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FIFA WM 2014 - problematische Livestreams von ARD und ZDF

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles
Internationale Fußballstimmung in Wohnsiedlung in München. (Foto: mn)

Für "Internet-taugliche" Geräte kassieren die öffentlich rechtlichen Sender ARD und ZDF seit ca 2006 Gebühren. Die Interent-Livestreams vom ARD und ZDF wurden schließlich 2013 gestartet.

Fußballfans wird das freuen: zum Gucken sämtlicher Spiele der FIFA 2014 Fußballweltmeisterschaft per Internet, braucht es keine speziellen illegalen Verrenkungen über irgendwelche Streaming-Portale.

Die öffentlich rechtlichen Sender ARD und ZDF strahlen alle Spiele auch im Rahmen ihrer Livestreams im Internet aus. Das klingt nach einem sehr guten Tipp, ist aber mit diversen Problemchen behaftet. Aber erst mal zur Technik generell:

Die Livestreams von ARD und ZDF funktionieren gleichermaßen mit einem stationären  Rechner oder mit mobilen Geräten. Hier die Links zu den Livestreams:

ARD Livestream (normale Version): http://live.daserste.de/de/index.html#programm

ARD Livestream (mobile Version Android / Apple): http://m.daserste.de

ZDF Livestream (normale Version): www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/livevideo/1822600/Das-ZDF-im-Livestream

Beim ZDF findet sich kein Hinweis auf einen mobilen Livestream. Im Fall von Android kann allerdings die ZDF-Mediathek-App installiert werden, die den Aufruf des Livestreams, auch über einen externen Mediaplayer wie VLC gestattet.

Alternativ kann man bei Android natürlich auch einfach die obigen Links direkt im Browser aufrufen - je nach Browser und Android-Version klappt das oder nicht. Gegebenenfalls kriegt man vielleicht auch einen Link und den Hinweis, dass sich der Stream mit einem externen Streaming-tauglichen Android-Mediaplayer abrufen lässt.

Es gibt für Android diverse Player die Streams empfangen können. Meine Empfehlung für Fußballfans die vielleicht gleichzeitig gucken und auch chatten, telefonieren wollen: Android - Multitasking, nebenbei Video gucken.

So weit, so gut. Das Problem Nummer 1 - gerade bei Fussball-Live-Übertragungen - ist der Faktor "live". Bereits bei den Übertragungswegen DVB-T / DVB-C und DVB-S sind die Ausstrahlungen der TV-Sender nicht synchron, werden teils um mehrere Sekunden versetzt ausgestrahlt.

Während die Fussballer auf dem Bildschirm in der einen Wohnung grad noch rumrennen, brüllen die in der Wohnung nebenan vielleicht schon "Tor". Bei Internet-Livestreams wird der zeitliche Unterschied noch viel krasser. Die ARD räumt in ihren FAQ zum Internet-Livestream beispielsweise ein, dass es im Internet bis zu 60 Sekunden Verzögerung gegenüber den Ausstrahlungen via TV-Sendewege gibt:

"Der Livestream im Netz muss technisch erst noch in Webformate encodiert werden. Dies verursacht Verzögerungen bis zu 60 Sekunden. Es handelt sich dabei nicht um einen Fehler, sondern lässt sich nicht vermeiden." (ARD)

Diese Erklärung der ARD ist lächerlich. Das Encodieren eines Livestreams (in den typischen Streaming-Bandbreiten der ARD) lässt sich prinzipiell bereits mit einem Sperrmüll-PC erledigen. Wie das geht, habe ich bereits 2006 mit dem Projekt: Fahr zur Hölle Liebling ausgiebig demonstriert.

Die vor rund 8 Jahren beschriebenen Methoden funktionieren natürlich auch heute noch. Das  Echtzeit-Video-Encoding und Streaming ins Internet (siehe PRAXIS: Videodateien direkt live übers Internet senden) war damals bereits sehr simpel und kostengünstig möglich.

