugt bin. Es bleibt also nur eine Möglichkeit: das "geringste Übel" zu wählen. Die Varianten "nicht wählen" oder "ungültig wählen" schließe ich aus.

Um mich heranzutasten, welche Partei wohl meine Stimme kriegt, habe ich einfach mal aussortiert, welche Parteien gar nicht in Frage kommen.

CDU / CSU: Ich mag die Art von Angela Merkel nicht. Dieses "Um den Brei reden", "was sagen aber nichts sagen" kotzt mich an. Ich musste das lange genug ertragen und kann es einfach nicht mehr hören. Das ruiniert jeden Hauch eines Gedankens an die "Schwarzwahl" - völlig unabhängig vom Parteiprogramm.

SPD: Ich bin seit 30 Jahren Mitglied der SPD (aber nicht aktiv). Das heißt aber nicht, dass die SPD deswegen stets meine Stimme gekriegt hat oder kriegt. Martin Schulz ist mir sympathischer als Merkel aber wie er wirklich tickt weiß ich nicht. Ebenso wenig weiß ich, wie sein Werk in der EU auf sein Werk als eventueller Bundeskanzler schließen lässt. Auch muss ich leider unternehmerisch denken und da ist die SPD leider nicht die beste Wahl für mich.

AFD: Nein. Niemals. Basta.

FDP/GRÜNE: Längst sinnlos gewordene Parteien, braucht es nicht mehr, können eigentlich bei den "Sonstigen" abgelegt werden.

SONSTIGE:  Verschenkte Stimmen.

LINKE: Der Wahlomat, den ich sehr überlegt absolviert habe, hat mir mit recht knappem Abstand die LINKE empfohlen. Sie hat die knapp höchste Übereinstimmung (59 Prozent) mit meinen "Wünschen". Dennoch bin ich kein bedingungsloser Fan dieser Partei.

Das Ergebnis auf das ich hoffe....

 1. Möglichst wenig Stimmen für die AFD.

 2. Keine große Koalition von CDU/CSU/SPD mehr.

Was bleibt ist da eigentlich nur noch SPD/LINKE/GRÜNE. In dieser Ecke werde ich wohl oder übel meine Stimme unterbringen müssen. Und wie mein Wahlomat-Ergebnis zeigt, haben alle drei Parteien eine ähnlich hohe Übereinstimmung mit mir. Wählen wird also schwer.

bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „OK. Nun kann man sich natürlich streiten, ob es schlimmer ist, wenn eine Regierung durch andere Parteien zum Erliegen ...“
Optionen
Einen irgendwie gearteten positiven Effekt kann ich bei Meinungsumfragen zur Wahl nicht erkennen...

Wenn man die Befriedigung einer urmenschlichen Charaktereigenschaft – der Neugier – als positiv bewerten möchte, dann wäre das die Antwort ;-)

Verbieten finde ich ein bisschen radikal. Dafür gibt es Grundsätze wie Informations- oder auch Pressefreiheit; im Prinzip darf jeder verbreiten, was er möchte, solange es nicht elementare Spielregeln der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verletzt.

Den Wählern wird dadurch die Möglichkeit genommen, sich völlig frei einfach nur auf Grund der Wahlprogramme zu entscheiden.

Wenn sie es unbedingt wollen, können sie das trotzdem tun.

Was die 5%-Hürde angeht, wer z.B. die Tierschutzpartei wählt, der weiß eh, dass seine Stimme keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des Parlaments hat. Wer eine Partei bevorzugt, die in den Umfragen bei 4,5% verharrt, hat die Wahl zwischen zwei völlig entgegengesetzten Verhaltensweisen:

  • Man wählt etwas anderes, weil man seine Stimme nicht verschenken möchte, oder
  • Man wählt erst recht diese Partei, damit sie (vielleicht) doch noch die Hürde nimmt.

Generell halte ich von all diesen Herumtaktiereien und wahl-arithmetischen Verrenkungen überhaupt nichts. Das ist genau das, was Wähler oft Politikern vorwerfen, da sollte man nicht an der Wahlurne genau das tun, was man an anderen kritisiert. Ich finde, man sollte das wählen, was der eigenen Überzeugung möglichst nahekommt.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
Mach mir Angst! winnigorny1
Weshalb erst jetzt? hatterchen1
Wieso nicht? mawe2