Seit geraumer Zeit verdient Microsoft an Android-Geräten ordentlich mit. Hersteller müssen an Microsoft "Schutzgelder" um keine Schadensersatzforderungen wegen Patentverletzungen zu riskieren.
Seit September 2011 zählt auch Samsung zu Microsofts Android-Goldeseln, die Analysten zufolge jährlich bis zu 2 Milliarden Dollar einbringen.
Samsung hat seine "Patentzahlungen" an Microsoft 2013 eingestellt und wurde deshalb jetzt von Microsoft verklagt. Gerätselt wird aktuell, was Samsung zur Einstellung der Zahlung bewegt hat.
Vermutet wird, dass Microsoft Übernahme der Handy-Sparte von Nokia eine Rolle gespielt hat. Samsung hat zur Sache bislang keinen Kommentar abgegeben.
Das wird ein heftiger Streit. Samsung dürfe im Hinblick auf seine Android-Marktpräsenz gewiss eine der lukrativsten Melkkühe von Microsoft sein. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand seine Patente verteidigt, Geld dafür verlangt, wenn andere sie nutzen.
Im Fall Microsoft ist die Sache aber etwas anders gelagert, weil Microsoft die Patente bekanntlich nicht mal nennt. Unter anderem die Linux-Gemeinschaft leidet seit geraumer Zeit darunter, dass Microsoft behauptet, Linux würde Microsoft-Patente verletzen.
Aber da Microsoft diese Patente nicht nennt, kann nicht "umprogrammiert" werden um sie zu verhindern. Dienlich für Samsungs Verteidigungsstrategie gegen Microsoft könnte auch sein, dass im Juni eine geheime Liste enthüllt wurde, die Microsofts angebliche "Android-Patente" darlegt.
Im Fall von Android entsteht durch Microsofts Lizenzforderungen auch eine wettbewerbsrechtlich bedenkliche Situation. Seit Microsoft Windows-Lizenzen für diverse mobile Geräteklassen verschenkt, sind bis zu geschätzt 10 Dollar "Schutzgebühr" für Android-Geräte inbesondere im Lowcost-Bereich ein schwerer Brocken. Entsprechen kommt gerade eine Schwemme billiger mobiler Geräte mit Windows.