Durch Einsatz einer billigen analogen TV-Karte als "Koprozessor" hat damals bereits ein lächerlicher Pentium 3 Prozessor mit rund 1 GHz gereicht, den Job zu erledigen. Dass die ARD beim heutigen Stand der Technik es nur mit bis zu 60 Sekunden Verzögerung hinkkriegt, ist ein Witz.

Und noch krasser: nicht einmal der Internet-Livestream selbst ist "synchron". Man kann das leicht an einem einzigen PC ausprobieren, in dem der ARD-Livestream in zwei verschiedenen Browsern (oder Browser-Fenstern) gestartet wird:

Links der ARD-Livestream im Chrome-Browser, rechts im Firefox-Browser. Von einer syncronen Ausstrahlung im Internet ist die ARD elend weit entfernt, es können sich extreme Zeitversetzungen ergeben - auch dann, wenn in zwei Fenstern des gleichen Browsers abgespielt wird.

Beim Rumexperimentieren ist mir übrigens aufgefallen, dass sich bereits bei den Browsern deutliche Unterschiede beim Livestream-Empfang geben. Der Chrome-Browser scheint mir Videos standardmäßig deutlich länger vorzubuffern als der Firefox, ist also resistenter gegen Ruckler bei Übertragungsunterbrechungen.

Wer oft Streams guckt und "Ruckler" hat, sollte also mal einen Browser-Wechsel erwägen. Der knallharte Test ist simpel: den gleichen Livestream in zwei zu vergleichenden Browsern starten, eine Weile laufen lassen und dann die Internetverbindung trennen, Router "ausschalten". Dann stellt sich raus, bei welchem Browser der Stream noch länger weiterläuft.

Ein beliebter Buffering-Optimierungstrick ist der, dass man nach Start eines Streams, für ein paar Sekunden die "Pause-Taste" drücken soll, damit der Player Zeit kriegt, vorauszuladen. Dieser Tipp ist unpraktisch und blödsinnig. Ein sauberer Player lädt automatisch voraus und im Fall von Livestreams ist pausieren sowieso Käse.

Wie gesagt, die Internet-Livestreams von ARD und ZDF gibt es bereits seit Anfang 2013. So richtig rund scheint mir dieser Krempel allerdings nicht zu funzen. Aktuell kann ich beispielsweise die normale Browser-Version des ARD-Livestreams starten (läuft grad "Sturm der Liebe"), die mobile Version bringt aber nichts beziehungsweise es lässt sich nichts starten.

Grundsätzlich krankt es schon mal an der grottigen Navigation der ARD-Webpräsenz. Fängt man bei ard.de an und klickt oben im Menü auf "Mediathek", dann landet man natürlich bei der Mediathek.

ARD-Mediathek LIVE-Angebote (http://www.ardmediathek.de/tv/live): diese werden bei Klick auf die Rubrik "LIVE" angeboten.

Der Livestream vom ARD-Hauptprogramm findet sich hier aber ums Verrecken nicht. Den kriegt nur, wer die URL http://live.daserste.de/de/index.html#programm kennt - zumindest weiß ich keine andere Lösung.

Bezüglich der Livestreams von ARD und ZDF muss ich leider feststellen, dass sie in meinem Fall nicht brauchbar funktionieren.

Bei mir leider der Normalfall: Nach wenigen Sekunden dunkelt sich das Live-Video-Fenster ab, der Stream wird pausiert - und kommt dann nicht wieder zurück.

In den Mediatheken verfügbare Sendungen funktionieren mit meiner Kabel Deutschland 30 MBit/s Verbindung tadellos, Livestreams von ARD und ZDF lassen sich aber nur starten und brechen dann nach rund 3 Sekunden mit einer "Endlos-Pausierung" ab.

Zu manchen Zeiten klappt es, allerdings nur extrem ruckelig mit ständigen Kurzpausen und permanent schwankender Bildqualität/Datenrate. So ist es auch bei Einsatz der neuesten Version der "Das Erste"-App für Android auf einem Tablet.

