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Fiese Abzocke bei Opel

Systemcrasher / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Eigentlich schockierend, daß ich sowas schreiben muß.

Schließlich war mein Vater mal Werksangehöriger bei Opel, weshalb in meiner Familie seit über 35 Jahren nur Opel gefahren wird.

Aber wenn ein Neuwagen, ein astra Kombi (der genau heute gerade mal 4 Jahre alt wird), schon kaum, daß die Garantie abgelaufen ist, erste Ausfälle in der Elektrik ausweist und sich Opel dann vor jeder Verantwortung drückt, dann ist das heftig.

Zur Sache:

Noch während der Garantiezeit, im Herbst 2013 beanstandete ich 2 Dinge:

1. Sporadischer Ausfall dwer Sitzheizung

2. "Normale" Heizung wird nicht richtig warm, auch nicht nach 100 km. Erst wenn das Fahrzeug nach einigen km für ein paar Minuten abgestellt wird, funktioniert die Heizung und versrömt heiße Luft, wenn sie voll aufgedreht ist.

Zu 1. sagte damals die Opel-Vertragswerkstatt, sie hätten nix gefunden (klar, der Fehler tritt ja sporadisch auf), und auch auf die 2. Beanstandung gfing er nicht ein.

Frühjahr 2014, kurz nach Ablauf der Garantie (2-3 Monate danach): Sitzheizung fiel endgültig aus, Schalter defekt, Kostenpunkt rund 300,--€.

Spätherbst 2014: Sporadischer Ausfall der Sitzheizung, Fehler tritt mit der Zeit immer häufiger auf.

Januar 2015: Anruf bei der "Kundenhotline", bekomme "Bearbeitungsnummer" und Ansprechpartner, und soll mich an meine Opel-Vertragswerkstatt wenden. Dort sollte eine sogenannte "Systemdiagnose" gemacht werden. Termin letzten Montag.

Lt. Mitarbeiter der Werkstatt muß ich die "Systemdiagnose" selber bezahlen (Kosten rund 130,--€), und bzgl. der Reperatur in Vorkasse treten. Dann kann von Opel evtl. aus "Kulanzgründen" die Reperatur - oder ein Teil der Reperaturkosten rückerstattet werden.

EVENTUELL!!!!!

Logisch, daß ich "dankend" auf dieses "Angebot" verzichtet habe und mich erneut mit der "Hotline" von Opel (sie sitzt in Frankfurt a.M.) in Verbindung setzte.

Tja, selbe Antwort.

Nur wenn ich eine Systemdiagnose machen lasse (die ich selbst bezahlen muß), kann Opel "feststellen", wo die Ursache für das Problem liegt und gegebenenfalls auf Kulanz zumindest einen Teil der Kosten rückerstatten.

Mit anderen Worten: Weil Opel an irgendeiner Stelle gepfuscht hat, muß der Kunde jetzt die Folgekosten dafür zahlen und bekommt wahrscheinlich auch dann nicht dien Reperatur erstattet, denn dann war es garantiert irgendwas anderes.

Letztes Frühjahr bei mir der Schalter ausgetauscht (lt. Rechnung), weil defekt.

Ein Schalter!

Bei einem Neuwagen!

Ein elektronisches Bauteil!

Diesmal könnte es die Heizmatte sein, oder auch irgendwas anderes, was die Sitzheizung aus irgend einem Grund beeinflußt. Wurde mir jedenfalls von Kunden"hotline" und Werkstattmitarbeiter gesagt.

Meine persönliche Meinung dazu:

Ein ganz normaler Schalter hält heutzutage mindestens einige hunderttausend Schaltvorgänge aus, erst recht, wenn es ein elektronischer ist.

Eine Heizmatte besteht im Wesentlichen aus einem Heizdraht. Was bitteschön soll daran kaputt gehen? Und zwar nach so kurzer Zeit?

Eine "Systemdiagnose" bedeutet folgendes: Ein Werkstattmitarbeiter steckt einen Stecker in die dafür vorgesehene Buchse (beim Opel direkt hinter dem Schaltknüppel) und list mittels Computer die Fehlerlog aus. Anhand des Fehlercodes kann man dann auf die Ursache schließen, sofern zum Problem ein Eintrag in der log vorhanden ist. Und wenn man mit der Systemdiagnose nichts findet, zahlt man trotzdem die 130,--€.

Das selbe (Systemdiagnose) machen wir hier bei unseren Computern, wenn es irgendwo klemmt. Bei Linux geht das mit dem Befehl "greb", bei Windows gibt es dafür entsprechende Befehle. Im Vergleich zu der Werkstattsystemdioagnose ist das wesentlich komplizierter, und dennoch sind die meisten von uns dazu in der Lage.

