Demokratie ist ein langer Prozess und setzt u.a. einen panoramischen Blickwinkel sowie hohe Urteilsreife bei jedem Einzelnen voraus. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich mit der Materie intensiv auseinanderzusetzen, über die er/sie dann gerne abstimmen möchte.
Von dieser Reife sind (nicht nur) die Briten meilenweit entfernt - die Wahl dort dient vor allem dem Machterhalt bzw. dem Machtgewinn der jeweiligen Kombattanten. Dem Volk kommt da eher nur Stimmvieh-Bedeutung zu - dementsprechend wird es mit markigen Sprüchen vollgestopft (Freiheitsgeblubber der UKIP einerseits - Angst vor unangenehmen Veränderungen andererseits), um an seine Stimme heranzukommen.
Eigenständiges Urteilen dürfte man unter solchen Vorzeichen im Volk nur begrenzt vorfinden - dafür hängt es viel zu atemlos an den Lippen ihrer Protagonisten. Doch es wäre vollkommen falsch, die Schuld nur bei den politischen Protagonisten zu suchen.
Solange es daran erheblich mangelt (und das wird es noch sehr lange), wird es nur eine parlamentarische Demokratie geben mit gelegentlichen Zusatzwahlen.
Demokratie im wahrsten Sinne des Wortes hat es noch nie gegeben - wir haben auch nicht das Volk dafür.
Gruß
Shrek3