Ich kann aktuell nicht beurteilen, ob das an mangelhafter Live-Bandbreite seitens ARD und ZDF liegt, oder ob es ein Problem von Kabel Deutschland ist.

Beim Recherchieren nach dem Problem fand ich in einem Kabel Deutschland Forum eine vermeintliche Lösung. Dort hat jemand das Problem gemeldet (https://www.kunden-kabeldeutschland.de/questions/regelmassig-livestream-von-ard-und-zdf-nicht-erreichbar) und dann wohl selbst eine Lösung gefunden. Aus seiner Sicht liegt es am DNS-Server von Kabel Deutschland. Durch ändern der Netzwerkeinstellung auf einen alternativen DNS-Server, soll sich das Problem gelöst haben. Ich kann das leider nicht bestätigen, die DNS-Umstellung hat bei mir keine Besserung gebracht.

Im Fall vom Livestream-Problemen scheint es mir ohnehin fraglich, ob die Geschwindigkeit eines DNS-Servers da überhaupt eine Rolle spielt. Ein DNS-Server dient generell dazu, von einer URL wie www.nickles.de dessen IP zu ermitteln (also5.35.253.21), ist also nur eine Art "Telefonbuch" um die IP einer URL nachzuschlagen. Ist die IP ermittelt kommunizieren die verbundenen Rechner dann direkt über ihre IPs, es braucht dafür kein DNS mehr. Ein schnellerer DNS-Server kann also bestenfalls dazu führen, dass ein Kontakt zu einer Webseite, oder der Start eines Livestreams, schneller vonstatten geht.

Dennoch für alle die es probieren wollen: TIPP: DNS-Server wechseln - Gründe und Methoden. Es gibt auch abseits von Streaming-Problemen durchaus einige Gründe mal einen alternativen DNS-Server zu probieren. Je nach Situation kann das einen "Turbo-Effekt" beim Surfen bewirken oder nichts Spürbares.

An dieser Stelle eröffne ich auf jeden Fall mal die Diskussionsrunde: Was sind Eure Erfahrungen mit den Livestreams der öffentlich rechtlichen Sender?

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The Wasp Michael Nickles „FIFA WM 2014 - problematische Livestreams von ARD und ZDF“
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Probleme mit Livestreams habe ich weniger, die Zeitversetzung beträgt nur wenige Sekunden zum Kabelfernsehen, das selbst schon um wenige Sekunden zeitversetzt ist. Für Fußball würde ich aber nur den Fernseher benutzen, weil die Qualität konstant gut ist, beim Livestream schwankt die Qualität so stark, dass man z.B. zeitweise die Nummern auf den Trikots der Spieler nicht mehr erkennen kann. An Abbrüche oder gar ein Nichterreichen wie bei dir kann ich mich nicht erinnern.

Probleme habe ich öfter mit den Mediatheken, meist ist es mein Provider, da bricht meine Verbindungsgeschwindigkeit stark ein. Ich habe eine 6MBit-Leitung, bekomme zu manchen Tageszeiten aber nicht mal 1Mbit. Nach meiner Erfahrung müssten es für ruckelfreies Mediatheken-Sehen  etwa 2,5Mbit sein. Gelegentlich haken aber auch die Mediatheken der Anbieter. Dann mach ich aus und kiek später.

Ich kieke aber vor allem e-Sport-Veranstaltungen über Live-Streams. Wenn ich Probleme habe, liegts meist an meiner Verbindung, dann hakt es selbst, wenn ich normale Websiten benutze, sprich, die Seiten brauchen zum Laden länger. Ich trage schon eine Weile mit dem Gedanken eines Providerwechsels. Leider scheint es aber bei allen irgendwelche Kinderkrankheiten zu geben. Was mich abnervt, sind die Hotlines, da wird man oft nur hingehalten ("Resetten Sie Ihr Modem" oder "Ich teste mal Ihre Leitung"), konkrete Störungsbestätigungen gibt es fast nie und automatische Gutschriften für gemeldete Ausfallzeiten auch nicht.

Ende
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