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TEST: Vernee Thor - Smartphone-Mittelklasse-Preiskiller für rund 100 Euro

Michael Nickles / 39 Antworten / Flachansicht Nickles
Der Smartphone-Mittelklasse-Preiskiller kommt in einer außergewöhnlich schicken robusten Verpackung. (Foto: mn)

Wer in Deutschland ein brauchbares Smartphone für 100 Euro im lokalen "Elektronikmarkt" sucht, der spart sich diese Zeitverschwendung besser. Bis rund 200 Euro liegt eigentlich nur ausgelutschter Sondermüll rum.

Teils schämen sich die Läden nicht mal Dumme zu suchen, die sich heute noch Geräte mit (inzwischen wirklich vergreistem) Android 4.n andrehen lassen, oder die glauben, dass für wenig Geld halt nicht mehr als 4 bis 8 GByte Speicher geht.

Wie schon mehrfach erläutert: Technikfans in Asien würden sich über unsere "Ladenszene" einfach kaputtlachen. Der asiatische Markt wird von zig Herstellern erbittert umkämpft (von hierzulande meist noch total unbekannten Marken), der Preiskampf ist gnadenlos. Dennoch wagt es alle Weile ein Newcomer in diesem "irren" Markt mitmischen zu wollen. Ein aktueller davon ist "Vernee". Mitte April 2014 hat der Hersteller sein erstes Preiskiller-Modell angekündigt: das Vernee Thor für "lächerliche" rund 110 Euro (beziehungsweise aktuell sogar nur rund 106 Euro).

Wer die fantastischen Daten dieser verlinkten News liest, wird glauben, dass es sich beim "Thor" um eine Verarschung, irgendeinen Fake handeln muss.

Ist es aber nicht. Gestern ist das Testgerät aus China eingetroffen, das von Gearbest.com bereitgestellt wurde. Hier sind die ersten Eindrücke, aber erst zwei Warnungen, die grundsätzlich für alle China-Smartphones gelten:

WARNUNG 1: Es gibt bereits seit einiger Zeit angebliche "Testberichte" über das Thor Vernee. Einige (widerliche) deutsche "Blogger" haben sich darauf spezialisiert, Berichte alleine aus den technischen Daten und dem Präsentationsbildmaterial der Hersteller zu generieren! Diese Berichte entstehen also ohne, dass der Verfasser das Gerät jemals real in den Händen hatte oder ausprobieren konnte. Bei "sehr frühen" Testberichten ist also immer aufzupassen. Ein warnender Hinweis ist es auch, wenn ein Bericht eigentlich nur aus "Herstellerbildmaterial" besteht.

WARNUNG 2: Auch diese Warnung gilt für alle "China-Smartphones". Der enorme Preisdruck zwingt die Hersteller dazu ihre neuen Geräte mit absurdem Zeitdruck rauszulassen. Auf gut Deutsch: "Bananenware" ist hier der Normalfall! Zu frühe Testberichte enthalten also meist zwangsläufig teils falsche Beurteilungen, es werden Macken kritisiert, die kurz darauf schon längst behoben sind. In der Regel bessern die Hersteller nach Marktauftritt eines Geräts sehr schnell nach, es werden Updates geliefert.

Technische Daten: Die ausführlichen technischen Daten und Produktdetails gibt es hier auf der Webpräsenz des Thor. Wie bei fast allen Präsentationen chinesischer Hersteller, liest sich das alles wie ein Traum - perfekter scheint es nicht zu gehen.

Also gleich ab in die Realität...

 

Lieferumfang: Smartphone, EU-Netzteil und USB-Kabel. Außerdem gibt es eine englischsprachige Miniaturanleitung und einen "Taxigutschein" von Uber. (Foto: mn)

Geliefert wird das, was es braucht, der beigepackte "Gutschein" für den umstrittenen Taxi-Business-Killer "Uber" macht in Deutschland kaum Sinn, da der hier aktuell eingestellt ist.

Das recht große (aber robuste!) weiße Steckernetzteil verspricht 5 Volt / 2A und die kommen laut Messgerät auch raus.

TIPP: Screenshots werden beim Thor durch gleichzeitiges Drücken der Hardware-Tasten "Lautstärke runter"+"Ein-/Austaste" ausgelöst - beide Taste gleichzeitig Drücken und kurz niederhalten bis der Screenshot per Animation und Ton bestätigt ist.

Sämtliche Kanten sind angenehm abgerundet. Hier klebt oben noch die Verpackungs-Schutzfolie drauf. (Foto: mn)

Gehäuse: Der erste Berührungskontakt mit dem Thor war überraschend erfreulich: das "5 Zoll Display"-Gerät fühlt sich verblüffend hochwertig an und liegt (in der getesteten schwarzen Ausführung) sehr gut rutschfest in der Hand.

Auf modernen Schnickschnack wie (ein rutschiges) Metallgehäuse wird hier gepfiffen, das Gehäuse besteht aus einem "gummierten" schwarzen Kunststoff.

