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News: Zuverlässige Privatsphäre unerwünscht

Britischer Premierminister bekämpft sichere Verschlüsselung

Michael Nickles / 42 Antworten / Flachansicht Nickles
Bild. David Cameron. (Foto: www.gov.uk, Open Government Licence v3.0)

Der britische Premierminister David Cameron nutzt die Ereignisse in Frankreich zur Ankündigung eines geplanten Verbots von Kommunikationsverschlüsselung im Internet.

Laut Bericht des Independent will er im Fall eines Wahlsiegs, "Ende-zu-Ende"-Verschüsselung in Großbritannien verbieten.

Bei dieser Verschlüsselungsmethode können nur die Kommunikationspartner Informationen lesen, selbst der Anbieter eines Kommunikationsdiensts hat keine Möglichkeit zum Entschlüsseln und Mitlesen.

Durch das umfassende Verschlüsselungsverbot erhofft sich Cameron, dass unter anderem Terrorristen nicht mehr abhörsicher kommunizieren können. Im Fall "extremer Situationen" will Cameron Zugriff auf jegliche Kommunikation haben.

Gibt es bei Kommunikationssystemen keine entsprechende Hintertür, wird ihr Verbot angedacht. Damit könnten verschlüsselnde Messenger wie Whatsapp in Großbritannien künftig unzulässig werden.  

Michael Nickles meint:

Den Einen oder Anderen dürfte verblüffen, dass der Whatsapp-Messenger von Facebook wegen Verschlüsselung als einer der Verbotskandidaten genannt wird. Whatsapp wurde unter einst exakt deshalb kritisiert, weil unter anderem keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung möglich war. Seit Ende November 2014 gibt es bei Whatsapp aber so eine Verschlüsselung - soviel als Randnotiz.

Zur Sache selbst: Natürlich ist es selbsterklärend, dass Ereignisse wie in Frankreich ausgenutzt werden um staatliche Überwachungsgelüste als unvermeidlich zu verkaufen. Camerons Plan ist Irrsinn. Terrorismus ist Mist, rechtfertigt aber niemals eine Totalüberwachung. Bleibt nur zu hoffen, dass Cameron sich mit der Idee den Wahlsieg im Mai 2015 versaut.

Cool ist auf jeden Fall, dass wieder mal jemand ausdrücklich Werbung für Ende-zu-Ende Verschlüsselung macht. Erst kürzlich wurde anhand von Snowden-Enthüllungen untermauert, dass die Geheimdienste mit Verschlüsselung durchaus enorme Probleme haben, auch mit solcher, die von sicheren Messenger-Systemen genutzt werden.

Wer sich darüber noch keine Gedanken gemacht hat, der sollte es tun. Tipps dazu in dieser News hier: Snowden: NSA-Schnüffler hassen Truecrypt, Tor, OTR und PGP

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Als da wären? Ventox
s.o. Systemcrasher
fakiauso hanbi „Die Vorratsdatenspeicherung und das nicht verschlüsseln von ...“
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Die Vorratsdatenspeicherung und das nicht verschlüsseln von Daten wäre kein Problem.


Das sehe ich aber schon so, denn im Zweifel geht meine Kommunikation niemanden ausser dem Empfänger etwas an und wer u.U. so alles mitliest, selbst wenn man nur mit einer Behörde schreibt, ist im letzten Sonderheft der c´t zu lesen.

Außerdem setzt eine Vorratsdatenspeicherung und ein Verbot der Verschlüsselung ein max.Vertrauen in diese Bundesregierung und den Rechtsstaat voraus,


Houston - wir haben ein Problem;-)

Selbst wenn das Vertrauen in den oder besser einen Staat möglich wäre, der ist auch nur so gut, wie der Schlechteste, der mitliest. Alleine der Ansatz ist doch schon Aussage genug, Krypto von Haus aus einfach mal verbieten zu wollen. Da geht es nur um Ausschnüffeln und nicht um Schutz vor möglichen Verbrechen, mal abgesehen davon, dass so etwas noch nie funktioniert hat. Da soll auch weiterhin das Unschuldsprinzip gelten statt mutgemasstem Vorveruteilen. Statt solcher hirnlosen Ideen sollten leiber die Geheimdienste abgeschafft werden. Die haben schon genug Stunk auf der Welt produziert und wirklich genutzt hat es bisher auch noch niemandem, so nebenbei ist auch noch etwas gespart dabei, wenn diese Staaaten im Staate verschwänden.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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