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Online-Banking - warum dauern Überweisungen 24 Stunden?

Michael Nickles / 59 Antworten / Flachansicht Nickles
Nein, über dieses Scheißteil links im Bild mag ich mich heute nicht aufregen!

Es gibt Dinge, die als so normal empfunden werden, dass man aus dem Rahmen fällt, wenn man sich drüber aufregt. Ich reg mich aber auf - immer wieder!

Neulich montagnachmittags  habe ich von meinem Konto bei der Deutschen Bank online einen Betrag auf mein Konto bei der Sparkasse überwiesen.

Der Überweisungsauftrag war per Mausklick erledigt, das Geld war sofort weg. Am Dienstagvormittag war es bei der Sparkasse noch nicht eingetroffen. Ja, ich weiß, das ist halt so.

Dennoch hab ich grad mal bei der Deutschen Bank angerufen und gefragt, wo mein Geld ist. Die Warteschlange bei der Telefon-Hotline war angenehm kurz und es war ein freundlicher Herr dran. Ich erklärte ihm, dass mein Geld verschwunden ist.

Er erklärte mir, dass das normal sei, weil noch kein "Banktag" rum ist. Und ein Banktag beträgt halt 24 Stunden - an normalen Tagen zumindest. Wochenende und Feiertage zählen nicht als "Banktage", da werden keine Überweisungen durchgeführt. Auch die Bank-Rechenanlagen haben wohl ein Recht auf Freizeit.

Ich sagte dem Mann, dass ich das alles Scheiße finde und ich mich wundere, dass das "Internet" bei Überweisungen so langsam ist. Er erklärte mir, dass ich Online-Banküberweisungen nicht mit so einer "schnellen Sache" wie E-Mail verwechseln darf - das dauere halt länger.

Ich schlug dem Mann vor, dass man vielleicht eine Spendenkampagne für die Banken starten könnte, damit die sich eine schnellere Internetleitung leisten können. Der Mann meinte, das sei nicht nötig, weil es nicht an der Leitung liegt. Warum dauert es also so lange?

Die Erklärung: weil Online-Überweisungen auf deren Korrektheit überprüft werden. Ich fragte, ob die Überweisungen manuell von Menschen überprüft werden. Der Kundenbetreuer meinte "ja", in manchen Fällen, wenn es sich beispielsweise um Beträge über 50.000 Euro handelt oder so (solche Beträge kann ich online gar nicht überweisen).

Ich sagte ihm dann abermals, dass ich das temporäre Verschwinden meines Geldes scheiße finde. Und er räumte dann ein, dass er es auch scheiße findet. Aber das ist halt so. Da kann man nichts machen.

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OK. gelöscht_305164
Mindestens...! - CU Olaf Olaf19
Olaf19 violetta7388 „Hallo Michael, hallo Forum, ein wichtiges Thema und auch ein ...“
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Habe übrigens meinen alten C64 wieder vorgekramt. Dieser reicht für den laufenden Buchungsverkehr und die Kommunikation mit Sparkassen und Banken vollkommen aus.

Kommst du denn mit dem C64 ins Internet...? Wenn ja, mit welchem Browser? Eine spezielle Banking-Software dürfte es für den C64 damals noch nicht gegeben haben, bzw. wenn, dann nur für BTX (nehme ich einmal an?), und das ist ja längst abgeschaltet?

Warum sollte ich mich mit meinem Rechner beeilen, wenn die Geldinstitute mit ihrem millionenteuren Rechenzentren eine so mickrige Vorgabe, wie Realtime, nicht hinbekommen (wollen).

Ganz so mickrig ist die Vorgabe nicht. "Realtime" würde ja bedeuten, dass jede einzelne Buchung sofort ausgeführt wird. Das gäbe einen gigantischen Verwaltungsaufwand. Stattdessen werden die Buchungen von den Banken konsolidiert, d.h. wenn der gegenseitige Cashflow zwischen Bank A und Bank B an Tag X so aussieht, dass Kunden von A 1 Mio. EUR nach B überweisen und umgekehrt 1,003 Mio. EUR, dann überweist Bank B einmalig 3.000 EUR an Bank A.

Technisch wären Realtime-Überweisungen sicher einfach zu realisieren, aber in der Praxis würde es auf höhere Kosten hinauslaufen, wenn jede Buchung "mühsam" einzeln abgegrast wird.

In einem Punkt hast du aber definitiv recht - dass eine Überweisung mehr als einen Arbeitstag dauert, ist durch nichts zu erklären und zu entschuldigen. Das muss definitiv nicht sein.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Autsch . LohrerMopper