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News: Contra digitale Diskriminierung

"Drosselkom"-Gegner haben Demonstration angekündigt

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Kampf gegen die geplante Internet-Drosselung der Telekom wird in Kürze auch auf der Straße fortgesetzt. Das "Bündnis für Netzneutralität und gegen digitale Diskriminierung" hat für kommenden Donnerstag 16. Mai, eine "Drosselkom"-Demonstration angekündigt.

Sie wird anlässlich der jährlichen Hauptversammlung der Telekom veranstaltet und findet in Köln vor der Lanxess Arena auf dem Willy-Brandt-Platz statt. Los geht es bereits ab 8.30 Uhr mit einer Mahnwache, die eigentliche Demonstration startet ab 16 Uhr mit Redebeiträgen. Das Ende der Veranstaltung ist für 18 Uhr geplant.


Alle Details finden sich in der Mitteilung auf Facebook.

Michael Nickles meint:

Machen wir uns doch nichts vor. Ehemals war Internet und auch Telefonieren drecksteuer. So ca 1997 habe ich für Call-By-Call-Internet via analogem Modem und Telefonieren im Monat meist über 1.000 Mark an die Telekom geblecht. Eine günstigere Möglichkeit gab es nicht.

Der Umstieg auf ISDN war ebenfalls drecksteuer - schon die Telefone und die "Telefonanlage" kosteten mich ca 1.500 Mark.

Mit DSL wurde es dann richtig "billig" - ich glaub so um die 70 Euro. Und heute bleche ich bei Kabel Deutschland 30 Euro für 30 MBit/s und Festnetz-Telefon-Flat. Meine Eltern sind vor zwei Jahren von der Telekom zu Kabel Deutschland gewechselt. Nicht wegen Internet, sondern einfach nur wegen der Festnetz-Telefon-Flat.

Für rund 20 Euro kann Mutter jetzt bis zum Abwinken telefonieren - und davon macht sie auch ausgiebig gebrauch. Bei der deutschen Telekom würde so eine Festnetz-Flatrate namens Call Comfort rund 30 Euro kosten.

Durch den jahrelangen Preiskrieg haben die Telekommunikations-Anbieter sich die Preise kaputt gemacht. Mit der angekündigten Drosselung reißt die Telekom das Ruder rum - und ich wette, dass alle Anbieter von dieser Maßnahme begeistert sind.

Denn die Telekom hat bereits durchsickern lassen, dass es "echte Flatrates" auch weiterhin geben wird - gegen deutlich höheren Preis halt. Aktuell kriegt man "Komplettpakete" für um die 30 Euro. In ein paar Jahren werden sie vermutlich 50-60 Euro kosten. Dann verdienen alle Telekommunikations-Anbieter endlich wieder mehr.

Es ist also recht sinnlos gegen die Telekom zu demonstrieren und einen Anbieterwechsel zu erwägen. Die heute noch "Guten" werden garantiert demnächst auch zu den "Bösen" gehören. Aktuelle Backgrounds und Diskussion gibt es auch in meinem aktuellen Report: Internet-Drosselung - mit Vollgas in die Flatrate-Falle.
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mawe2 Michael Nickles „"Drosselkom"-Gegner haben Demonstration angekündigt“
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Es ist also recht sinnlos gegen die Telekom zu demonstrieren

Das finde ich auch.

Es ist also recht sinnlos
einen Anbieterwechsel zu erwägen.

Das finde ich nicht.

In der Marktwirtschaft demonstriert der Kunde seine Zustimmung oder seine Ablehnung durch Kauf oder Nichtkauf bzw. durch Kauf bei dem jeweiligen Anbieter oder bei der Konkurrenz.

Demonstrationen auf der Straße sind im Bezug auf Waren oder Dienstleistungen völliger Unsinn.

Sonst könnten ja die Kunden auch mal vor die Porsche-Zentrale ziehen und den Konzern zwingen, einen Billig-Porsche für 10.000 EUR zu produzieren o.ä.

Dass die Preise für Telefonie und DSL irgendwann auch mal wieder steigen müssen, war doch zu erwarten. Alle anderen Preise sind doch währenddessen auch permanent gestiegen - da demonstriert kein Mensch dagegen. Wo bleiben denn die Demos gegen die jährlichen Preiserhöhungen der Deutschen Bahn oder gegen die Preisentwicklung beim Benzin?

Wenn die totale Flatrate jetzt 30 EUR kostet und demnächst vielleicht 10 EUR mehr, ist das völlig nachvollziehbar. Und wenn die Konkurrenz ähnliche Tarifmodelle kreiert, dann kostet sie dort, wo die totale Flatrate jetzt 25 EUR kostet, zukünftig vielleicht 8 EUR mehr.

Dann können die Kunden immer noch abwägen, ob sie die günstigeren Preise der Konkurrenz nutzen oder die hohen Preise der Telekom. Ein hoher Prozentsatz der Nutzer wird auch weiterhin keine Probleme haben, mehr Geld als nötig dafür auszugeben.

Also: Ganz viel Lärm um (fast) nichts.

Gruß, mawe2
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