Das Vernee Thor ist das erste Android-Gerät seit langem, bei dem ich keine Angst habe, dass es leicht aus der Hand rutscht und bei dem ich grundsätzlich keine großen Bedenken habe es einfach so wie es ist in die Hosentasche zu stecken, auf Schutzhülle/Cover zu verzichten.

Bei der Kratzfestigkeit des Displays sagt man chinesischen Smartphone-Herstellern nach, dass sie da gerne schummeln - eine Angabe wie "Gorilla Glas NNN" braucht nicht unbedingt zu stimmen. Vernee wirbt beim Thor mit "Corning Gorilla Glass 3", wie man das zuverlässig testet weiß ich nicht und mit irgendeinem "Messer" rangehen mag ich nicht. Auf jeden Fall wird es nicht schaden, eine Display-Schutzfolie draufzumachen.

An der "Außenrum"-Qualität gibt es praktisch nichts zu bemängeln, sondern eher zu loben: sämtliche Kanten, auch die des Displays (man spricht hier von 2.5D Display) sind abgerundet, es gibt keinerlei wirklich spürbaren Übergänge. Die drei Hardware-Tasten am Rand funktionieren angenehm, das Thor ist robust, es knirscht nichts.

Start: Das Thor startet wie die meisten China-Androiden in Englisch, eine Umstellung auf Deutsch ist möglich. Sofort nach der Inbetriebnahme wurde eine WIFI-Verbindung eingerichtet und nach erfolgreich nach Updates gesucht. Nach wenigen Minuten war das Gerät auf aktuellstem Software-Stand - was bei einem derart neuen Gerät auch dringend ratsam ist, da China-Smartphone-Hersteller rasch nachbessern. Kurzum: wer Probleme mit Englisch hat, wird mit dem Thor (wie bei allen "China-Imports") Probleme haben, andernfalls sind die Aktualisierung und das Aktivieren von Deutsch ein Gimmick.

Noch zum Akku: Das Thor wurde vom Hersteller anfangs mit einer "Akku-Schnellladefunktion" beworben, inzwischen wurde das auf der Webpräsenz berichtigt. Vernee erklärt offiziell im Forum, dass die Schnellladefunktion leider entfallen ist. Es gab Problem mit der Qualität des von einem Zulieferer versprochenen Schnellladengeräts und deshalb wurde ein "normales" Netzteil eines anderen Herstellers beigepackt. Folglich dauert es aktuell nahezu 3 Stunden bis der 2.800 mAh Akku geladen ist. Vernee erklärt, dass die Ladezeit eines Akkus sowohl von Hardware als auch Software abhängt. Man ist zuversichtlich, die Ladezeit des Akkus demnächst mit einem Update auf rund 2 Stunden reduzieren zu können.

Betriebssystem: Das Thor kommt im Lieferzustand mit dem quasi aktuellen offiziellen Android 6.0 - für ein Gerät dieser Preisklasse ist das (insbesondere für deutsche Verhältnisse) schlichtweg ein Hammer. Auch klasse: Vernee hat den Kernel-Code für das Thor kürzlich freigegeben. Der Entwicklung von MODs und Custom ROMs steht also nichts im Wege, es gibt bereits Anläufe das beliebte Cyanogenmod ROM für das Thor klarzumachen. Dank dieser Strategie hat das Gerät also hohes Potential sich eine große Fangemeinde zu erobern.

Gewiss werden sich im Verlauf des Tests hier noch Schwächen beim Thor finden. Im Hinblick auf die Hardware-Ausstattung und das Potential des Geräts, hat es die Auszeichnung "Mittelklasse-Preiskiller" (für Deutsche Marktverhältnisse) jetzt bereits verdient - mehr lässt sich für rund 100 Euro aktuell einfach nicht rausholen.

Fortsetzung folgt, Diskussion willkommen...

Das Testgerät: Vernee Thor - hier aktuellen Preis abchecken.

HINWEIS: Dies ist ein exklusiver Nickles.de LIVE-Beitrag! Du bist live dabei während der Beitrag entsteht, kannst jederzeit den aktuellen Stand mitdiskutieren und Einfluss auf den weiteren Verlauf des Betrags nehmen.

Inhaltsverzeichnis des Beitrags:

1. TEST: Vernee Thor - Smartphone-Mittelklasse-Preiskiller für rund 100 Euro

2. 100 Euro Preiskiller Thor - Spezialitäten, Erweiterbarkeit, Schwächen

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giana0212 Bergi2002 „Servus giana, kill mal am besten das 4. Bild - da sind Standortendaten von dir abrufbar.... ich sehe auf alle Fälle, dass ...“
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Macht nix, es gibt keinen Fliegerhorst Hodenhagen. Und daß ich hier 50km nördlich von Hannover sitze, kann ruhig jeder wissen, habe ich schon öfter gepostet.

Ein Irrtum dieser Zeit ist es, Glück mit Besitz zu verwechseln.
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