Gesamtarbeitszeit einer solchen "Systemdiagnose": maximal 2 Minuten!

Bei meinem alten Auto, damals ein Vectra, hatte ich nebendran gestanden und zugeschaut, als eine Systemdiagnose gemacht wurde. Damals kostete es nichts. Es ging damals um eine verrückt spielende Alarmanlage. Das Fahrzeug war zu dem Zeitpunkt allerdings schon 10 Jahre alt.

130,--€ für 2 Minuten Arbeit. Für eine Arbeit, die ohnehin jedesmal durchgeführt werden müßte, wenn man ein Problem mit der Elektrik (und mittlerweile auch mit der Mechanik) hat.

Das ist reine Abzocke!

Ach ja: In den "Garantiebestimmungen" ist die Systemdiagnose eindeutig von der Garantie und von Kulanzleistungen ausgeschlossen.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Mein nächstes Auto ist garantiert kein Opel mehr.

Und die freien Werkstätten leisten auch gute Wartungsarbeit.

Hervorragende Kundenbindung haben die da bei Opel.

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Egal welche Marke, es gibt mit allen Probleme. Das liegt wohl in der Natur der Technik.

ABER wenn dann mal was dran ist, sollte ein Fachwerkstatt dem Kunden auch vernüftig helfen. Bei den modernen Fahrzeugen ist leider ausser Bremsen (auch nur mit Abstrichen) und Ölwechsel  (auch mit Abstrichen) kaum noch was selbst zu erledigen.

Mein Autolebnslauf begann 1980 mit einem alten Simca 1100, an dem ich alles selbst machen konnte (musste da kein Geld). Da gabs so viele Störungen dass ich im Prinzip jeden Samstag was zu Basteln hatte. Der folgende VW Scirocco blieb mit defekter Elektrik mitten in der Eifel stehen. Nach einer Stunde ohne was zu tun lief die Kiste wieder. ???? Dann kam der Capri. In drei Jahren wechselte ich 4 mal die Kupplung und ein mal den Motor. Wie oft der Anlasser getauscht wurde weiß ich schon nicht mehr. Und dann: OPEL Manta Magic 1,9L mit 75PS. Gekauft mit Seitenschaden und 38000km 3 Jahre alt. Für 3500Mark + Capri. "Verkauft" 15Jahre später (immer noch mit Seitenschaden) mit 290.000km.! Ausser Verschleißmaterial wurde 2 mal die Kupplung gewechselt und sonst nix!

Danach gabs einen Renault R5, VW Jetta, VW Santana, Ford Orion, 2 Opel Vectra, Honda Prelude, 3 Hyundai Sonata (ab hier was Selbstreparatur fast nicht mehr möglich).  Citroen C5, C3, Opel Astra, Insignia und aktuell einen Renault Laguna Coupé. Die beiden letzten Opel waren Firmenwagen. Der Astra lief in 3 Jahren 160tkm. Der hatte oft kleine Elektronikprobleme, die nach einem Neustart immer wieder i.O. waren. Am vorletztenTag der Garanzeit explodierte ein kleines Bauteil im Kühlkreislauf. Beim Insignia gabs von Anfang an Probleme mit der Lenkung. Erst nach dem Tausch des Lenkgetriebes war Ruhe. Und hier möchte ich ganz klar die Werkstatt loben. Nur durch die Beharrlichkeit des Werkstattleiters lenkte Opel ein und die Ganze Sache wurde in Ordnung gebracht.

Meine alten Autos liefen nur, weil ich ständig irgend etwas an ihnen rumbastelte. Am wenigsten Probleme hatte ich mit dem Ford Orion. Den fuhr ich auch 3 Jahre mit mehr als 250.000km (fast nur Autobahn). Der sah nicht ein mal eine Werkstatt von innen. Ab den Hyundai gabs dann Inspektionen. Aber auch die liefen unauffällig.

Abschließend kann ich sagen, es gab mit allen Wagen ein paar Probleme. Richtig ärgerlich und teuer war der C5, weil ein Steuergerät defekt war und das Display, ohne das die gesamte Elekrtonik nicht funktionierte. Schaden fast 2000€.

Also ich halte nichts davon, pauschal eine Marke als schlecht zu bezeichnen. Sicherlich hängt auch viel davon ab, wie ich ein Fahrzeug nutze und pflege.

Gruß

Ralf

P.S. Es hört nicht auf zu schneien....

 

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