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News: Breite Zustimmung

Lehrer fordern Informatik als Pflichtfach

Michael Nickles / 80 Antworten / Flachansicht Nickles

Inzwischen besitzt fast jeder Bundesbürger geballte Rechenleistung in Wohnzimmer und Hosentasche: PCs, Laptops, Tablets, Smartphones. Jugendliche kennen als einzigen Online-Status nur "immer" und Bankgeschäfte werden zunehmend elektronisch abgewickelt. Und es ist modern geworden, seine Freunde und Bekannte bei Diensten wie Facebook und Whatsapp zu "verkaufen".

Computer-Totalverweigerer erwischt es spätestens mit dem Internet-tauglichen Fernseher, bei dem Google und Co immer mitgucken. IT ist eine fast unverzichtbare Alltagstechnologie geworden - mit all ihren Vorteilen und Gefahren.

Microsoft träumt längst von der Eroberung der Klassenzimmer. (Foto: Microsoft, blogs.msdn.com)

Längst wird kritisiert, dass das deutsche Schulsystem diesen Trend verschläft. Ein Studie Ende 2010 lieferte das erschreckende Ergebnis, das nur bei 43 Prozent der Schüler PCs im Unterricht genutzt werden. Ohrfeigen kassierten auch die Lehrer, denen 44 Prozent der Befragten vorwarfen, dass sie die Lust hätten, im Unterricht Internet und PCs einzusetzen.

Die Annahme, dass die junge Generation die IT-Technik bereits ausreichend im Griff hat, ist ein Irrtum. Gemäß einer EU-Studie Ende 2013 haben deutsche Jugendliche im europäischen nur schwache Computerkenntnisse, belegen den beschämenden Platz 27 von 31.

Eine aktuelle Studie des Bitkom führt jetzt auf, dass sich die Mehrheit der Lehrer in Deutschland, die Einführung von Informatik als Pflichtfach wünscht. Dem stimmten rund drei Viertel (73 Prozent) der Befragten zu. Die höchste Zustimmung mit 82 Prozent gab es (wenig verwunderlich) bei Lehrern aus den Bereichen  Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Auch Lehrer für Deutsch und Fremdsprachen sowie  sonstige Fächer, sprachen sich allerdings zu rund 70 Prozent für das Pflichtfach Informatik aus.

Die Bitkom verweist darauf, dass sich unsere heutige Welt ohne ein grundsätzliches Verständnis der Funktionsweise von Computern und Software, kaum noch begreifen lässt. Und: das grundlegende IT-Kenntnisse in immer mehr Branchen notwendig werden, vermehrt auch in der klassischen Produktion.

Gleichzeitig erklärt der Bitkom, dass es nicht vorwiegend darum gehen solle, jedermann zum Programmierer auszubilden. Die Lehrpläne sollten eine breit angelegte Förderung der Medienkompetenz beinhalten. Die Studie wurde anlässlich der anstehenden Bildungsmesse didacta in Stuttgart durchgeführt.

Michael Nickles meint:

Ja, natürlich ist Informatik als Pflichtfach begrüßenswert - möglichst bereits ab der Grundschule. Aber wenn, dann bitte richtig!

Ich stelle mir das so vor wie beim Religionsunterricht, der doch generell in "Katholisch" und "Evangelisch" unterteilt ist und die "Ungläubigen" zu Ethik verweist. So eine geniale Auftrennung sollte auch bei Informatik stattfinden: "Informatik für Microsoft-Fans", "Informatik für Apple-Jünger", "Informatik für Android-User".

Dort wird dann aber stur nur exakt das jeweilige System gepaukt, jeglicher Blick über den Tellerrand ist tabu! Es darf auf keinen Fall Abweichungen in die Richtung geben, wie man beispielsweise Suchmaschinen richtig nutzt, in sozialen Netzwerken Mitstreiter für eine Sache findet oder sich mit Petitionen gegen politischen Irrsinn wehrt. So was könnte zu viele auf dumme Gedanken bringen! </ironie aus>

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gelöscht_103956 Kabelschrat „Hallo Olaf, die Funktionen von Maßband und Gliedermaßstab ...“
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die Funktionen von Maßband und Gliedermaßstab werden im Handwerk,dem Neueinsteiger vom Lehrling, und nicht vom Berufsschullehrer beigebogen

jetzt muss ich aba ma meckern.

Ich hab ja auch ein Vorleben im Jura. Und wir haben gaaanz sicher Maßband, Messchieber UND Messuhr im Betrieb als auch in der Berufsschule beigebracht bekommen.

Beim Zollstock gings wie der Name schon sagt um Zoll. Wäre der Pauker mit "Wie messen WIR jetzt 10 cm" gekommen, hätte der lautes Gelächter und murren bekommen.

Bei den heutigen Berufsschülern, vorallem die, die nur rotieren, scheint mir das als mehr angebracht zu sein.

Beispiel:

In der Abgangsklasse 10. (GESAMT-Schule) haben wir Schüler beraten, die weiterführende Schulen besuchen wollen müssen. Die waren zu dämlich ein Anmeldeformular auszufüllen und anzukommen. Und da wurde beileibe nur son Zeugs gefragt wie Adr., voraussichtliches Sommerzeugnis, Zensuren, Alter. Einige haben wir dann regelrecht wie im Kindergarten an die Hand genommen, zur Schule gefahren, Abgabe und Fahrplan von Haustür bis zur Schule im Detail für den ersten Schultag in die Hand gedrückt....

naja in Berlin machen sich ja die GRÜNEN derzeit megastark und tun alles dafür, dass solche Bildungsgranaten noch nicht wissen sollen müssen welches Geschlecht sie vermutlich sind.

Da wird es verdammt schwierig, wenn die ewig drüber grübeln, ob sie jetzt Schüler, oder SchülerIN und ES angeben sollen.

Hiiiiiiiilllllllllfffffeeeeee!!!!

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FULL ACK. Olaf Olaf19