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News: Nachbessern, durchwinken, fertig

EU-Richter: Vorratsdatenspeicherung scheitert an fehlenden Lügen

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Europäische Gerichtshof hat Überwachungsstaaten einen kleinen Klaps verpasst. Es wurde geurteilt, dass Vorratsdatenspeicherung gegen EU-Recht verstößt. Der Schutz der Privatsphäre ist den EU-Richtern wichtiger, als Argumente, durch Vorratsdatenspeicherung ließe sich Kriminalität bekämpfen.

(Foto: Gerichtshof der Europäischen Union)

Aus der Mitteilung des Gerichtshofs (PDF) geht hervor, dass die Richter Vorratsdatenspeicherung als enormen Eingriff in die Grundrechte auf Achtung des Privatlebens verurteilen.

Es sei nicht sichergestellt, dass sich die Datensammelei nur auf das absolut Notwendige beschränkt.

Auch gäbe es keine hinreichenden Garantien, dass gesammelte Daten vor Missbrauchsrisiken sowie vor jedem unberechtigten Zugang und jeder unberechtigten Nutzung geschützt seien.

Michael Nickles meint:

Die Entscheidung aus Luxemburg lässt die Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung erneut aufkochen. Ich bin mal gespannt, wie sich unser neuer Minister für Justiz- und Verbraucherschutz - Heiko Maas, SPD - die Entscheidung zurechtredet.

Noch im Januar hatte sich Maas entgegen Vereinbarung im Koalitionsvertrag, gegen die Widereinführung der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen, wollte erst (das jetzt erfolgte) Urteil des Europäischen Gerichtshofs abwarten. Das Einknicken des "Verbraucherschützers" folgte im Februar. Da erklärte Maas, dass er die Vorratsdatenspeicherung rasch einführen will, ihm die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs egal ist. Was für ein Wahnsinn!

Es lohnt sich, die Pressemitteilung der EU-Richter genau durchzulesen. Denn: zwar wird die Vorratsdatenspeicherung durchaus verteufelt, aber nur in ihrer geplanten Form! Den Richtern fehlen beispielsweise konkrete Bestimmungen (Lügen), die regeln, dass nur wirklich nötige Daten gesammelt werden.

Die Vorratsdatenspeicherung scheitert grundsätzlich also ganz einfach an "Formfehlern". Und das bietet unserer Stasi 2.0 (inzwischen 3.0?) genug Spielraum zum Nachbessern des "Vertragswerks". Es müssen lediglich ein paar zusätzliche Datenschutzversprechen hinzugelogen werden.

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jueki winnigorny1 „Sorry, mien Jung aber wenn jeder so denken würde, dann ...“
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Sorry, mien Jung' aber wenn jeder so denken würde, dann würde sich keiner an dem Votum beteiligen

Nein.
Ich beteilige mich an jeder Wahl. Und habe noch nie SPD, CDU, Die Grünen oder FDP gewählt.
Im Wissen darum, das ich mich moralisch dazu verpflichtet fühle.
Und das sich absolut nichts ändern wird, gleichgültig, was ich denke.
Denn die Masse derer, die immer wieder und das vollkommen gleichgültig (wenn überhaupt) die Gleichen wählen, ist einfach übermächtig groß.

wird sie wohl oder übel auf Volkes Stimme hören müssen...

Wenn überhaupt, dann nur temporär. Es würde keinesfalls lange dauern und dann käme das Gleiche in neuer Verpackung, ergänzt mit neuen, wohlfeilen Lügen wieder.
Und würde durchgepeitscht.

Ein Fußballendrundenspiel oder Ähnliches gibt es immer.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Zum Beispiel hier .. ... Xdata