Zum Zwecke der Übersichtlichkeit in einem neuen Thread.
Mir ließ das bereits hier
http://www.nickles.de/forum/festplatten-pruefen-optimieren-probleme-loesen/2015/hdd-regenerator-539110274.html
besprochene Problem keine Ruhe. Zum einen ist mir die fast einhellige Meinung "Scharlatanerie" zum Programm ziemlich einleuchtend, da ich mir die Wirkungsweise eben auch nicht vorstellen konnte.
Aber zum Anderen - ich bin nicht "gläubig", ich will wissen.
Also testete ich im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und da zeigen mir die bisherigen realen Testergebnisse etwas anderes.
Erinnerung:
Ich hatte eine Festplatte, deren System laufend abstürzte. Sowohl nach einer normalen Formatierung, wie auch nach einer LowLevel- Formatierung endete jeder Versuch, ein neues Betriebssystem aufzuspielen, mit einer Fehleranzeige. Auch nach der LL- Formatierung zeigte HDTune - Errorscan noch eine Menge "Damaged"- Sektoren an:
Nun habe ich dieses umstrittene Programm eingesetzt - es fand 10 defekte Sektoren auf dieser Festplatte und "reparierte" diese. HDTune zeigte anschließen durchgehend Grün.
Daraufhin konnte ich anstandslos Win 10 installieren, ebenso eine Reihe von Programmen, wie Office 2003 usw.
Und den DVB- Viewer für die TV- Karte.
Ich habe nun 2 Tage lang mehrfach die Festplatte bis an den Rand vollschreiben lassen und wieder gelöscht.
Dazu habe ich 24 Stunden am Tag TV aufgenommen und gleichzeitig TimeShift aktiviert.
Die Aufnahmen sind präzise abspielbar und die Kontrolle mit HDTune - Errorscan (intensiv) zeigt nur Grün.
Alles vollkommen fehlerfrei! Auf einer Festplatte, auf der ich vorher nichts installieren konnte.
Und ich werde das Ganze noch mindestens eine Woche lang ohne Pause weiterführen.
Eine physikalische Begründung der angeblichen "Reparatur" konnte ich mir nicht vorstellen.
Dann aber habe ich die folgende Beschreibung gelesen.
Die hier
http://hdd-regenerator.softonic.de/
gelieferte Beschreibung
"60 Prozent aller verloren gegangenen Daten auf Festplatten sind auf falsche Magnetisierung zurückzuführen"
Und
"Bei einem so genannten Festplatten-Headcrash oder anderen physikalischen Festplattendefekten ist aber selbst HDD Regenerator machtlos"
- erscheint mir nun physikalisch erklärbar.
Da werden also keine Sektoren irgendwie repariert, sondern "nur" eine mißglückte Magnetisierung korrekt wieder hergestellt.
Und das nun widerspricht keinem Naturgesetz, sondern ist physikalisch durchaus zu erklären.
Wurde durch irgend einen Einfluß die Magnetisierung eines Bits irgendwann mal fehlerhaft durchgeführt, blieb die Magnetisierung irgendwo im Mittelfeld der Hysteresisschleife außerhalb der vorgegebenen Toleranz hängen.
Da die Schreibimpulse immer konstant sind in Dauer und Intensität, wird die Magnetisierung über die Endpunkte der Hysteresisschleife hinaus um den gleichen Betrag nur in die andere Richtung verschoben - und demzufolge ebenfalls wieder außerhalb der Toleranz.
Und damit kann eben auch LowLevel und HDTune nichts anfangen. Letzteres zeigt diese Sektoren eben weiterhin als "fehlerhaft" an. Dieser inkorrekte Magnetisierungszustand ist nicht vorgesehen!
Folgerung meinerseits:
Dieses Tool repariert also nicht irgendwelche Sektoren, sondern stellt nur die korrekte Magnetisierung wieder her.
Das ist vorstellbar und widerspricht in keiner Weise irgendwelchen physikalischen Gesetzen.
Nach eine Woche Dauerbetrieb -die Festplatte wird also seit dem 27.02. morgens permanent 24 Stunden am Tag eine Woche lang beschrieben- werde ich hier die Ergebnisse (ungeschönt natürlich, warum auch) veröffentlichen.
Vielleicht interessiert es diesen oder jenen.
Achso, um einer möglichen Behauptung in Richtung "Werbung" vorzubeugen - ich würde das Tool für diesen Wahnsinnspreis niemals kaufen!
Jürgen
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.508 Themen, 108.855 Beiträge
So oder so müssen die fehlerhaften Sektoren eine Ursache haben
Neben schwächelnder Magnetschicht an bestimmten Stellen können (vorläufig) defekte Sektoren auch durch stark schwankende Versorgungsspannung (Wackelkontakt am Stromkabel etc.) entstehen. Trat dieses Problem nicht wieder auf und der "scheinbar schwächelnde" Sektor ließ sich wieder problemlos lesen/schreiben, wird er wieder als ok vermerkt (Current Pending Sectors sinkt dann um 1 oder mehr). Das macht die HDD automatisch - oder man stößt es von Hand an.
Eine HDD testet selbständig im Hintergrund, ob die Magnetoberfläche ok ist (zumindest, wenn ein Sektor gelesen wird). Zu den Nutzdaten, die man in den Sektor schreibt, kommt noch ein Teil Fehlerkorrektur dazu. Wenn beim Lesen die Fehlerkorrekturdaten nicht zu den Nutzdaten im Sektor passen, versucht die HDD noch ein paar Mal zu lesen und vermerkt ihn dann als schwächelnd oder defekt. Nun sollte der Sektor gegen automatisch gegen einen Reserversektor ausgetauscht werden und im sichtbaren Datenbereich gäbe es damit keinen defekten Sektor mehr (nur Reallocated Sector Count geht 1 oder mehr hoch).
Leider funktioniert das oft nicht schnell und gut genug.
Wird mit diversen Tools versucht, einen defekten Sektor zu "heilen" (HDD-Regenerator) und dieser NICHT ausgetauscht, dann wird er irgendwann wieder defekt gehen - wenn es dort wirklich an der Magnetschicht liegt.
Bei einer HDD hat die "Reparatur" (mit Herstellertool glaube ich) so nicht viel gebracht: in den SMART-Werten keine defekten Sektoren mehr. Später zickte der schwache Bereich in der Magnetschicht wieder => Klackern, defekte Sektoren. Nach ein paar Schreibzugriffen wurden einige Sektoren automatich ausgetauscht und die HDD läuft (fast) problemlos schon seit über drei Jahren am Sat-Receiver (Dauer-Timeshift, mehrere Stunden pro Tag).
So gesehen halte ich es fast für sinnvoller, wenn (wirklich) schwache Sektoren lieber gleich ausgetauscht werden. Würde das "HDD-Regenerator" auch machen?